Gut zu wissen
- Mit 5 000-l-Saattank ist die 8 m breite GD8001T die derzeit größte
Direktsämaschine von Weaving.
- Das Saatgut wird mit schräg gestelltem Doppelscheibenschar und nachlaufender Druckrolle eingebettet.
- Die GD-Schartechnik stört die Bodenstruktur kaum.
Die englische Firma Weaving ist bei uns noch relativ unbekannt (Kasten „Wer ist Weaving?“). Eine Kernkompetenz des Herstellers ist die GD-Direktsaattechnik. Unser Fahrbericht von der GD8000T wurde in profi international schon Ende 2018 veröffentlicht. Inzwischen hat Weaving die komplette GD-Baureihe überarbeitet (Tabelle „Die aktuelle GD-Baureihe von Weaving“).
Die Technik der aktuellen aufgesattelten GD1001-Maschinen mit schmalem Tank, Fahrwerk im Heck und Saatguteinbettung unter dem Tank fußt auf der Entwicklung der von uns eingesetzten und 2018 neu vorgestellten GD8000T, die als GD8001T jetzt lediglich über einen größeren Saattank verfügt. Daher wollen wir Ihnen die Erfahrungen der englischen Kollegen nicht vorenthalten.
Weaving: Schräges Doppelscheibenschar
Bei der GD8000T sind 48 Schare mit einem Reihenabstand von 16,7 cm auf zwei Säschienen montiert. Deren Außensegmente werden zum Transport auf 3 m Breite hochgeklappt. Das Besondere an der GD und auch das Interessanteste ist das Säschar.
Das Doppelscheibenschar ist im 15°-Winkel zur Senkrechten sehr stark seitlich geneigt. Die mit 405 mm Durchmesser größere Außenscheibe schneidet den Boden auf. Die kleinere Innenscheibe mit 345 mm Durchmesser hebt ihn etwas an und öffnet so die Furche, in die das Saatgut abgelegt wird. Zusätzlich ist das Schar um 25° schräg zur Fahrtrichtung angestellt. Damit soll unter allen Bedingungen der Scheibenantrieb gewährleistet werden. Laut Weaving sind die abgedichteten und dauergeschmierten Scheibenlager dieser Beanspruchung gewachsen.
AS-Reifen als Druckrolle
Die angehobene Wand der Saatfurche wird nachfolgend von einer Druckrolle geschlossen, die auch für die Tiefenführung der im Parallelogramm geführten Scheibenseche sorgt. Hier setzt Weaving auf AS-Reifen der Größe 4.00-8 mit 1 bar Luftdruck.
Die Saattiefe wird in 1,6-cm-Schritten neunstufig von 1,6 bis 14,4 cm an allen 48 Druckrollen per Bolzen und Lochraster eingestellt. Das ist nicht nur sehr aufwändig, sondern auch nicht sehr feinstufig.
Für einen ordentlichen Schardruck sorgen serienmäßig kleine Hydraulikzylinder im Parallelogramm eines jeden Säschars. Damit lässt sich die für eine gute Saatguteinbettung erforderliche Scharbelastung komfortabel vom Schlepper...
Gut zu wissen
- Mit 5 000-l-Saattank ist die 8 m breite GD8001T die derzeit größte
Direktsämaschine von Weaving.
- Das Saatgut wird mit schräg gestelltem Doppelscheibenschar und nachlaufender Druckrolle eingebettet.
- Die GD-Schartechnik stört die Bodenstruktur kaum.
Die englische Firma Weaving ist bei uns noch relativ unbekannt (Kasten „Wer ist Weaving?“). Eine Kernkompetenz des Herstellers ist die GD-Direktsaattechnik. Unser Fahrbericht von der GD8000T wurde in profi international schon Ende 2018 veröffentlicht. Inzwischen hat Weaving die komplette GD-Baureihe überarbeitet (Tabelle „Die aktuelle GD-Baureihe von Weaving“).
