Der Anbau der Reifendruckregelanlage erfordert Kreativität. Alle Halterungen und die Rohrbügel müssen nach der Demontage der Hinterräder passend für den Schlepper angefertigt werden. Dieser Winkel aus einem 1/2 Zoll großen Rohr führt an den Kotflügeln entlang über das Hinterrad nach außen. Stück für Stück muss er mit der Biegemaschine an die Kontur der Radabdeckung angepasst werden. (Bildquelle: Bertling)

Um den Rohrbügel sicher zu befestigen, wird eine Halterung außen am Übergang zur Kotflügelverbreiterung angebracht. Hierfür eignet sich ein Blech, das an die Abkantung angeschraubt wird. Eine ­passende Bohrung führt das Rohr. Zwei weitere Halterungen (Flacheisen) befestigen Sie am Tragholm des Kotflügels. Dieser ist so dickwandig, dass ein eingeschnittenes M8-Gewinde genügt, um die zwei Haltebleche nach dem Ausrichten sicher anzuschrauben. (Bildquelle: Bertling)

Im nächsten Schritt müssen Sie die Halterungen am ausgerichteten Rohrbügel anheften. Wichtig dabei ist, die Masseklemme direkt auf den Rohrbügel zu ­setzen. Ein Abklemmen der Batterie ist so überflüssig. Das vollständige Verschweißen der Halterungen am Bügel sollte aber im demontierten Zustand erfolgen. (Bildquelle: Bertling)

Der Rohrbügel muss so gekürzt werden, dass das senkrechte Rohr zur Felgenmitte gut 4 cm Luft zur Reifenflanke hat. Auch die Länge der Anschweißmuffe und des 90-Grad-Winkels, die vorne auf das Rohr gesetzt werden, müssen Sie beachten. (Bildquelle: Bertling)

An den zuvor abgeschnittenen Enden des Rohrbügels schweißen Sie unten eine 1/2-Zoll-Anschweißmuffe mit Innengewinde und oben eine 15L-Verschraubung (SW27) umlaufend an. Zum Anhalten und Ausrichten eignet sich ein Stück Rohr. (Bildquelle: Bertling)

Zum Identifizieren undichter Stellen des Rohrbügels verschließen Sie die Enden und setzen den Bügel unter Druck. Beim Eintauchen ins Wasserbad sollten keine Blasen aufsteigen. Ansonsten muss nachgeschweißt werden. (Bildquelle: Bertling)

Es folgt das Anbringen des Gestänges zwischen den Kugelhähnen sowie der Pneumatikzylinder: zwei für die Befüllhähne, einer zum Ablassen. Eine Brücke aus Kunststoffrohr dient als Druckausgleich zwischen den Hinterreifen. (Bildquelle: Bertling)

Zum Befüllen dient der Vorratsdruck im Kessel. Ein Überstromventil sorgt dafür, dass der Druck nie unter 6,5 bar fällt. Das nachgeschaltete 2/2-Wegeventil öffnet beim Befüllen. Von diesem führt ein flexibler Bremsschlauch zum Gebilde. (Bildquelle: Bertling)

Zum Betätigen der Kugelhähne wird der Steuerkreis der Druckluftanlage vorne am Ventil angezapft. Eine 6-mm-Kunststoffleitung führt den Druck hin zu den Steuer­ventilen, wovon weitere 6-mm-Kunststoffrohre die Zylinder versorgen. (Bildquelle: Bertling)

Als Verbindung zwischen Rohrbügel und Gebilde verwendet Krude flexible 13-mm-­Bremsschläuche, die auf angeschraubten Stutzen per Schelle befestigt werden. Im Radkastenbereich dient ein Spiralkabelschlauch als Schutz vor scharfen Kanten. (Bildquelle: Bertling)

Um den Reifendruck zu erfassen, bohren Sie in den rechten Rohrbügel ein Loch und schneiden ein 8 x 1 mm-Gewinde hinein. In dieses wird eine Anschlussmuffe gedreht, an die das Kunststoffrohr von der Schaltbox angeschlossen wird. (Bildquelle: Bertling)

Zu guter Letzt muss der neue Drehüberträger noch geschmiert werden. Dies sollten Sie auch später nicht vernachlässigen und regelmäßig erledigen, da Sie so die Lebenszeit der Dichtungen und Lager am Drehüberträger deutlich verlängern. (Bildquelle: Bertling)

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die sehr sauber verlegte Anlage ermöglicht es, den Druck der Hinterräder per Taster anzupassen. Beim Agrostar ist der begrenzende Faktor der Serien-Kompressor, ­weshalb das Befüllen recht lange dauert. Alternativ bietet Krude Zusatz-Kompressoraggregate, z. B. für das Fronthubwerk, mit bis zu 4 400 l/min Förderleistung an. (Bildquelle: Bertling)