Gut zu wissen
- Mit dem neuen Update hat Horsch die Ausstattungsmöglichkeiten und die Bedienung der Pronto im Bereich Saattank und Dosierung optimiert.
- Die Bodenbearbeitung und Saatguteinbettung wurde nicht verändert.
Seit 2003 hat Horsch die Pronto im Programm. Nachdem die Universaldrille bereits zur Agritechnica 2019 mit dem optimierten Doppelscheibenschar TurboDisc 3 ausgestattet wurde, war jetzt ein Update an der Reihe. Auch wenn Horsch dies als neue Generation versteht, wirken sich die Änderungen fast nur auf die Bauteile aus, die nicht mit dem Boden in Berührung kommen.
Denn mit Frontreifenpacker, Kurzscheibenegge, Reifenpacker und Doppelscheiben-Säschar hat man laut Horsch gute Erfahrungen gemacht. So stand hier eine Weiterentwicklung nicht zur Debatte. Nur der Reifenpacker, der auch auf der Straße als Fahrwerk dient und in vier Achsen unterteilt ist, erhielt bei der Pronto 6 DC mit 7.50-18 durchgängig 5 cm mehr Durchmesser. Das war nötig, um für 40 km/h vier passende Bremstrommeln in den Felgen integrieren zu können (knapp 5 000 Euro Aufpreis). Wer maximal 30 km/h fährt, ordert die 600 Euro günstigere Druckluftbremsanlage mit zwei Trommeln (alle Preise laut Liste ohne MwSt.).
Horsch-Bestellkombination Pronto 6 DC PPF: Einzel- und Doppeltank
Eins der wichtigsten Update-Ziele war für Horsch, dass die Kunden ihre Pronto jetzt noch mehr nach ihren Bedürfnissen individuell zusammenstellen können. So gibt es den Saatgutbehälter als Einzeltank mit jetzt 4 000 l oder als Doppeltank mit 5 000 l Inhalt. Beim Doppeltank mit 60 : 40 % Aufteilung, der als Drucktank für hohe Fördermengen hermetisch abgedichtet ist, hat man die Wahl zwischen den Varianten G&F und PPF. Bei G&F (Grain & Fertilizer = Saatgut und Dünger) werden beide Fruchtarten bzw. Saatgut und Dünger über die 40 Säschare (15 cm Reihenabstand) in einem Horizont abgelegt.
Wir haben die PPF-Version (Präzise Platzierung von Dünger) eingesetzt, bei der der Dünger (oder eine zweite Fruchtart) über eine separate Schiene mit 20 Einscheibenscharen zwischen Kurzscheibenegge und Packerwalze sowie zwischen zwei Saatreihen in einem zweiten Horizont abgelegt wird. Das fordert einen zweiten Verteilerkopf, der jetzt aus dem Saattank verbannt und vor/unter dem großen Hauptverteiler hinter dem Tank platziert wurde. Damit ist dieser Verteiler jetzt besser zugänglich und stört nicht im Behälter — prima.
Gegenüber der Einzeltankmaschine muss man für die PPF-Variante insgesamt...
Gut zu wissen
- Mit dem neuen Update hat Horsch die Ausstattungsmöglichkeiten und die Bedienung der Pronto im Bereich Saattank und Dosierung optimiert.
- Die Bodenbearbeitung und Saatguteinbettung wurde nicht verändert.
Seit 2003 hat Horsch die Pronto im Programm. Nachdem die Universaldrille bereits zur Agritechnica 2019 mit dem optimierten Doppelscheibenschar TurboDisc 3 ausgestattet wurde, war jetzt ein Update an der Reihe. Auch wenn Horsch dies als neue Generation versteht, wirken sich die Änderungen fast nur auf die Bauteile aus, die nicht mit dem Boden in Berührung kommen.
Denn mit Frontreifenpacker, Kurzscheibenegge, Reifenpacker und Doppelscheiben-Säschar hat man laut Horsch gute Erfahrungen gemacht. So stand hier eine Weiterentwicklung nicht zur Debatte. Nur der Reifenpacker, der auch auf der Straße als Fahrwerk dient und in vier Achsen unterteilt ist, erhielt bei der Pronto 6 DC mit 7.50-18 durchgängig 5 cm mehr Durchmesser. Das war nötig, um für 40 km/h vier passende Bremstrommeln in den Felgen integrieren zu können (knapp 5 000 Euro Aufpreis). Wer maximal 30 km/h fährt, ordert die 600 Euro günstigere Druckluftbremsanlage mit zwei Trommeln (alle Preise laut Liste ohne MwSt.).
Horsch-Bestellkombination Pronto 6 DC PPF: Einzel- und Doppeltank
Eins der wichtigsten Update-Ziele war für Horsch, dass die Kunden ihre Pronto jetzt noch mehr nach ihren Bedürfnissen individuell zusammenstellen können. So gibt es den Saatgutbehälter als Einzeltank mit jetzt 4 000 l oder als Doppeltank mit 5 000 l Inhalt. Beim Doppeltank mit 60 : 40 % Aufteilung, der als Drucktank für hohe Fördermengen hermetisch abgedichtet ist, hat man die Wahl zwischen den Varianten G&F und PPF. Bei G&F (Grain & Fertilizer = Saatgut und Dünger) werden beide Fruchtarten bzw. Saatgut und Dünger über die 40 Säschare (15 cm Reihenabstand) in einem Horizont abgelegt.
