Krone bietet mit der VariPack Plus seit gut drei Jahren Rundballenpressen mit variabler Kammer an, bei denen drei Pressriemen für die Verdichtung sorgen.
Erstmals vorgestellt hat Krone die VariPack-Rundballenpressen zur Agritechnica 2019 (profi 10/2019). Seinerzeit war es ein echtes Novum bei Krone, dass Pressriemen statt Stabketten zum Einsatz kamen.
Die VariPack Plus ist inzwischen fest im Programm integriert und wird in vier Varianten angeboten. Als VariPack V 165 Plus (0,80 bis 1,65 m) und als VariPack V 190 Plus (0,80 bis 1,90 m); beide Maschinen gibt es als XC-Modell, das dann wahlweise ein Schneidwerk mit 17 oder 26 Messern hat (26 Messer: 10.680 Euro Preisunterschied zur reinen Rotorpresse, alle Preise ohne Mehrwertsteuer).
Die Testmaschine: Rundballenpresse Krone VariPack V 190 XC Plus
Für den Praxistest hat uns Krone eine VariPack V 190 XC Plus mit dem 26 Messer-Schneidwerk zur Verfügung gestellt. Eingesetzt haben wir sie vor allem im Gersten- und Weizenstroh sowie in Heu, im geringen Umfang auch in Heulage und Silage.
Erstmals vorgestellt hat Krone die VariPack-Rundballenpressen zur Agritechnica 2019 (profi 10/2019). Seinerzeit war es ein echtes Novum bei Krone, dass Pressriemen statt Stabketten zum Einsatz kamen.
Die VariPack Plus ist inzwischen fest im Programm integriert und wird in vier Varianten angeboten. Als VariPack V 165 Plus (0,80 bis 1,65 m) und als VariPack V 190 Plus (0,80 bis 1,90 m); beide Maschinen gibt es als XC-Modell, das dann wahlweise ein Schneidwerk mit 17 oder 26 Messern hat (26 Messer: 10.680 Euro Preisunterschied zur reinen Rotorpresse, alle Preise ohne Mehrwertsteuer).
Die Testmaschine: Rundballenpresse Krone VariPack V 190 XC Plus
Für den Praxistest hat uns Krone eine VariPack V 190 XC Plus mit dem 26 Messer-Schneidwerk zur Verfügung gestellt. Eingesetzt haben wir sie vor allem im Gersten- und Weizenstroh sowie in Heu, im geringen Umfang auch in Heulage und Silage.
Die höhenverstellbare Deichsel ist für die Oben- oder Untenanhängung geeignet, alternativ gibt es eine Kugelkopfanhängung. Die Schlauch- und Kabelführung ist dank eines ordentlichen Galgens mit Parkpositionen sehr gut.
Die Weitwinkel-Gelenkwelle von Walterscheid mündet im überlastgesicherten Verteilergetriebe, vorgesehen sind 1.000 Zapfwellenumdrehungen pro Minute. Man kann bei wenig Bestand aber auch spritsparend mit geringeren Drehzahlen fahren.
Gut gefallen haben uns die klappbaren Aufstiege an beiden Seiten, man kommt also auch von rechts sehr gut an die Netzbindung heran. Lob erhält der ebenfalls klappbare, mechanische Stützfuß mit zwei Kurbel-Geschwindigkeiten. Weil Stützfuß und Aufstiege weit hochschwenken, ist die Staugefahr bei großen Schwaden ausgeschlossen — sehr gut.
Die ungesteuerte EasyFlow-Pickup ist von Krone bekannt, sie ist mit einer Nockenschaltkupplung gegen Überlast gesichert. Die fünf gewendelt angeordneten Zinkenreihen nehmen das Futter sauber auf, die Rechhöhe ist werkzeuglos einstellbar. Ein federentlasteter Rollenniederhalter und verstellbare Einweiserzinken sorgen für eine erste Kanalisierung des Futters.
Die Pickup ist mittig pendelnd aufgehängt, der zur Verfügung stehende Weg beträgt rund 70 mm — das sorgt zusammen mit den werkzeuglos verstellbaren, gelenkten Tasträdern für eine gute Bodenanpassung. Die Tasträder können zur Straßenfahrt montiert bleiben.
Die Aufnahmeleistung der Pickup hat uns gut gefallen — sie sammelt sauber, selbst bei schwierigen Materialien. Und dank der gewendelten Zinkenanordnung schafft man es bei praxisgerechter Fahrweise kaum, die Pickup „dichtzufahren“.
