John Deere konnte es lange Zeit geheimhalten. Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Die neuen Feldhäcksler der Generation F8 und F9 werden der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Modelltechnisch unterscheidet man wie vorher zwischen dem F8 mit 660 mm breitem Standard-Einzugskanal und dem F9 mit 830 mm breitem Kanal.
(Quelle: profi)
Beim F8 haucht der vom Großmähdrescher X9 bzw. Raupenschlepper 9RX bekannte Sechszylinder von John Deere mit 13,6 l Hubraum spritziges Leben ein. Im Topmodell F8 600 mit zwei Turboladern ergibt das bis zu 645 PS Leistung — 20 PS mehr als beim Vorgängermodell 8600. Aber auch bei den großen Modellen legt John Deere nach (Tabelle: „Die neuen Modelle im Überblick“). So knackt der F9 1000 als Topmodell mit 24-l-Liebherrmotor erstmals die 1.000-PS-Marke und legt 50 PS Leistung drauf.
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John Deere konnte es lange Zeit geheimhalten. Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Die neuen Feldhäcksler der Generation F8 und F9 werden der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Modelltechnisch unterscheidet man wie vorher zwischen dem F8 mit 660 mm breitem Standard-Einzugskanal und dem F9 mit 830 mm breitem Kanal.
(Quelle: profi)
Beim F8 haucht der vom Großmähdrescher X9 bzw. Raupenschlepper 9RX bekannte Sechszylinder von John Deere mit 13,6 l Hubraum spritziges Leben ein. Im Topmodell F8 600 mit zwei Turboladern ergibt das bis zu 645 PS Leistung — 20 PS mehr als beim Vorgängermodell 8600. Aber auch bei den großen Modellen legt John Deere nach (Tabelle: „Die neuen Modelle im Überblick“). So knackt der F9 1000 als Topmodell mit 24-l-Liebherrmotor erstmals die 1.000-PS-Marke und legt 50 PS Leistung drauf.
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Nicht nur das schicke Design der neuen Modelle fällt direkt in den Blick, sondern vor allem die riesige Kabine mit den markanten Scheinwerfern im Dach. Als Konzern bedienen sich die Ingenieure aus Zweibrücken logischerweise aus dem großen Regal: Die Kabine vom X9-Mähdrescher kann auch auf dem Feldhäcksler voll punkten. Das Raumgefühl ist super, zumal die Kabine nicht nur breit, sondern auch schön tief gestaltet ist. Der Sitz mit Massagefunktion und Belüftung federt aktiv und dreht um 16° zu beiden Seiten, das macht auf dem Häcksler wirklich Spaß.
Noch mehr Spaß macht, dass Beifahrer nicht nur auf dem großen Ledersitz Platz nehmen, sondern die Tür nicht mehr verzweifelt zuschlagen müssen. Möglich macht es das elektrische Türschloss: Tür anlehnen und schon schließt sie komplett dicht — klasse. Neben den 10,1 (optional 12,8) Zoll großen G5-Displays gibt es natürlich noch das „Infotainment-System“ im Dachhimmel und den kleinen Monitor im A-Holm, der über die wichtigsten Motordaten, Füllstände und Drehzahlen informiert. Rundum gelungen lautet das Prädikat.
Die neue Kabine im Überblick: Beinfreiheit und Platzangebot überzeugen.
(Bildquelle: Bensing)
Streamen, Telefonieren, DAB-Radio. Das bietet das bekannte Infotainment-System.
(Bildquelle: Bensing)
Ertragsdaten, oder Kamerabilder: Das G5 Plus-Terminal ist scharf und 12,8 Zoll groß.
(Bildquelle: Bensing)
Das Display im A-Holm informiert über Füllstände und Temperaturen. Ob es die Sicht auf breite Vorsätze beeinträchtigt, konnten wir mit der 3-m-Pickup noch nicht beurteilen.
(Bildquelle: Bensing)
Endlich: Der Fahrhebel vom X9-Mähdrescher findet den Weg in die große Kabine (ebenfalls vom X9). Die Ergonomie gefällt, die Zuordnung der Funktionen ist vielfältig.
(Bildquelle: Bensing)
Die Hauptseite ist für den Feldhäcksler angepasst. Alle wichtigen Funktionen sind per Touch schnell erreichbar. Auch über die Schnellzugriffstasten darunter.
(Bildquelle: Bensing)
CommandPro-Bedienhebel
Erfahrene John Deere Feldhäcksler-Fahrer werden aber eins viel mehr schätzen: den neuen Fahrhebel! Endlich kann die Hand ergonomisch um den CommandPro-Hebel greifen. Komplexer wird es schon, zumal dieser mit elf frei belegbaren Tasten individuell konfiguriert werden kann.
Die neue Software hat dabei nicht nur ein Vorgewende-Management mit an Board, sondern der Geschwindigkeitsbereich der Schiebekulisse lässt sich jetzt frei einstellen — zwar kein echter Tempomat, aber ein großer Fortschritt im Vergleich zum Vorgänger. Das betrifft auch die automatische Krümmer-Parkposition bei gleichzeitigem Einklappen der Pickup-Stützräder mit nur einem Knopfdruck.