Wir haben die PPF-Version (Präzise Platzierung von Dünger) eingesetzt, bei der der Dünger (oder eine zweite Fruchtart) über eine separate Schiene mit 20 Einscheibenscharen zwischen Kurzscheibenegge und Packerwalze sowie zwischen zwei Saatreihen in einem zweiten Horizont abgelegt wird. Das fordert einen zweiten Verteilerkopf, der jetzt aus dem Saattank verbannt und vor/unter dem großen Hauptverteiler hinter dem Tank platziert wurde. Damit ist dieser Verteiler jetzt besser zugänglich und stört nicht im Behälter — prima.
Gegenüber der Einzeltankmaschine muss man für die PPF-Variante insgesamt rund 20 000 Euro Aufpreis bezahlen. Das Paket umfasst den größeren Doppeltank, das zweite Dosieraggregat inklusive Verteiler und die Düngerscharschiene. Entscheidet man sich für die G&F-Aussaat über die Säschare, beträgt der Aufpreis „nur“ knapp 14 000 Euro.
Big Bag-Befüllung verbessert
Die seitliche Zugänglichkeit zum Doppeltank ist gut. Der einteilige, stabile Deckel wird zentral druckdicht verriegelt. Aufgrund seines Gewichtes ist zum Öffnen und Schließen aber ordentlich Kraft nötig. Gut gefallen haben uns die stabilen Gittermulden oben im Behälter. Sie lassen sich einfach hochschwenken, sollte man doch einmal in den beleuchteten Tank — leider ohne Trittstufen — klettern müssen. Außerdem können sie als Ablage für Reserve-Saatgutsäcke dienen.
Die Tiefe der Tanköffnung wurde auf 80 cm vergrößert, um beim Befüllen per Big Bag nicht ganz so genau rangieren zu müssen — vor allem wenn man ohne Einweiser auskommen muss. Da macht es sich bezahlt, dass die rechte Seite der Pronto jetzt separat geklappt werden kann. Ein Vorteil, der sich auch bei der Saatgutlogistik mit Überladewagen und -schnecke auszahlt.
Abdrehen optimiert
Unter beiden Tankhälften sitzen die unveränderten, elektrisch angetrieben Dosieraggregate. Sogenannte Kassetten erleichtern jetzt das Abdrehen. Diese Einsätze leiten das dosierte Material in die richtige der beiden Luftförderleitungen. Damit beide Kassetten nicht vertauscht werden, sind sie mit zwei Schrauben „codiert“. Will man die Zuordnung von Dosierer und Förderleitung ändern, lassen sich die Kassetten durch Umsetzen der Schrauben umcodieren.
Zum Abdrehen werden die Kassetten einfach entnommen, so dass man viel Platz für das Einhängen der Abdrehbeutel hat. Allerdings ist das Knien auf dem Laufrost etwas unbequem, auch wenn der Bereich extra eine glatte Oberfläche hat.
Trotz Abdichtung des Tank-Dosier-Systems gibt es bei der Pronto einen Absperrschieber. Damit ist ein Zellenradwechsel auch bei vollem Tank möglich — einfach eine Abdichtung mit zwei Flügelschrauben entfernen und den Schieber einstecken — klasse.
MiniDrill als dritter Tank
Um zusätzlich Granulat oder eine Untersaat auszubringen, war die Pronto für unseren Fahrbericht mit der MiniDrill ausgestattet. Der zusätzliche Tank wird vorne auf die Deichsel aufgebaut und verfügt über das gleiche elektrische Dosieraggregat wie der Haupttank. Vom Deichsel-Podest lässt sich der 400-l-Behälter gut befüllen. Auch hier gibt es die PPF-Variante für einen dritten Ablagehorizont, bei der das Material mit eigenem Gebläse zu Pralltellern im Heck gefördert wird. Wir haben mit der G&F-Version gearbeitet, die das Material mit über die Säschare ablegt.
Das hydraulisch angetriebene Gebläse ist jetzt hoch oben vorne am Tank positioniert, wo es gut vor Staub geschützt ist. Zur Wartung kann die Gitterhaube abgenommen und das Gebläse ausgeschwenkt werden. Für 600 Euro Aufpreis ist am Gebläse ein Ölkühler angeflanscht, wodurch die angesaugte Luft leicht angewärmt wird. Hiermit hat Horsch nach eigenen Angaben bereits bei der Focus-Baureihe gute Erfahrungen unter feuchten Bedingungen gemacht.
Weitere Details
- Dank ISO-Bus kann die Pronto über das Schlepperterminal bedient werden. Das einfache separate Terminal Touch 800 kostet 1 900 Euro Aufpreis, das Touch 1200 knapp 4 700 Euro. Die Bedienoberfläche, die individuell angepasst werden kann, wurde optisch überarbeitet.
- Worklight Pro nennt Horsch sein Konzept mit integrierten LED-Arbeitsleuchten hinten am Tank sowie im Bereich der Dosierung für knapp 1 200 Euro Aufpreis. Sie sorgen für eine gute Ausleuchtung bei der Nachtarbeit.
- Horsch Connect (950 Euro Aufpreis) bietet jetzt neben dem Abdrehen per MobileControl-App auf dem Smartphone auch die Möglichkeit zur Telemetrie aller Einstellungen und Maschinendaten.
- In der Grundausstattung beträgt der Listenpreis für die Pronto DC 6 PPF inklusive Frontreifenpacker gut 116 000 Euro. Mit der MiniDrill G&F, dem Ölkühler, Spuranzeigern, 40-km/h-Bremse, Horsch Connect und Terminal Touch 800 als Extras klettert der Preis auf knapp 132 000 Euro.
Fazit
Nach dem Update ist die aktuelle Pronto für die Ausbringung von bis zu drei Saatgut- bzw. Düngerarten eleganter und auch komfortabler ausgestattet. Dabei kann die Ablage je nach Ausstattung in bis zu drei Horizonten erfolgen. Bei den Werkzeugen zur Bodenbearbeitung und Ablage gibt es nichts Neues.