Der neue Integralrotor hat spiralförmig angeordnete Zinkenreihen und einen Durchmesser von 530 mm. Seitliche Schnecken fördern das Futter zur Mitte. Besonderheit der gesamten Einzugseinheit ist, dass sie sich per Klauenkupplung komplett vom Antrieb entkoppeln lässt. Das hat den Vorteil, dass im Falle einer kompletten Blockade des Gutflusses (Fremdkörper) der Ballen in der Kammer trotzdem fertiggestellt werden kann. Außerdem erleichtert das den Messertausch, weil man den Rotor dabei immer weiterdrehen kann und so die Zugänglichkeit verbessert.
26 Messer im Kanal der Rundballenpresse
Das 26-Messer-Schneidwerk lässt sich in den Gruppen 26/13/13/0 schalten. Die Vorwahl erfolgt am Bedienterminal. Die Messer werden aktiv in den Messerschlitz gedrückt, das soll auch bei verschmutzten Schlitzen für ein sicheres Einschwenken sorgen. In der Praxis funktionierte das tatsächlich sehr gut. Ausnahme: Die Schlitze waren mit stark klebrigen, festgebackenen Ernteresten verschmutzt.
Mit vollem Messersatz ergibt sich eine theoretische Schnittlänge von 42 mm, das geerntete Futter war sauber und passend geschnitten. Jedes Messer ist einzeln mit Federn gegen Überlastung gesichert. Sollte es größere Verstopfungen geben, lassen sich Messer und Messerboden hydraulisch absenken.
Zum Tausch entriegelt man die Messer und fährt sie in die aktive Stellung. Danach lassen sie sich einfach von der Presskammer aus entnehmen. Für weitere Messersätze gibt es rechts und links Parkpositionen (jeweils 295 Euro).
Die Presskammer der VariPack Plus besteht aus zwei schmalen und einem breiten mittigen Endlosriemen. Zwei Walzen treiben die Riemen an, die mit den beiden übrigen Walzen sowie der Starterwalze die Kammer bilden.
Im Einsatz mit feuchteren Erntegütern machen sich die Reinigungswalzen für die Riemen bezahlt, von denen eine aktiv per Kette und die zweite passiv über die Riemen selbst angetrieben werden.
Die Futterverdichtung startet von Beginn an, weil nur zwischen den beiden Walzen Platz ist. Während unserer Einsätze traten keine Probleme mit dem Ballenstart auf — weder bei mürbem Gerstenstroh, noch bei angewelktem Gras. Mit je einem Spannzylinder und einer Feder pro Seite erfolgt die Bandspannung hydraulisch.
Die VariPack kann drei Dichtezonen erzeugen, die man am Terminal einfach anpassen kann. Frei wählen lassen sich der jeweilige Kerndurchmesser und die Schichtstärken. Außerdem kann man dem Kern bzw. den Schichten einen individuellen Pressdruck zuordnen. Will man einen echten Weichkern haben, sollte man auch die zweite Schicht nicht allzustark verdichten.
Die Verstellung ist sehr einfach und schnell erledigt, deshalb hat uns das im Praxiseinsatz auch gut gefallen. Es fehlt eigentlich nur, dass man beispielsweise zwei oder drei vorkonfigurierte Einstellungen anlegen kann, wo sich dann alle Parameter gemeinsam anpassen — für häufig wechselnde Pressgüter an einem Tag wäre das für den Fahrer eine erfreuliche Arbeitserleichterung.
Krone setzt bei der VariPack auf eine Netzbindung, auf Wunsch legt die Maschine auch Garn um den Ballen. Eine Bindung mit Mantelfolie bietet Krone bei dieser Presse nicht an.
Die Bindeeinheit nimmt eine Netzrolle auf, seitliche Bleche lassen sich zur Zentrierung der Rolle passend stecken. Das Einfädeln des Netzes ist einfach. Die Zuführung nimmt das Netz auch zuverlässig an.
Sehr gut gefallen hat uns die schwenkbare Netzrutsche links. Die schräge Position der Rutsche hat zwei Vorteile: Erstens ist das Einlegen der Rolle auch für kleinere Personen gut möglich. Zweitens lässt sich aus der Rutsche über eine kleine Rolle direkt die Bindung beschicken. Ebenso positiv hervorzuheben ist, dass man zur Sichtkontrolle der Bindung die Netzrolle stets aus der Kabine rotieren sieht.
Die Heckklappenautomatik sorgt für ein schnelles Auswerfen. Die Klappe öffnet sich nach dem Binden selbsttätig, und nach dem Ballenauswurf schließt sie auch wieder. Sie öffnet nur so weit, wie es der aktuelle Ballendurchmesser erfordert, das spart Zeit. Endlagengedämpfte Zylinder sorgen für schnelle und materialschonende Zyklen — die Klappe öffnet und schließt in weniger als fünf Sekunden.
