Vor über 200 Jahren wurden in der zur Lehr- und Versuchsanstalt gehörenden Hohenheimer Ackergerätefabrik schon Landmaschinen seriell hergestellt — damals einzigartig im süddeutschen Raum. Und in diesem Zusammenhang wurde bereits ab 1819 der Grundstein für die älteste agrartechnische Sammlung der Welt gelegt.
Denn neben Landtechnik aus der Praxis finden sich hier unzählige Modelle, die in der Frühzeit der Mechanisierung als Schulungs- und Anschauungsexponate dienten. Es dauerte aber bis in die 1970er Jahre, als schließlich das Deutsche Landwirtschaftsmuseum (DLM) gegründet wurde. Insbesondere unter der Führung von Dr. Klaus Herrmann († 2022) wurde das Museum vorangetrieben. 1994 wurde der erste Erweiterungsbau an einem neuen Standort an der Filderhauptstraße 179, außerhalb des Hochschulcampus, errichtet.
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Vor über 200 Jahren wurden in der zur Lehr- und Versuchsanstalt gehörenden Hohenheimer Ackergerätefabrik schon Landmaschinen seriell hergestellt — damals einzigartig im süddeutschen Raum. Und in diesem Zusammenhang wurde bereits ab 1819 der Grundstein für die älteste agrartechnische Sammlung der Welt gelegt.
Denn neben Landtechnik aus der Praxis finden sich hier unzählige Modelle, die in der Frühzeit der Mechanisierung als Schulungs- und Anschauungsexponate dienten. Es dauerte aber bis in die 1970er Jahre, als schließlich das Deutsche Landwirtschaftsmuseum (DLM) gegründet wurde. Insbesondere unter der Führung von Dr. Klaus Herrmann († 2022) wurde das Museum vorangetrieben. 1994 wurde der erste Erweiterungsbau an einem neuen Standort an der Filderhauptstraße 179, außerhalb des Hochschulcampus, errichtet.
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Schnell war auch dieses Gebäude zu klein. So gab ein besonderes Exponat den Anlass zum Bau der nächsten Ausstellungshalle: Helmut Claas persönlich trieb die Restaurierung einer mobilen Grünfuttertrocknung Claas Apollo aus den 1970er Jahren für das Museum voran (profi 7/2008).
Kurzerhand stiftete Claas 2004 auch die entsprechende Halle, um die raumgreifende Technik ansprechend präsentieren zu können. Sie bietet nicht nur Platz für das Apollo-System. Die Mitbewohner bilden vielmehr einen schönen Querschnitt durch die Erntetechnik. Für die Getreideernte macht ein Nachbau eines der ersten Getreidemäher aus den USA von 1831 den Anfang. Die „moderne“ Spitze bildet ein Claas Dominator 85 aus dem Baujahr 1979.
Dazwischen lässt sich anhand toller Exponate wie einer Stahldreschmaschine aus den 1920er Jahren, einem seltenen Claas Mähdresch-Binder (1938) oder dem ersten selbstfahrenden Mähdrescher aus Europa (Massey Harris 726 von 1951) die Entwicklung plastisch nachvollziehen. Ein Highlight aus der Maisernte ist mit Sicherheit die Versuchsmaschine eines Krone Big X, der mit elektrischen Antriebskomponenten ausgestattet wurde und mit seiner schieren Größe die gewaltigen Entwicklungsschritte der selbstfahrenden Feldhäcksler verdeutlicht. Ein tolles Exponat ist außerdem der selbstfahrende Mähaufbereiter Grasant von Deutz-Fahr.
Beim Betreten der größten Halle fällt sofort der mächtige Dampfpflugsatz ins Auge — samt gigantischem Kipppflug voll funktionsfähig. Klassiker wie ein früher Fordson F in Blockbauweise oder ein 11er Deutz machen bei den Traktoren den Anfang. Die ausgestellten Traktoren sind aber meist deutlich seltener: etwa ein sehr früher Raupenschlepper der Breslauer LHB-Werke, Baujahr 1928 und das im direkten Gegensatz dazu stehende Gummiraupenlaufwerk einer Claas Challenger 55. Oder der erste Unimog-Prototyp U5 mit Dieselmotor.
Größter Schlepper ist ein mächtig bereifter Claas Xerion 2500. Alle besonderen Exponate hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen — ein Besuch lohnt also. Infos z. B. zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen finden sich online unter dlm-hohenheim.de.
Ausblick
Die Weiterentwicklung des Museums wird schwieriger: Die Maschinen werden teurer, komplexer und größer — eine Herausforderung. Die gibt es auch im Kleinen: So ist das ursprüngliche Museumsgebäude, das unter anderem die sehr eindrucksvolle Modellsammlung (profi 4/2003) beherbergt, wegen Umstrukturierungen derzeit geschlossen — schade! Wir hoffen auf eine baldige Wiedereröffnung. Bleibt zum Schluss noch ein Termin-Hinweis: Am 28. Juli 2024 lädt das DLM zu einem großen Feldtag ein, der die Getreideernte zum Thema hat — wir freuen uns darauf.