Praxistest

Hawe Überladewagen ULW 5000: Geräumiger Flugbegleiter

Wird beim Mähdrusch während der Fahrt abgebunkert, spricht man vom fliegenden Überladen. Wir haben mit dem Überladewagen Hawe ULW 5000 einen Flugbegleiter der Oberklasse getestet.

Hawe Überladewagen

Mit dem ULW 5000 bietet Hawe einen 50-m³-Überladewagen an, der es mit mehreren Großmähdreschern aufnehmen kann. (Bildquelle: Colsman)

Gut zu wissen

- Der ULW 5000 spielt mit 50 m³ Volumen in der Oberliga der Überladewagen mit.
- Das hydraulisch gefederte Tridem-Fahrwerk sorgt für eine hohe Fahrstabilität.
- Die Trogschnecken im Behälter werden über eine hydraulische Kupplung separat zugeschaltet.
Bei der Ernte muss es schnell gehen. Ein Überladewagen kann die Leistung der Erntekette steigern und den Boden schonen. Hawe bietet mit dem ULW 5000 rund 50 m³ Transportvolumen für den Transfer zwischen Mähdrescher und Abfuhrfahrzeug.
Für einen zügigen Einsatz auf dem Feld ist eine leistungsstarke Zugmaschine nötig. Der Hersteller gibt einen Leistungsbedarf von mindestens 220 kW/300 PS an. Wir haben den Überladewagen ausschließlich in der Weizen- und Roggenernte und mit einem Fendt 1050 Vario eingesetzt, damit waren immer genügend Leistungsreserven vorhanden.
(Quelle: profi)

Hawe ULW 5000: Überladen in unter 3 Minuten

Für das Überladen sorgt eine Schnecke mit 60 cm Durchmesser, die im Getreide per 1000er Zapfwelle angetrieben wird. Die beiden Schneckenteile verbinden sich im ausgeklappten Zustand mit Klauen und sind durch Sternlagerungen vierfach geführt. Wir haben unter unseren Bedingungen damit eine theoretische Überladeleistung von 17 t/min gemessen.
Im Feldeinsatz beim Überladen auf Gliederzüge werden so 32 t Weizen in zweieinhalb Minuten umgeladen. Gefüttert wird die Über­ladeschnecke durch eine 1,76 m kurze, zentrale Zuführschnecke mit 50 cm Durchmesser, die das Material von den Trogschnecken übernimmt. So wird auch bei ungleichmäßiger Beladung ein gleichmäßiger Gutfluss der Überladeschnecke erreicht.
Ein Kettentrieb verteilt die Kraft von der Gelenkwelle aus auf zwei Stränge: Zum einen oben auf eine weitere Gelenkwelle, die für den Antrieb der Zuführ- und Trogschnecken sorgt. Über einen zweiten Stummel kann die Geschwindigkeit für Dünger oder Saatgut reduziert werden. Zum anderen wird über ein Winkelgetriebe die Überladeschnecke angetrieben. Der Kettentrieb ist serienmäßig mit einer Ölschmierung versehen, die bei jedem Klappen der Schnecke aktiv wird.

Hydraulische Kupplung

Der Antrieb der Zuführ- und der beiden Trogschnecken wird gesondert über eine Kupplung zugeschaltet. Die Planox-Kupplung, die auch in Asphaltfräsen verwendet wird und für bis zu 600 kW Eingangsleistung freigegeben ist, arbeitet mit trockenen Belägen. Geschaltet wird sie hydraulisch, wobei man trotz Dämpfung per Stickstoffblase nicht von einem Sanftanlauf sprechen kann.
Für den Überladevorgang wird zuerst die Zapfwelle eingeschaltet, dann beginnt die Überladeschnecke zu drehen. Anschließend betätigt man die Kupplung und setzt so die Trogschnecken und die Zuführschnecke in Bewegung. Dabei sollte der Fahrer das Kontroll-Druckmanometer im Auge behalten: 33 bis 35 bar Druck sollten anstehen. Um einen Druckverlust bei undichten Steuergeräten zu vermeiden, setzt Hawe hier auf sitzringgedichtete Ventile.
Zur vereinfachten Wartung lieferte Hawe die Ausstattung mit einer Zentralschmieranlage. Dann verbleiben nur noch fünf Schmierpunkte an der Gelenkwelle.

Schwenkbare Schnecke

Die Überladeschnecke lässt sich hydraulisch um 22° schwenken. So ist eine maximale Überladehöhe von 5,55 m möglich — allerdings bei einer Überladeweite von nur noch 1,38 m. Die maximale Überladeweite liegt bei 2,58 m, dann werden noch 2,85 m Höhe erreicht. Die Feinjustierung geschieht über die hydraulisch verstellbare Tülle: Mit 17,9° Verstellweg lassen sich die Transportfahrzeuge sauber ausladen.
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Hawe ULW 5000

von Lucas Colsman , Roman Hünefeld

Mit dem ULW 5000 bietet Hawe einen Überladewagen mit 50 m³ Transportvolumen, der es mit mehreren Großmähdreschern aufnehmen kann.

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