Praxistest

Kartoffelroder Ropa Keiler 2 Classic im Test

Ob der zweite Zweireiher von Ropa noch ein Frischling oder bereits ein adulter Keiler ist, verrät unser Test. Wir haben der Maschine mit nur zwei Trenngeräten auf den Zahn gefühlt.

Mit 750er Zapfwelle kamen wir meistens mit sparsamen 390 Zapfwellen- und 1 250 Motorumdreh­ungen für die Ölpumpen aus. (Bildquelle: Schulz)

Fahrwerk, Aufnahme und Siebkanal sind identisch mit dem 2015 eingeführten Keiler 2. Bei den Trenngeräten, am Verlesestand und beim Bunker grenzt sich das getestete, neue Classic-Modell aber deutlich ab. Der Bunker fasst 8 t (statt 7,5 t) und der Roder ist sondergenehmigungspflichtige 3,30 m breit. Gleichgeblieben sind der hydraulische Antrieb und die ISO-Bus-Steuerung.

Ropa Keiler 2 Classic Kartoffelroder: An- und Abbau an den Traktor

Beim Koppeln bleiben kaum Wünsche offen: Zusätzlich zur K80-Kugel, Druckluftbremse und Beleuchtung muss man die Walterscheid-Gelenkwelle, drei Loadsensing-­Schläuche sowie den ISO-Bus-Stecker und ein dw-Steuergerät für den Stützfuß anschließen. Die Abstellstütze bekommt einen Punkt Abzug: Trotz guter Zugänglichkeit reichte bei uns die Hublänge nicht aus, um die Deichsel auf die Kugel des Testschleppers zu heben (John Deere 6250R). Entlang der Deichsel gefiel uns der optionale Anfahrschutz sehr gut (430 Euro, alle Preise ohne MwSt.). Auf das ebenfalls optionale und massive Staufach hätten wir hingegen verzichten können.
Weiter geht es mit Lob für die Aufnahme: Hier waren wir — wie bereits im Praxistest vom Keiler 1 und Keiler 2 — sehr zufrieden. Die geschobene Ausführung lässt sich in Kombination mit der hydraulischen Tiefenverstellung (Serie) sehr feinfühlig einstellen. Von der Dammdruckregelung bis zur Dammmittenfindung haben wir keine Kritik.
An den Scharträgern kommen wir nicht wortlos vorbei: Zum Testbeginn schickte Ropa neue Grindel für steinige Böden in den Ring. Nach wenigen Hektaren war klar: Diese Modelle basierten auf zu vielen Schraubverbindungen, waren zu instabil und blieben nicht der eingestellten Rodetiefe treu. Nach einem Umbau auf bewährte Scharträger war das Problem behoben. Die Steine in unserer Testregion (Lüneburger Heide; leichte bis mittelschwere Böden) setzten den Scharträgern nicht zu.
In Kombination mit einem Mittelschar positioniert Ropa zwischen den Dammtrommeln ein Rückhaltegummi, das Kartoffeln beim Ausheben vor dem Zurückrollen schützen soll. Im Feldbetrieb baute sich daran zuweilen Kraut auf, weshalb wir es deaktiviert haben. Am Vorgewende stellten wir trotzdem — mit ausreichend Erde im Kanal — keine nennenswerten Verluste fest.
Gut gefallen hat uns die Anrodefunktion: Hierbei wird nur die Fahrgassen-innere Reihe aufgenommen, ohne dass das rechte Schar im Boden läuft und Kluten aufnimmt. Die Teleskopachse ist derweil eingeschoben und außen unter 3 m breit.
Der serienmäßig mit einer 1,60 m breiten ersten Siebkette bestückte Siebkanal ist immer mit Edelstahlblechen versehen — super. Vor allem der flache Anstieg in Kombination mit dem hydraulisch einstellbaren Rüttler gefielen uns für leichtere Böden sehr gut.
Auf der Rücklaufseite der Siebkette integriert Ropa unten in der Kette (auf Wunsch) eine deaktivierbare Reinigungswelle — für leichtere Böden nicht notwendig.
Apropos unten: Ein dort platzierter Kettenspanner ist mit 28 cm Bodenfreiheit gefährdet. An der Testmaschine schnellte der Spanner mehrfach über den Totpunkt nach hinten. Zu Schäden kam es nie, Arbeit zum Reparieren zog es trotzdem nach sich.

Schonender Übergang

Zum Übergang von der ersten auf die zweite Siebkette: Dank integriertem Übergangsverschluss (385 Euro) kam es hier weder zu Verlusten noch zu anderen Problemen. Seitlich entlang des Siebkanals begeisterten die offene Bauweise und beispielsweise der einfache Rollentausch. Die Rollen sind an einem von außen zugänglichen Flachstahl verschraubt, lassen sich so prima lösen, ausbauen und außerhalb der Maschine tauschen.
Oberhalb der Grobkrautkette streifen bis zu sieben Kämme die Knollen ab: Drei in einer Gruppe unten und vier in einer zweiten weiter...

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