Den Fahrer entlasten soll die neue Stereo-Kamera zur automatischen Wagenfüllung. Es gibt den Anhäckselmodus, der den Wagen zielsicher treffen soll sowie die klassische seitliche Beladung mit zusätzlichem „Topping-Modus“. Dabei werden die Wagen wie von einem guten Piloten mit hin und her wedelndem Krümmer sauber befüllt.
Wendig und spritzig
Einen Eindruck vom neuen F8 600 konnten wir bei der Grasernte in Nordwest-England erfahren. Die 30R-Pickup, deren Schluckvolumen wir bereits bestätigen konnten, fütterte den F8 sauber.
Der neue Motor scheint mächtig Ladedruck aufzubauen und ist dann in der Drückung kaum totzukriegen — stark. Für die Mehrleistung hat man auch die Kühler vergrößert. 40 % mehr Kühlerfläche mit weniger Lüfterdrehzahl soll die Effizienz verbessern. Auch ist der F8 jetzt mit dem HarvestMotion-Konzept versehen. Bei niedrigen Motordrehzahlen hat der Motor einen hohen Drehmomentanstieg, um den Gutfluss zu gewährleisten.
Am Vorgewende fällt der geänderte Rahmen positiv auf: Der F8 ist 20 % wendiger als sein Vorgänger. Weil es sich beim eingesetzten F8 um einen Prototypen handelte, glauben wir, dass die Lautstärke in der Kabine zur Serienreife nochmals verbessert wird.
Die Siliermitteldosierung hat John Deere überarbeitet. Der isolierte 50-l-Tank ist versteckt hinter einer Verkleidung gewandert, es gibt nur noch eine Düse, die den gesamten Leistungsbereich abdeckt. Mit einem zusätzlichen 35-l-Klarwassertank, können jetzt Leitungen und Pumpen gespült werden, bzw. das Konzentrat kann einfach abgelassen werden. Wahlweise ist auch der 325-l-Tank im Heck für Niedrigkonzentrat verfügbar — oder aber für das Eindosieren von Wasser am Vorgewende bei klebrigem Gras.
Die Siliermittelsysteme können aus einem separaten Tank gespült werden.
(Bildquelle: Bensing)
Die Heckeinheit kann als Ganzes demontiert werden, um z. B. Gewichte zu ergänzen.
(Bildquelle: Bensing)
Neue Aufbereiterwalzen für den John Deere F8 600
Beim Häckselkonzept und Gutfluss ist John Deere sich größtenteils treu geblieben. Vier Vorpresswalzen mit verstärkter Lagerung oben und größerem Wellendurchmesser verdichten das Futter, bevor es von der Vielmessertrommel zerkleinert wird.
Neu ist hingegen das Schienensystem für den Korncracker oder den Grasschacht. Sollte es zu einer Verstopfung kommen, braucht man nicht mehr unter die Maschine klettern, sondern kann von hinten an den Schacht.
Weil im F8 schon ein XStream-Prozessor mit Walzen bis zu 305 mm Durchmesser eingebaut werden können, musste die Befestigung und Lagerung verstärkt werden. Der Kunde kann außerdem den Ultimate 250 KP mit Lagertemperatur-Überwachung, elektrischer Spaltverstellung und ohne (!) Druckölschmierung bekommen — da braucht es den Xstream-Cracker im F8 kaum noch. Der Kran zum Crackerausbau wurde verstärkt.
Die Messertrommel wird nach wie vor rückwärts geschliffen. Neu ist, dass der Hydraulikmotor die Vielmessertrommel nach dem Einschalten als Anlaufhilfe hydraulisch beschleunigt, bevor die Kupplung mechanisch den Riemenantrieb schließt.
Für die 3-m-Version gibt es beim F8 einen geänderten Vorsatzantrieb und eine andere Hinterachse, mit der Bereifung 710/70 R 42 vorne und 620/70 R 30 hinten.
Die Reifendruck-Regelanlage von PTG ist im Isobus integriert. Die 2,15 m hohen Vorderreifen sollen in gut 4 Minuten mit dem angeflanschten Doppelkolbenkompressor gefüllt sein.
Die Leitungsverlegung sowie der Motorraum machten einen soliden und aufgeräumten Eindruck.
Der Motor ist minimal weiter über die Hinterachse gewandert, um dem größeren Kühlerpaket Platz zu machen.
Die Voreilung des hydrostatischen Allradantriebs kann im Terminal den Bedingungen angepasst werden.
Mit zusätzlichem Höhensensor schwenkt das Getriebe den Krümmer bis zu 230° — 20° mehr.
Was der neue F8 im Vergleich zum Vorgänger kosten soll, konnte man uns bei John Deere noch nicht sagen. Verkauft wird das Modell ab September 2025.
Eine Reifendruck-Regelanlage von PTG mit Zweileitern ist ab Werk lieferbar.
(Bildquelle: Bensing)
Der Doppelkolbenkompressor mit über 1 000 l/min Leistung ist am Motor angeflanscht.
(Bildquelle: Bensing)
Fazit
John Deere hat viele Hebel in Bewegung gesetzt, um dem F8 und F9 einen attraktiven Marktplatz zu bescheren. Die Kabine samt Bedienarmlehne wird den Fahrern sehr gut gefallen. Mit Reifendruck-Regelanlage, geändertem Grasschacht und neuer Siliermitteldosierung flossen viele weitere praktische Details in die neue Serie ein.