Praxistest

Vierkreiselschwader Claas Liner 3600: Einfach, aber schlagkräftig

Claas bietet mit dem Liner 3600 einen Vierkreiselschwader an, der professionelle Schlagkraft bietet und mit einfacher Ausstattung zu haben ist.

Der Claas Liner 3600 schwadet auf einer Breite von etwa 12,70 m und stellt nur wenige Anforderungen an den ziehenden Schlepper. (Bildquelle: Christian Brüse, Stefan Tovornik)

Gut zu wissen

- Der Liner 3600 ist für 50 km/h auf der Straße zugelassen. Auf Wunsch gibt einen Bremskraftregler für Hangeinsätze.
- Außer den Kabeln ist auch die komplette Hydrauliksteuerung mit einer Blechhaube verkleidet.
- Die 500er-Bereifung ist ausreichend, 620er-Räder gibt es auch.
Claas hat zwei Vierkreiselschwader im Programm. Den Liner 4000 mit einer Arbeitsbreite von 12,20 bis 15 m und den kleineren Liner 3600 mit einer Rechbreite von 9,90 bis 12,70 m. Dieser lässt sich bewusst auch sehr einfach ausstatten, so wie wir ihn getestet haben. Diese einfachen, semi-professionellen Varianten, die auch keine großen Ansprüche an den Schlepper stellen, sind derzeit von ­größeren Milchviehbetrieben und Maschinengemeinschaften sowie bei Lohnbetrieben, bei denen die Schwader auch im Verleih laufen, sehr gefragt.

Aufgeräumter Anbauraum

Der Anbau des Liner 3600 erfolgt in den Unterlenkern. Die richtige Höhe haben diese, wenn der Schwader ganz leicht nach vorne geneigt ist. Für die Hydraulikschläuche stehen Steckplätze zum Parken zur Verfügung, die Kabel lassen sich beim Abbauen über den Rahmen legen. Gut gefallen hat uns der Galgen, der Schläuche und Kabel zum Schlepper führt und Beschädigungen vorbeugt. Sehr gut ist auch der massive Stützfuß mit ordentlichen Griffen und einer federbelasteten Verriegelung.
Direkt vorne auf dem Rahmen befindet sich eine LED-Beleuchtung (970 Euro, alle Preise ohne Mehrwertsteuer). Insgesamt fünf Scheinwerfer sorgen für die Ausleuchtung der Kreisel sowie für die Beleuchtung des gelegten Schwads. Wie von Claas bekannt, sind die hinteren Leuchtenträger schwenkbar, um Pfähle oder Ähnliches in engen Einfahrten zu „überfliegen“. Gut gefallen hat uns auch die geschützte Verlegung der Kabel- bzw. Schläuche in einem Kanal.

Einfache, effiziente Technik

Die vorderen Ausleger haben doppelte Teleskoprohre, die hinteren Ausleger kommen mit einem einfachen Teleskoprohr aus, beide haben Verschleißplatten.
Hydraulikzylinder übernehmen die Rechbreitenverstellung an den vorderen Kreiseln. Eine Skala fehlt hier. Die Entlastung erfolgt mit zwei Schraubenfedern, die Vorspannung lässt sich mit einer schraubbaren Gewindestange anpassen.
Das Vierrad-Fahrwerk reicht aus, das Sechsrad-Fahrwerk ist nur beim größeren Bruder lieferbar. Die Neigungsanpassung in Quer- und Längsrichtung erfolgt durch das Umstecken von Distanzplatten, dazu braucht man leider immer Werkzeug, weil ein Hohlspannstift die Sicherung übernimmt. Nicht gefallen hat uns, dass man das untere bzw. innere hintere Rad immer arretieren muss, um im geklappten Zustand auf straßentaugliche 3 m Außenbreite zu kommen. Arretiert man die Räder nicht, ist die Maschine mit etwa 3,20 m für die Straße zu breit.
Die Kreisel sind nicht in einem klassischen Kardangelenk aufgehängt, sondern sie pendeln um zwei schmierbare Achsen quer bzw. längs zur Fahrtrichtung und passen sich den Bodenkonturen an. Eine ebenfalls individuell vorspannbare Schraubenfeder übernimmt die Stabilisierung des ausgehobenen Kreisels. Die Werkseinstellung war an dieser Stelle nicht ausreichend, mit einer Knarre und 24er-Nuss war hier aber schnell Abhilfe geschaffen.
Die Rechhöhenverstellung erfolgt manuell per Kurbel. Eine gute Skala hilft bei der Orientierung. Optional ist eine elektrohydraulische Verstellung (2 950 Euro) lieferbar.
Die...

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