Nachdem Krampe vor gut drei Jahren mit Abschiebewagen gestartet ist, steht inzwischen die zweite Version des RamBody auf Rädern — wir haben den Wagen in der Maissaison getestet.
Als Krampe in das Abschiebewagen-Geschäft einstieg, ließ das die Branche aufhorchen — schließlich herrschte an Anbietern und Modellen kein Mangel. Dennoch wollte Krampe treuen Kunden eigene Lösungen bieten und woanders Marktanteile abluchsen.
Seitdem der erste RamBody (profi 8/22) auf dem Markt ist, hat Krampe Erfahrungen und Ideen eingesammelt und im vergangenen Jahr eine überarbeitete Version des westfälischen Abschiebewagens vorgestellt.
Die Deichsel hält Krampe mit einer Breite von 18 cm schmal, damit das Fahrzeug im Zusammenspiel mit der optionalen elektrohydraulischen Zwangslenkung der BPW-Achsen (9.000 Euro Aufpreis, alle Preise ohne Mehrwertsteuer) sehr wendig ist.
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Als Krampe in das Abschiebewagen-Geschäft einstieg, ließ das die Branche aufhorchen — schließlich herrschte an Anbietern und Modellen kein Mangel. Dennoch wollte Krampe treuen Kunden eigene Lösungen bieten und woanders Marktanteile abluchsen.
Seitdem der erste RamBody (profi 8/22) auf dem Markt ist, hat Krampe Erfahrungen und Ideen eingesammelt und im vergangenen Jahr eine überarbeitete Version des westfälischen Abschiebewagens vorgestellt.
Die Deichsel hält Krampe mit einer Breite von 18 cm schmal, damit das Fahrzeug im Zusammenspiel mit der optionalen elektrohydraulischen Zwangslenkung der BPW-Achsen (9.000 Euro Aufpreis, alle Preise ohne Mehrwertsteuer) sehr wendig ist.
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Hier spielt der Isobus-fähige RamBody den ersten Trumpf aus: Die Zwangslenkung kommt ohne Geber aus, die Sollwinkelberechnung erfolgt elektronisch, die Winkel passt das System geschwindigkeitsabhängig an. Wir haben mit dieser Lenkung sehr gute Erfahrungen gemacht.
Die Deichsel ist mit zwei Silentblöcken gedämpft. Verschiedene Kuppelhöhen sind möglich. Serienmäßig gibt es eine K80-Untenanhägung.
Mit dem Traktor zu verbinden sind lediglich die Loadsensing-Hydraulikanschlüsse, das Lichtkabel und natürlich die Isobus-Verbindung. Außerdem der hydraulische Stützfuß (Serie) mit seinem doppeltwirkenden Hydraulikanschluss.
Intelligente Technik
Der Hauptrahmen besteht aus einem rundum geschlossenen Rechteckrohr. Der geschlossene Rahmen soll Gewicht sparen und Stabilität bieten sowie die Reinigung erleichtern — das stimmt bei Muldenkippern. Die Reinigung des Abschiebewagens ist bauartbedingt natürlich aufwändiger.
Die Achsen stammen von BPW. Serienmäßig gibt es sie mit einer Parabelfederung, das Testfahrzeug war mit der optionalen Luftfederung (2.100 Euro) ausgestattet.
Der Unterfahrschutz schwenkt folgegesteuert, Material fällt nahezu vollständig herab.
(Bildquelle: Brüse)
Das luftgefederte Fahrwerk bietet sehr guten Fahrkomfort.
(Bildquelle: profi)
Die Heckklappe bietet nun auch Volumen, sie liegt sicher und dicht in den Verriegelungen.
(Bildquelle: profi)
Während des Tests hat der RamBody eine gute Straßenlage und einen sicheren Nachlauf bei allen Geschwindigkeiten gezeigt. Allerdings muss man sich an das Wanken des Aufbaus erst mal gewöhnen — das haben wir vor allem auf unebenen Straßen und üblichen Transportgeschwindigkeiten regelmäßig festgestellt.
Teilweise führen wir das Phänomen auch auf den hohen Schwerpunkt des Fahrzeugs zurück, der auch der wirklich guten und tragfähigen Bereifung (710/50 R 30.5) geschuldet ist.
Aber: Die Standsicherheit ist immer gewährleistet, egal ob es durch eine Furche am Feldrand geht oder ob man schräg am Haufen steht.
Der Unterfahrschutz gehört zur serienmäßigen EU-Typgenehmigung. Er klappt hydraulisch folgegesteuert mit der Heckklappe. Material, welches darauf liegen bleibt, fällt beim Herunterklappen herab. Wer den Schutz unabhängig von der Heckklappe bedienen möchte, kann das via Isobus über das Terminal tun.
