Spezial-Beitrag

Farm-Management-Systeme: Mit System durch das Jahr

Früher Ackerschlagkartei, heute Farm-Management-System: Wir geben einen Überblick über aktuelle Lösungen.

Farm-Management-Systeme

(Bildquelle: Redaktion profi)

Gut zu wissen

- Farm-Manangement-Systeme stehen heute meist als Web-­Anwendung zur Verfügung.
- Achten Sie beim Testen auf die Bedienung. Sie sollte möglichst intuitiv sein.
- Spezielle Programme erleichtern auch die Büroorganisation und die Zusammenarbeit mit dem Steuerberater.
Gegen die Zettelwirtschaft treten mittlerweile zahlreiche Farm-­Management-Systeme an. Einige davon haben sich aus klassischen Schlagkarteien entwickelt, andere sind neu am Markt. Der Einstieg war noch nie so einfach, kostenlose Demo- und Basisversionen sind die Regel. Aber auch ein Umstieg ist möglich. In unserer großen Tabelle finden Sie eine Auswahl aktueller Anbieter.

So arbeiten die Farm-Management-Systeme

Egal welche Lösung, das grundsätzliche Funktionsprinzip ist bei allen ähnlich:
  • In den Stammdaten sind die Flächen des Betriebes, Maschinen, Mitarbeiter und Betriebsmittel aufgelistet.

  • Schläge sind die Grundlage für die Anbauplanung und die Buchung.

  • Die Planung zeigt Anbauverhältnisse, Saatgut- und Düngebedarf.

  • In Buchungen führt der Nutzer die Stammdaten zu Maßnahmen zusammen und ­ordnet sie einer Fläche zu.

  • Auswertungen zeigen den Erfolg und bringen die nötigen Unterlagen für die Dokumentation. Nährstoff- und Humusbilanzen können erstellt werden.

  • Darüber hinaus bieten die Systeme unterschiedliche Zusatzmodule, die den Funktionsumfang erweitern und teils kostenpflichtig sind.

Waren klassische Schlagkarteien früher PC-Anwendungen im Hof-Büro, haben sich heute internet-basierte Lösungen bis auf einige Ausnahmen durchgesetzt. Die Software läuft dabei auf einem Server, dort sind meist auch die Daten gespeichert. Die Benutzeroberfläche kann von jedem Rechner mit aktuellem Internetbrowser und teils auch mobil aufgerufen werden. Die Daten sind damit vor Schäden an der lokalen Festplatte geschützt. Beim Thema Datenschutz setzen sehr viele Anbieter auf den Serverstandort Deutschland oder die EU.
Apps werden teils als Ergänzung angeboten. Sie bilden entweder einen Teil oder alle Funktionen der Web-Anwendungen ab. Oft eignen sie sich gut zum schnellen Dokumentieren oder Nachschlagen von Maßnahmen auf dem Feld, die Feinarbeit kann im Büro erfolgen. Einige Systeme bieten über Apps auch Funktionen wie Feldnavigation.
Aus unseren Erfahrungen haben wir auf den folgenden Seiten die Anforderungen an eine optimale Ackerschlagkartei zusammengestellt. Wir empfehlen: Überlegen Sie ob Sie eher die Grundanforderungen der Dokumentation erfüllen oder die Schlagkartei intensiv nutzen wollen und testen Sie die Programme ausgiebig.

Stammdaten für das Management

Die Stammdaten sollten mindestens allgemeine Betriebsdaten, Mitarbeiter, Maschinen, Dünger, Saatgut und Pflanzenschutzmittel abdecken. Die Verwaltung dieser Daten muss deutlich gekennzeichnet sein, die Unterpunkte klar gegliedert. Sie brauchen diese Eingaben nicht täglich, umso wichtiger ist die klare Struktur. Bewährt hat sich ein Menüpunkt Stammdaten mit den Unterpunkten Betrieb, Maschinen, Mitarbeiter und so weiter.
Beim Pflegen der Stammdaten helfen vorgefertigte Listen, aus denen man z. B. die Pflanzenschutzmittel für seinen Betrieb übernehmen kann. So sparen Sie später beim Buchen das umständliche Suchen unter hunderten von Mitteln. Wichtig: Die Einheit, in der das Mittel angegeben wird, sollte sich ändern lassen. Eine Verknüpfung der Mittelliste mit der offiziellen Zulassungsdatenbank rundet das Ganze ab.
Bei der Anlage der Maschinen helfen vorgegebene Kostensätze. Per eingebautem Kalkulationsmodul kann der Nutzer bei Bedarf aber auch die betriebsindividuellen Maschinenkosten pro Stunde oder Hektar errechnen. Sehr gut ist die Möglichkeit, mehrere Kostensätze für eine Maschine unterscheiden zu können, zum Beispiel nach leichter und schwerer Arbeit.
Können Maschinen, Mitarbeiter und Mittel schon unter den Stammdaten zu Arbeitsgängen kombiniert werden, erleichtert es das Buchen später erheblich. Wie im wirklichen Betrieb bauen Sie dazu die einzelnen Maschinen zu Kombinationen zusammen. Sie können z. B. den vorher angelegten „Deutz 140 PS“ und den „5-Schar Lemken“ zum Arbeitsverfahren „Pflügen“ kombinieren. Das geht auch für aufwändigere Verfahren wie den Pflanzenschutz. Hier können zu den Maschinen noch die Mittel kommen.
Über die Stammdaten können Sie auch nachträglich noch die Preise für die verschiedenen Betriebsmittel einfügen oder ändern. Eine Brutto-Netto-Funktion ist hier sehr praktisch. Auf der Rechnung gibt der Landhandel meist die Netto-Preise für die Einzelposten an. Sie interessieren sich als pauschalierender Betrieb aber eher für die Bruttopreise.

Verwalten der Flächen

Streng genommen sind die Flächen Teil der Stammdaten. Da sich um sie aber alles dreht, und man täglich mit ihnen arbeiten muss, nehmen sie eine Sonderstellung ein. Die klassische Aufteilung mit einem Flächen-­Übersichtsbereich auf der einen und einem Detail-/Arbeitsfenster auf der anderen Bildschirmseite hat sich bewährt. In einem Bereich werden die Flächen ausgewählt, im anderen gibt es eine detaillierte Übersicht:
Für mehr Durchblick sorgt eine farbige Unterscheidung der unterschiedlichen Früchte....

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