Unser positiver Eindruck wird durch den schnellen Einzug und die gute Ballenverdichtung abgerundet, wie unsere Durchsatzmessungen ergeben haben. Bei extrem trockenem Weizenstroh mit sehr guter Schwadform (7,50-m-Schneidwerk) haben wir bei 80 % Pressdruck Ballen mit 1,60 m Durchmesser und 3,6 Netzlagen gepresst: Die durchschnittliche Zykluszeit vom Anfahren bis zum Schließen der Kammer betrug dabei 40 Sekunden.
Die Ballen wogen ordentliche 349 kg und waren nahezu gleich schwer — sehr gut. Der eingestellte Durchmesser wurde auch genau eingehalten. Nötigenfalls kann der Fahrer hier allerdings auch über das Terminal kalibrieren.
Natürlich haben wir auch 100 % Pressdruck eingestellt, dann wogen die Ballen durchschnittlich sehr gute 383 kg. Aber: Wer auf Leistung fahren will, braucht mehr als die geforderten 100 PS — vor allem wenn das Futter geschnitten werden soll.
Insgesamt können wir der VariPack das stets einwandfreie Auswerfen der Ballen attestieren. Das liegt auch daran, dass die Bänder stets auf Spannung bleiben und dem Ballen so einen Kick verleihen.
Bedienung und Wartung
Die VariPack-Maschinen sind serienmäßig ISO-Bus-geeignet und lassen sich bei passender Ausstattung über Terminal und Hebel des Schleppers bedienen. Krone bietet aber auch drei Alternativen an:
das einfache DS 500-Terminal, das die Bedienung der Presse erlaubt, aber kein Kamerabild darstellen kann
die CCI 800- und CCI 1200-Terminals, die auch ein Kamerabild wiedergeben können
Wir haben die Testmaschine per Schlepper-Monitor oder ein CCI 800 bedient und überwacht und sind mit beiden Lösungen gut klar gekommen. Die Menüführung ist intuitiv. Auf dem Arbeitsbildschirm sind alle Informationen wie Ballenfortschritt, Pressdichte, Fahrtrichtungsanzeige und auch Gutfeuchte auf einen Blick zusammengefasst. Die Echtzeitfeuchtemessung kostet 1.455 Euro Aufpreis. Abgerundet wird die Anzeige mit einem Ballenzähler und Zeitmesser für den letzten Ballen.
Die Wartung der Maschine ist dank serienmäßiger zentraler Ölung und Zentralschmierung einfach. Auch das Abblasen bzw. Waschen klappt vergleichsweise gut, weil die Presse vor allem auch an den
Seiten sehr aufgeräumt sowie dank der drei großdimensionierten Antriebsketten auch einfach aufgebaut ist. Ein Lob bekommen auch die großen Seitenklappen, die weit öffnen und eine gute Zugänglichkeit bieten.
Mit der VariPack V 190 XC Plus setzt Krone Maßstäbe im Bereich der variablen Rundballenpressen. Die Maschine ist durchdacht, einfach aufgebaut und mit durchsatzstarker Technik sowie hilfreichen Automatikfunktionen versehen.
Die Einsätze in Heu/Heulage und teils auch in angewelktem Gras waren ebenso effizient wie in Stroh. Der Listenpreis für diese Leistungen ist allerdings auch sechsstellig: Für die Rundballenpresse in der Testausstattung stehen genau 117 055 Euro bei Krone in der Liste.
Praktikerurteile
Ohne PS geht es nicht
Das Lohnunternehmen Oebbeke GbR hat eine VariPack V 190 XC Plus jetzt das zweite Jahr im Einsatz. Er presst alle Güter damit und ist sehr gut zufrieden. „Aber Leistung muss davor hängen, das ist notwendig“, so der Praktiker, der jedes Jahr mehrere tausend Rundballen presst. „Die Messerschaltung gefällt mir auch sehr gut, sie arbeitet zuverlässig“, äußert sich der Lohnunternehmer.
Robert Schleifer hat viele Jahre Erfahrung mit Rundballenpressen und jetzt schon zwei Sommer die VariPack V 165 XC Plus gefahren. Er hat bewusst zu Krone gewechselt: „Die Maschine überzeugt durch ihre Leistung und die Pressdichte. Außerdem legt sie das Netz gut über die Kanten, und der Einzug begeistert mich.“