Smarte Lösungen
Krampe hatte den RamBody aus dem Test mit dem optionalen Smartboard von Wabco (1.250 Euro) ausgestattet. Dieses kommuniziert ebenfalls per Isobus und erlaubt beispielsweise das Aufzeichnen von Kilometern oder die Kontrolle der Balgdrücke.
Am wichtigsten ist jedoch die integrierte Wiegefunktion, die sich auch kalibrieren lässt. Das System wiegt präzise mit Abweichungen im einstelligen Prozentbereich. Wir haben die Waage gerade bei wechselnden Maisbeständen gerne genutzt, um das Gewicht des Fahrzeugs bzw. die Zuladung im Blick zu behalten. Außerdem erlaubt das Smartboard gemeinsam mit dem Reifenkontrollsystem OptiTire die Räder-Überwachung.
Aufbau und Ladungssicherung
Der Aufbau hat im Vergleich zur ersten Version wenig Änderungen erfahren. Die Wanne ist natürlich gerade ausgeführt und hat die bewährten, schrägen Rungen, die es von Beginn an gab. Sie sind entgegen der Schildrichtung geneigt und sollen so maximale Stabilität bieten. Sehr gut gefallen haben uns die sehr steilen Radabdeckungen, auf denen keinerlei Material liegen bleibt. Der Aufsatz ist mit dem Fahrgestell verschraubt. Die Seitenwände sind zwei Meter hoch, die Alu-Aufsätze mit einer Höhe von 30 cm stehen für 3 250 Euro in der Preisliste. Mit diesen Aufsätzen und der Bereifung ist der Wagen in leerem Zustand allerdings 4,05 m hoch — geringfügig zu viel.
Brandneu ist die Volumenheckklappe: Sie bietet 2,3 m³ mehr Ladevolumen im Vergleich zur ursprünglichen, flachen Heckklappe. Sie kostet 1.430 Euro, dass „+“ in der Typenbezeichnung steht für diese Volumenklappe. Die flache Heckklappe wird Krampe wahrscheinlich aus dem Programm nehmen. Serienmäßig integriert ist auch in der Volumenklappe ein Kornauslauf, der in Kunststoffschienen geführt ist — sehr gut. Die Klappe hebt sich beim Öffnen aus den Verriegelungsklauen und schwenkt dann auf, nach dem Schließen legt sich wieder in diese Klauen ab und schließt dicht.
Gefallen hat uns die Ladungssicherung (3.250 Euro) des Fahrzeugs mit zwei hydraulisch geschwenkten Netzen. Je Seite steuert ein kleiner Zylinder diesen Vorgang. Das Schwenken wird über das Terminal angesteuert und dauerte bei uns keine 30 Sekunden.
Neues Schild
Das Schild hat Krampe neu konstruiert. Früher gab es Kantungen in geradem Verlauf. Heute ist das Schild „trichterförmig“ gekantet und bietet so noch mehr Stabilität.
Sehr gut gefallen hat uns der großzügige Sichtbereich: Die Schlitze sind groß genug, um wirklich in den Laderaum schauen zu können und ausreichend klein, dass Maissilage nicht hindurchrieselt. Für feinere Materialien liefert Krampe Plexiglasscheiben mit, die sich einfach über die Flächen schrauben lassen.
Rundum abgedichtet ist das Schild mit nachstellbaren Gummilippen. An der Oberseite hat Krampe eine Anhäckselklappe positioniert, die auch über das Terminal und Loadsensing bedient wird. Die erste Stufe schieben nach wie vor zwei Hydraulikzylinder, dieses System hat sich bewährt, es vermeidet Verkantungen zuverlässig. In den folgenden Stufen ist je ein Zylinder vorgesehen. An diesem System hat Krampe nichts verändert — nach wie vor ist die technische Nutzlast auch mit 22 t angegeben. Natürlich liegt das auch etwas an der Art der Ladung.
Die Zeiten, die wir gemessen haben, sind praxistauglich: Rund 20 t Silomais sind in ca. 48 Sekunden abgeschoben — das passt. Verändert hat Krampe aber die Leitungsführung. Das scherenartige Zickzack-Prinzip der ersten Serie hat sich nicht bewährt, so dass es nun eine geradlinige Leitungsverlegung über den Zylindern gibt.
Für das Verdichten des Ladeguts gibt es eine eigene Funktion im Bedienmenü, die den Fahrer bei der richtigen Anwendung unterstützt. Bei der Maissilage haben wir die Funktion genutzt, um mehr Ware mitzunehmen, auch wenn man dann materialabhängig auf das Gewicht achten muss.
