Für die allermeisten Bedingungen und Häcksler-Leistungen wird die von uns getestete Pickup 639 Premium von Kemper (profi 10/2020) immer ausreichen, die auch als C3003 (für Claas-Häcksler) oder N3003 Maximum (New Holland) angeboten wird. Daher bleibt dieser Vorsatz natürlich auch weiterhin im Angebot.
Zunehmend gibt es aber Unternehmer, die auch in der Grassilage Häcksler mit 900 PS und mehr einsetzen. Wenn die Aufwüchse entsprechend massig, oder die Schwaden über immer mehr Arbeitsbreite — z. B. mit Bandschwadern — zusammengezogen werden, kann das bei der Pickup schon mal die Rutschkupplung auslösen. Grund für Kemper, die 30R zu entwickeln:
- mit deutlich größerer Schnecke,
- mit vergrößerter Pickup und
- mit einem Antriebsstrang, der erstmals ohne eine einzige Kette auskommt.
An einem John Deere 9900i mit 64 Messern und 970 PS haben wir die 30R eingesetzt.
Kemper-Pickup 30R: Schnecke mit mehr Volumen
Die wuchtige Zuführschnecke fällt sofort auf: 80 cm Außendurchmesser (statt 56 cm) und 20 cm hohe Windungen bieten mehr Platz zwischen Boden und Schneckenkörper und so ein höheres Schluckvermögen. Die Windungen laufen sehr flach und langgezogen deutlich über die Mitte aus.
Die abschraubbaren Paddel sind wie die...
Für die allermeisten Bedingungen und Häcksler-Leistungen wird die von uns getestete Pickup 639 Premium von Kemper (profi 10/2020) immer ausreichen, die auch als C3003 (für Claas-Häcksler) oder N3003 Maximum (New Holland) angeboten wird. Daher bleibt dieser Vorsatz natürlich auch weiterhin im Angebot.
Zunehmend gibt es aber Unternehmer, die auch in der Grassilage Häcksler mit 900 PS und mehr einsetzen. Wenn die Aufwüchse entsprechend massig, oder die Schwaden über immer mehr Arbeitsbreite — z. B. mit Bandschwadern — zusammengezogen werden, kann das bei der Pickup schon mal die Rutschkupplung auslösen. Grund für Kemper, die 30R zu entwickeln:
- mit deutlich größerer Schnecke,
- mit vergrößerter Pickup und
- mit einem Antriebsstrang, der erstmals ohne eine einzige Kette auskommt.
An einem John Deere 9900i mit 64 Messern und 970 PS haben wir die 30R eingesetzt.
Kemper-Pickup 30R: Schnecke mit mehr Volumen
Die wuchtige Zuführschnecke fällt sofort auf: 80 cm Außendurchmesser (statt 56 cm) und 20 cm hohe Windungen bieten mehr Platz zwischen Boden und Schneckenkörper und so ein höheres Schluckvermögen. Die Windungen laufen sehr flach und langgezogen deutlich über die Mitte aus.
Die abschraubbaren Paddel sind wie die Schneckenwindungen schräg ausgerichtet, das soll den Gutfluss — vor allem auch bei ungleichmäßigen Schwaden — noch einmal verbessern. Die Außenkanten der Schnecke haben eine aufgeschweißte Verschleißbeschichtung, Bodenbleche sowie Abdeckbleche sind dank Duraline bzw. Hardox für eine längere Lebensdauer ausgelegt.
Keine Ketten
Die Schnecke wird über ein großes Getriebe auf der linken Seite mit Ölbadschmierung angetrieben. Serienmäßig ist es für eine konstante Drehzahldifferenz zwischen Schnecke und Zinken per Gelenkwelle mit dem mittig sitzenden Getriebe für den Pickup-Antrieb verbunden. Optional können die Zinken auch über einen zusätzlichen Ölmotor angetrieben werden, dann lässt sich ihre Drehzahl an die Fahrgeschwindigkeit anpassen.
Sechs Zinkenreihen
Damit die Zinken hohe Futtermengen und Fahrgeschwindigkeiten dauerhaft aushalten, sind 120 Doppelzinken mit 6,5 mm Durchmesser auf sechs Zinkenträger verteilt. Zusätzliche Stützelemente sollen die Kräfte besser verteilen und die Haltbarkeit der Zinken verlängern. Die äußeren Zinken haben nach außen nur noch 15 cm Abstand, was hier die Aufnahme deutlich verbessert und das Aufnahmemaß von Zinken zu Zinken auf 2,70 m vergrößert. Platzsparend ist die Kurvenbahn im Rahmen integriert, dank Leitblech bleibt kein Futter mehr im Außenbereich auf der Pickup liegen.
Die Abstreifer haben oben Gleitklötze aus Kunststoff — das vermeidet Futteraufhängungen — und sind dank der Befestigung mit nur einer Sechskantschraube zum Zinkenwechsel schnell zu entfernen. Seitlich sind die Abstreifer mit Verschleißblechen versehen, die man tauschen kann.
Weitere Details
- Auch der Rollenniederhalter zur Vorverdichtung ist im Durchmesser auf 36 cm gewachsen. Den Abstand der Schwadführungszinken zur Pickup will Kemper zur Serie noch vergrößern. Bei hohen Futtermengen können die Zinken den Niederhalter derzeit noch etwas anheben.
- Das ebenfalls bekannte Staubschutznetz über der kompletten Pickup-Breite leistet (fast) gute Dienste. An den Seiten tritt noch Staub und Kaff aus, hier könnte man noch enger abdichten.
- Hinter dem Schraubdeckel zum Getriebe sammelt sich auch Kaff an. Zwar muss man hier nicht mehr oft ran, trotzdem gilt es am Getriebe alle 50 Stunden noch einen Schmiernippel zu versorgen.
- Insgesamt können wir nach unserem Kurzeinsatz — beim dritten Schnitt mit leider unterdurchschnittlichem Ertrag — der 30R einen sehr ruhigen Lauf attestieren.
Rund 38 % teurer
Rund 450 kg bringt die neue 30R gegenüber der 639 Premium mehr auf die Waage. Das Getriebe, die bessere Stabilität und Bodenanpassung sowie ein höherer Durchsatz fordern hier einen Tribut. Mit gut 52 900 Euro kostet die 30R zudem 14 600 Euro mehr als ihre kleinere Schwester. Das ist für große Häcksler aber wohl noch angemessen und kommt der Auslastung des ganzen Gespanns zugute. Und über längere Standzeiten und weniger Wartung lässt sich sicher auch ein Teil der höheren Kosten wieder einfahren.