Gut zu wissen
- Der Ideal 10 T mit 581 kW/790 PS ist das neue Topmodell bei Fendt.
- Einzigartig ist die Joystick-Lenkung statt eines Lenkrades.
- An die Joystick-Lenkung hat man sich erstaunlich schnell gewöhnt, sie hat aber ihren Preis.
Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Ideal 10 T kaum von seinen kleinen Brüdern Ideal 9 und 8. Auffällig ist nur die fehlende Lenksäule in der Kabine. Denn hinter der Bezeichnung Idealdrive verbirgt sich die Steuerung per Joystick anstatt per Lenkrad. Wir waren gespannt auf die Fahrpraxis!
Fendt Ideal 10: Kontrolle mit der Fingerspitze
Hat man auf dem Fahrersitz Platz genommen, fällt sofort auf: Der Blick auf den Einzug ist komplett frei, keine Lenksäule stört die Sicht auf den Gutfluss. Unter anderem aus diesem Grund haben die Agco-Ingenieure das „Lenkrad“ auf die linke Armlehne verlegt — der kleine Joystick ist damit der zweite „Blickfang“, wenn der Fahrer den Blick in der Kabine schweifen lässt.
Proportional zur Bewegung nach rechts und links wird damit die Lenkung des Mähdreschers angesteuert. Auf dem Feld macht die Lenkung per Joystick richtig Spaß! Die Maschine lässt sich (gerade am Vorgewende) präzise mit entspannten Bewegungen aus dem Handgelenk heraus an der Bestandskante entlang steuern. Und wenn es geradeaus gehen soll — kein Problem, einfach den Joystick loslassen, die Räder zentrieren sich automatisch.
Im Bestand wird die Spurführung über einen Taster auf dem Joystick aktiviert. Angenehm ist auch, dass das Kurbeln am Lenkrad am Vorgewende entfällt — Fendt spricht hier von bis zu 65 % weniger Muskelaktivität durch das Idealdrive. Da werden die in profi 9/2020 vorgestellten Bewegungsübungen für den Fahrer noch wichtiger.
Auf dem Joystick finden sich außerdem alle Funktionen, die sonst an der Lenksäule betätigt würden: Blinker, Abblend- und Fernlicht sowie die Hupe können per Taster aktiviert werden. Laut Fendt...
Gut zu wissen
- Der Ideal 10 T mit 581 kW/790 PS ist das neue Topmodell bei Fendt.
- Einzigartig ist die Joystick-Lenkung statt eines Lenkrades.
- An die Joystick-Lenkung hat man sich erstaunlich schnell gewöhnt, sie hat aber ihren Preis.
Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Ideal 10 T kaum von seinen kleinen Brüdern Ideal 9 und 8. Auffällig ist nur die fehlende Lenksäule in der Kabine. Denn hinter der Bezeichnung Idealdrive verbirgt sich die Steuerung per Joystick anstatt per Lenkrad. Wir waren gespannt auf die Fahrpraxis!
Fendt Ideal 10: Kontrolle mit der Fingerspitze
Hat man auf dem Fahrersitz Platz genommen, fällt sofort auf: Der Blick auf den Einzug ist komplett frei, keine Lenksäule stört die Sicht auf den Gutfluss. Unter anderem aus diesem Grund haben die Agco-Ingenieure das „Lenkrad“ auf die linke Armlehne verlegt — der kleine Joystick ist damit der zweite „Blickfang“, wenn der Fahrer den Blick in der Kabine schweifen lässt.
Proportional zur Bewegung nach rechts und links wird damit die Lenkung des Mähdreschers angesteuert. Auf dem Feld macht die Lenkung per Joystick richtig Spaß! Die Maschine lässt sich (gerade am Vorgewende) präzise mit entspannten Bewegungen aus dem Handgelenk heraus an der Bestandskante entlang steuern. Und wenn es geradeaus gehen soll — kein Problem, einfach den Joystick loslassen, die Räder zentrieren sich automatisch.
Im Bestand wird die Spurführung über einen Taster auf dem Joystick aktiviert. Angenehm ist auch, dass das Kurbeln am Lenkrad am Vorgewende entfällt — Fendt spricht hier von bis zu 65 % weniger Muskelaktivität durch das Idealdrive. Da werden die in profi 9/2020 vorgestellten Bewegungsübungen für den Fahrer noch wichtiger.
