Praxistest

John Deere Presswickel-Kombination C461R: Gute Arbeit mit viel Leistung

Die CR461R bietet unter den John Deere Presswickel-Kombinationen die größte Presskammer. Im vergangenen Jahr haben wir sie ausgiebig in der Praxis getestet.

John Deere Presswickel-Kombination C461R

Die Presswickel-Kombination C461R kann bis zu 60 Ballen in der Stunde formen und wickeln. (Bildquelle: Brüse)

Gut zu wissen

- Die Presswickel-Kombination C461R von John Deere arbeitet in allen trockenen und angewelkten Gütern gut.
- Die Maschine liefert volle, dichte und gut geformte Ballen, dafür braucht sie aber Leistung.
- Braucht man kein Bedienterminal, gewährt John Deere einen Preisnachlass von 1 400 Euro.
Der Kunde hat bei John Deere die Wahl zwischen drei Presswickel-Kombis: C441R (Festkammer, 1,25 bis 1,35 m Ballendurchmesser), C451R (variabel 0,80 bis 1,60 m) und C461R (variabel 0,80 bis 1,70 m). Nach dem Fahrbericht (profi 8/2019) musste die Große ausgiebig in Silage, Heu und Stroh ran.

John Deere Presswickel-Kombination: Kopplung an den Schlepper

Die Presse wird oben oder unten angehangen. Wir haben sie mit der K80-Kugel unten (628 Euro, alle Preise ohne Mehrwertsteuer) eingesetzt. Die Schlauchgarderobe ist für den täglichen Gebrauch praxisgerecht. Gestört hat uns allerdings, dass sie die Schlepperkotflügel bei engem Lenkeinschlag berührt und verkratzt — so bei unserem John Deere 6155R. Anders einstellen ließ sich die Garderobe leider nicht.
Der mechanische Stützfuß ist an der linken Deichselseite optimal platziert, so dass er auch bei großen Schwaden nicht stört. Neben der Loadsensing-Hydraulik gilt es, die Hydraulikschläuche für Pickup, Messerboden, Messer (ein gemeinsames dw-Steuer­gerät), die Licht- und Bremsleitungen zu kuppeln sowie die ISO-Bus-Verbindung herzustellen.
Die Weitwinkelgelenkwelle von Walterscheid hat eine ordentliche Ablage. Serienmäßig sind 1 000 Zapfwellenumdrehungen vorgesehen, eine Nockenschaltkupplung schützt die C461R vor Überlastungen. Ein T-Getriebe verzweigt die Antriebskraft: In Fahrtrichtung rechts geht es zum Einzug auf Pickup und Rotor, links zum Antrieb der Ballenkammer. Serienmäßig verfügt die C461R über eine zentrale, einstellbare Ölung.

Leistungsfähiger Einzug

Die federentlastete Pickup hat fünf gesteuerte Zinkenreihen, die zusätzlich mittig gelagert sind. Der einstellbare, schwere Rollenniederhalter unterstützt den Gutfluss, das macht sich vor allem beim Strohpressen bemerkbar. Die gelenkten Tasträder (Aufpreis 381 Euro) führen die Pickup gut, zur Straßenfahrt bleiben sie an der Maschine. Es folgt der Rotor MaxiCut HC-25 mit seit­lichen Zuführschnecken. Sie fördern das Futter zur Mitte und bereiten eine gute Ballenform vor.
Das Schneidwerk verfügt über 25 Messer, die einzeln mit einer Feder gegen Überlast gesichert sind. Schaltbar sind die Gruppen 0/12/13/25, die theoretisch kleinste Schnittlänge beträgt 40 mm. Die Vorwahl erfolgt am Terminal. Verstopfungen lassen sich mit dem parallelen Absenken des Messerbodens normalerweise beseitigen, auch diese Funktion erfolgt vom Terminal aus.

Presskammer mit zwei Riemen

Die MaxD-Presskammer hat John Deere mit den RP-Rundballenpressen 960 und 990 im Jahr 2011 vorgestellt und weiterentwickelt. Eine Starterwalze und zwei weitere angetriebene Presswalzen versetzen den Ballen in Rotation. Zwei 58 cm breite und hydraulisch gespannte Endlosriemen bauen den Pressdruck auf — der Weichkern ist am Terminal variabel einstellbar.
Zwei bewegliche Bleche bilden die Seiten der Kammer. Zum Pressen drückt eine per Kulisse gesteuerte Führungsrolle die Bleche in Position, die Breite der Kammer beträgt dann 1,21 m. Beim Öffnen gibt diese Rolle dann etwa 5 cm Weg nach außen frei, so dass eine konische Form entsteht. Das erleichtert das Auswerfen des Ballens.
Wir haben im Wesentlichen gut angewelkte Silage und Heu sowie auch Stroh mit der Maschine gepresst. In diesen Erntegütern waren die Erfahrungen gut. Die Ballen sind voll und top geformt. Der eingestellte Ballendurchmesser wird von der Maschine eingehalten. Für einen ordentlichen Durchsatz von rund 60 Ballen pro Stunde (bei 1,30 m Durchmesser) dürfen es aber gerne 180 PS vor der Presse sein.
In sehr feuchter Silage konnten wir nur wenige Einsätze fahren. Funktioniert hat die C461R jedoch auch unter diesen Bedingungen, auch wenn sie systembedingt — wie viele andere Riemenpressen — an ihre Grenzen kommt. Zwei aktive Reinigungswalzen halten die Bänder sauber.

Bindung und Zugänglichkeit

Die Netzbindung mit automatischer Netzbremse befindet sich gut zugänglich über der Deichsel. Hier lässt sich das Netz sehr bequem einlegen und mit Hilfe der Abdeckklappe in Position wuchten. Netzbreiten bis 1,35 m sind...

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