Die Technik der aktuellen aufgesattelten GD1001-Maschinen mit schmalem Tank, Fahrwerk im Heck und Saatguteinbettung unter dem Tank fußt auf der Entwicklung der von uns eingesetzten und 2018 neu vorgestellten GD8000T, die als GD8001T jetzt lediglich über einen größeren Saattank verfügt. Daher wollen wir Ihnen die Erfahrungen der englischen Kollegen nicht vorenthalten.
Weaving: Schräges Doppelscheibenschar
Bei der GD8000T sind 48 Schare mit einem Reihenabstand von 16,7 cm auf zwei Säschienen montiert. Deren Außensegmente werden zum Transport auf 3 m Breite hochgeklappt. Das Besondere an der GD und auch das Interessanteste ist das Säschar.
Das Doppelscheibenschar ist im 15°-Winkel zur Senkrechten sehr stark seitlich geneigt. Die mit 405 mm Durchmesser größere Außenscheibe schneidet den Boden auf. Die kleinere Innenscheibe mit 345 mm Durchmesser hebt ihn etwas an und öffnet so die Furche, in die das Saatgut abgelegt wird. Zusätzlich ist das Schar um 25° schräg zur Fahrtrichtung angestellt. Damit soll unter allen Bedingungen der Scheibenantrieb gewährleistet werden. Laut Weaving sind die abgedichteten und dauergeschmierten Scheibenlager dieser Beanspruchung gewachsen.
AS-Reifen als Druckrolle
Die angehobene Wand der Saatfurche wird nachfolgend von einer Druckrolle geschlossen, die auch für die Tiefenführung der im Parallelogramm geführten Scheibenseche sorgt. Hier setzt Weaving auf AS-Reifen der Größe 4.00-8 mit 1 bar Luftdruck.
Die Saattiefe wird in 1,6-cm-Schritten neunstufig von 1,6 bis 14,4 cm an allen 48 Druckrollen per Bolzen und Lochraster eingestellt. Das ist nicht nur sehr aufwändig, sondern auch nicht sehr feinstufig.
Für einen ordentlichen Schardruck sorgen serienmäßig kleine Hydraulikzylinder im Parallelogramm eines jeden Säschars. Damit lässt sich die für eine gute Saatguteinbettung erforderliche Scharbelastung komfortabel vom Schlepper aus einstellen. Als maximalen Schardruck für harte Bodenoberflächen gibt Weaving 300 kg an. Dieser Wert ist jedoch kaum nutzbar. Denn selbst mit vollem Tank wird die Drille dann ausgehoben.
Saattank vergrößert
Die von uns eingesetzte GD8000T hatte noch einen 4 000 l großen Saatgutbehälter (GD8001T jetzt 5 000 l). Weil der schlanke Tank relativ hoch baut, empfiehlt sich zum Beladen eine Schnecke mit entsprechender Überladehöhe und -weite oder ein passender Teleskoplader.
Für die Saatgutdosierung setzt Weaving auf die Technik von Kverneland. Bei 8 m Arbeitsbreite sind zwei Dosieraggregate installiert — eins für jede Scharschiene. So können nicht nur eine Fruchtart mit 16,7 cm Reihenabstand, sondern auch zwei Saatgutarten bzw. Saatgut und Dünger mit jeweils 33,4 cm Reihenabstand ausgebracht werden.
Die beiden Saatgutverteiler sind geschützt im Tank platziert, was auch dem Platzbedarf beim Klappen in die Transportstellung geschuldet ist. Allerdings sind die Verteilköpfe so schlechter erreichbar als außen über der Säschiene. Außerdem erfordert die Tankreinigung zum Beispiel bei häufigerem Saatgutwechsel mehr Aufwand.
Fahrwerk mit großen Rädern
Gekoppelt wird die GD8000T in den Kat. III-Unterlenkern. Der nach hinten verlagerte Deichsel-Drehpunkt ermöglicht enge Wendemanöver. Beim Transport und am Vorgewende stützt sich die Drille auf ein mit 800/45 R 26.5 bereiftes Fahrwerk im Heck ab. Bei 10 t Leergewicht und über 3,5 t Tankinhalt sind die Reifen nicht überdimensioniert, vor allem wenn es feuchter ist.