Isobus schafft Möglichkeiten
Das Zusammenspiel von Isobus, Loadsensing-Anlage und dem Wabco Smartboard ermöglicht eine sehr bequeme und komfortable Bedienung. Außerdem stehen wichtige Fahrzeugdaten, wie etwa die aktuelle Zuladung stets bereit. Uns haben diese Möglichkeiten sehr gut gefallen, vor allem auch die Automatikfunktionen, etwa zum Entladen (Klappe öffnen, Abschieben, Klappe schließen).
Während des Tests hatten wir, sporadisch auftretende Bedienprobleme, die sich aber durch ein Update der Software erledigt haben. Krampe möchte die Isobus-Bedienung für den RamBody optional anbieten: Serienmäßig soll es eine Bedienung ausschließlich über die Steuergeräte des Schleppers geben.
Die Isobus-Bedienung hat ihren Reiz, weil das Fahrzeug im Vergleich zu einem einfachen Muldenkipper deutlich komplexer ist und mehr sinnvoll verknüpfbare Funktionen bzw. Informationen bereit hält.
Fazit
Wir haben mit dem Krampe RamBody 750+ drei Wochen während der Maisernte gearbeitet. Der Wagen liegt gut hinter dem Schlepper und steht jederzeit sicher, auch wenn man sich bei höheren Geschwindigkeiten an das Wanken auf Straße gewöhnen muss. Gut gefallen haben uns die zahlreichen Optionen, die der Isobus-fähige Wagen und das Smartboard bieten.
Die Bedienung ist logisch aufgebaut und intuitiv verständlich. Die Verarbeitung ist sehr solide und qualitativ ausgeführt — so wie man es von Krampe gewohnt ist. Der Preis ist mit 92 930. Euro für das Testfahrzeug sicher nicht ohne — aber man bekommt dafür ein durchdachtes und ausgereiftes Fahrzeug.
Praktikerurteil Agrarhof Brüel: Der Wagen ist absolut flexibel
Auf dem Agrarhof Brüel hat Betriebsleiter Henning Maiwirth seit der Saison 2024 zwei RamBodys 750 im Einsatz. „Wir fahren quasi alles damit: Mais, Gras, Häckselstroh und auch Mist“. Für Maiwirth ist die Flexibilität wichtig, die der Wagen bietet: „Das ist das A & O, dass wir immer und überall damit entladen können. Auch in niedrigen Gebäuden, das ist für unsere Betriebsstruktur ein Vorteil.“ Außerdem schätzt Maiwirth die Standsicherheit, die der Wagen mit der größtmöglichen Bereifung und dem Luftfahrwerk in dem teils sehr bergigem Gelände der Endmoränenlandschaft bietet. Bei den Mist-Einsätzen fällt immer wieder positiv auf, dass der AS 750 sich vergleichsweise einfach reinigen lässt. „Der AS 750 ist ein rundum solides Fahrzeug, mit dem wir auf dem Betrieb so gut zufrieden sind, dass wir nach einer Saison nun tatsächlich noch zwei weitere geordert haben, die dann auch unsere HW 80 nach und nach ersetzen.“
Praktikerurteil Markus Götz: Wenig Gewicht, viel Volumen
Markus Götz aus 92690 Pfaffengreuth hat seit dem Herbst 2024 einen Krampe RamBody 750-Abschieber auf dem Hof. Er fährt damit Gras- und Maissilage, aber auch rund 8.000 Kubikmeter Hackschnitzel jährlich. „Die Hackschnitzel waren ein Grund, sich für einen Abschieber zu entscheiden“, so Götz. Früher hat er gelegentlich auch mit einem Pöttinger-Tridem-Ladewagen transportiert: „Das ist bei den Hackschnitzeln nicht die ideale Lösung und außerdem ist das Eigengewicht zu hoch. Mit dem Abschieber habe ich bei fünf Tonnen weniger Gewicht das gleiche Volumen.“ Götz lobt das pneumatische Fahrwerk mit BPW-Achsen. „An das Wanken des Fahrzeugs muss man sich gewöhnen, aber auch bei hohen Geschwindigkeiten ist man stets sicher unterwegs“, berichtet der Praktiker, der drei Traktoren auf 60 km/h zugelassen hat. Kleinere Probleme bereitet ihm die Heckklappe, die nicht bündig schließt, wenn das Gespann in abschüssigem Gelände ablädt. Außerdem wünscht er sich für seine Einsätze im Forst einen separat ansteuerbaren Unterfahrschutz — serienmäßig ist dieser mit der Heckklappe geschaltet. „Das ist jedoch alles Detailkritik, ich würde sofort dieselbe Kaufentscheidung fällen“, gibt sich der Praktiker zufrieden.