Auf dem Joystick finden sich außerdem alle Funktionen, die sonst an der Lenksäule betätigt würden: Blinker, Abblend- und Fernlicht sowie die Hupe können per Taster aktiviert werden. Laut Fendt erfüllt die Joystick-Lenkung alle europäischen Vorgaben und die Richtlinien der StVO für die Teilnahme am Straßenverkehr. Wie sich die Joystick-Lenkung auf der Straße verhält, konnten wir ebenfalls „erfahren“. Durch die proportionale Ansteuerung, die auch eine haptische Rückmeldung an den Fahrer gibt, lässt sich der Ideal 10 T auch bei 40 km/h auf der Straße einigermaßen sicher fahren. „Einigermaßen“ deshalb, da wir für unseren Fahrbericht nur eine geringe Fahrzeit mit der Maschine hatten. Wie sich das Idealdrive in einer Extremsituation mit „Schrecksekunde“ verhält, können wir so natürlich nicht sagen. Nur so viel: Auch bei einem konventionell gesteuerten Mähdrescher sollte der Fahrer das Lenkrad tunlichst nicht verreißen…
Für einen einfachen Ein- und Ausstieg kann die linke Armlehne weiterhin nach oben geschwenkt werden. Ansonsten hat sich an der als „Vision Cab“ bezeichneten Kommandozentrale nichts verändert.
MAN mit 16,2 l Hubraum
Einen Liter mehr gab es dagegen für den Motor: Der Ideal 10 T ist mit einem D42 MAN-Sechszylinder mit 16,2 l Hubraum ausgerüstet. Das Aggregat bringt in der Spitze bis zu 581 kW/790 PS Maximalleistung bei 1 790 U/min (+ 22 % zum Ideal 9) und erfüllt die Abgasnorm Stufe V. Damit der Motor ausreichend saubere Luft atmen kann, sind jetzt auf der rechten Seite zwei Luftfilterpatronen zu finden. Rund 2,7 m² Kühlerfläche in Verbindung mit dem alle 10 Minuten automatisch reversierenden Lüfter mit 95 cm Durchmesser sorgen für ordentlich Luft. Serienmäßig nimmt der Ideal 10 T 1 250 l Diesel mit, optional kann auf 1 500 l oder 1 000 l auf- bzw. abgestockt werden.
Bekanntes Dreschwerk
Das Chassis des Mähdreschers entspricht mit 1,40 m Breite dem der kleineren Geschwister — Fendt hält so die Außenbreite im erlaubten Rahmen. Und auch beim Druschorgan setzt der Ideal 10 auf die bekannten „Dual Helix“-Rotoren. Bei Blockaden sind die Rotoren kurzzeitig reversierbar.
Insgesamt verspricht Fendt beim Ideal 10 rund 15 % mehr Durchsatz als beim kleinen Bruder. Im hinteren Bereich des Rotors sind daher im Gegensatz zum Ideal 9 alle Abscheidekörbe geöffnet, so dass der Ideal 10 auf rund 12 % mehr Korbfläche kommt. Unter den Körben befinden sich zwei Rücklaufböden, die das Material beim Ideal 10 T gleichmäßig auf voller Breite auf den Siebkasten geben.
Im Gegensatz zum Ideal 9 mit sechs Kanälen finden sich beim neuen Topmodell vier Kanäle. Deren doppelte Fallstufen sind nicht gerade, sondern u-förmig gebogen ausgeführt. Das soll eine gleichmäßige Verteilung des Materials auch bei seitlicher Neigung bis 15° bewirken. Neu beim Ideal 10 sind zudem die aktiv schwenkenden Strohverteiler für eine saubere Arbeit bei breiten Vorsätzen.
Weitere Details
- Während der Ernte 2020 wurde ein 12,20 m breites Geringhoff TruFlex Razor Air 40 eingesetzt, welches laut Fendt bei entsprechend guter Performance für etwaige zukünftige Angebote berücksichtigt werden könnte. Ein konstanter Luftstrom direkt hinter dem Messerbalken sorgt dafür, dass Körnerverluste im vorderen Bereich vermieden werden.
- Der Ideal 10 T startet bei einem Listenpreis von 660 000 €, für das Idealdrive-System kommen 9 600 € dazu.
- Viele weitere Details, in denen der Ideal 10 seinen kleineren Geschwistern entspricht, finden Sie in unserem Fahrbericht in der profi 11/2017.
Spannendes Extra
Das Feature Idealdrive ist ab sofort für alle Fendt Ideal-Modelle mit Raupenlaufwerk verfügbar und ist ausschließlich Fendt-Kunden vorbehalten. An die Joystick-Lenkung hat man sich erstaunlich schnell gewöhnt, auf dem Feld macht das neue System richtig Spaß. Wie viele Maschinen tatsächlich mit Idealdrive geordert werden, bleibt abzuwarten. Denn immerhin knapp 10 000 € sind für das Feature extra zu löhnen. Eine Menge, denn dieser Betrag muss durch bessere Übersicht und Komfort erst einmal wieder „hereingedroschen“ werden.