Sowohl Aushub- als auch Absenkposition des Fahrwerks lassen sich durch Verschieben von zwei Abschaltsensoren am linken Fahrwerkzylinder unabhängig voneinander einstellen. So lässt sich bei weniger tragfähigen Böden ein Teil des Gewichts auf das Fahrwerk abstützen und eine zu große Belastung der Säschare vermeiden.
Eindruck bei der Rapsaussaat
Weaving verspricht für seine GD-Technik eine Saatgutablage ohne Bodenverdichtung, eine gleichzeitige Durchlüftung des Bodens und eine verbesserte Wasserführung. Dabei wird kein frischer Boden an die Oberfläche geholt.
Wir haben mit der GD8000T auf sandigem Lehm Raps gedrillt — direkt in die Weizenstoppel und nach vorheriger Arbeit mit dem Tiefenlockerer. In beiden Fällen wurde das Saatgut gleichmäßig tief abgelegt und gut eingebettet. Und die Struktur des Oberbodens blieb erhalten — außer den Fahrspuren war die Überfahrt kaum erkennbar.
Weaving empfiehlt für die 8-m-Drille einen Schlepper ab 280 PS, um auch mit vollem Tank in hügeligem Gelände klarzukommen. In der Ebene und mit nur wenig Saatgut im Tank sind wir mit einem 240 PS starken Fendt 724 Vario bei Fahrgeschwindigkeiten bis 15 km/h gut zurechtgekommen.
Was uns außerdem auffiel:
- Zum Lieferumfang gehört das ISO-Bus-Terminal Isoscan Artemis von RDS. Es bietet ein übersichtliches Display, das schnell zu beherrschen ist.
- Über Trittstufen und ein großes Podest hat man einen guten Zugang zum Saatgutbehälter mit Rollplane.
- Tankinnen-, Arbeits- und Straßenleuchten mit LED-Technik sind Standard.
- Auch die 3 bis 6,80 m breiten GD-Maschinen sind mit zwei Dosieraggregaten lieferbar. Dann werden Saatgut und Dünger über ein und dasselbe Schar abgelegt.
- In der eingesetzten und vollständigen Grundausstattung steht die GD8000T von Weaving für knapp 120 000 Euro ohne MwSt. in der Preisliste von Dabekausen.
Wer ist Weaving?
Weaving Machinery wurde 1983 gegründet und ist ein familiengeführtes Unternehmen. Am Firmensitz im englischen Evesham, in der Grafschaft Worcestershire südlich von Birmingham, fertigt Weaving auf 60 000 m
2 neben Mulchern und Grünlandgeräten vor allem Technik für die Aussaat und die Bodenbearbeitung.
Bereits vor über 20 Jahren stieg Weaving in die pfluglose Bestellung bzw. Direktsaat ein und importierte die Scheibensäschar-Maschine von Krause aus Kansas, USA. Krause wurde 2011 von Kuhn übernommen, und Weaving entwickelte aus den bisherigen Erfahrungen die GD-Drillmaschine. Zum Drilltechnik-Programm von Weaving gehören auch Zinken- sowie konventionelle Aufbau- und Fronttank-Drillen. Bei der Bodenbearbeitung hat man sich auf Grubber, Tiefenlockerer, Strohstriegel und Kurzscheibeneggen konzentriert.
Weaving vertreibt seine GD-Direktsämaschinen seit Herbst 2020 in Deutschland und den Niederlanden über JJ Dabekausen BV als Generalimporteur (
dabekausen.com).
Fazit
Weaving bietet mit der GD-Baureihe eine 3 bis 8 m breite Direktsämaschine an, die auch nach Pflug, Grubber oder Scheibenegge eingesetzt werden kann. Das einzigartige, schräg gestellte Doppelscheibenschar hat bei unserem Einsatz auf sandigem Lehm sehr gut gearbeitet. Bedienung, Wartung und Leistungsbedarf hinterließen einen positiven Eindruck.