Grimme Ventor 4150: Transformers lassen grüßen

Ca. 47 cm Länge, 3 kg Gewicht und ca. 43 Funktionen: Das sind die Rahmendaten für das neue Modell des Grimme Ventor 4150 im Maßstab 1:32. Für dieses Projekt hat Grimme die Zusammenarbeit mit ROS Agritec fortgesetzt, und die Italiener haben ein Modell auf die Beine gestellt, dass die Dominanz von ROS im Bereich der Selbstfahrermodelle unterstreicht.

Der Ventor 4150 ist ein selbstfahrender, 4-reihiger Kartoffelroder. Die Proportionen fallen durch den sehr großen vorderen und den fast gänzlich fehlenden hinteren Überhang auf.

ROS baut das Modell auf einem massiven Rahmen aus Metall auf. Die beiden Achsen mit großvolumiger 1050er Bereifung sind lenkbar, sodass spurversetztes und bodenschonendes  Fahren ermöglicht wird.

Das 4-reihige Rodeaggregat mit den breiten Einzugsbändern ist höhenverstellbar und wird an zwei Hydraulikzylindern geführt. Die Detaillierung lässt nichts zu wünschen übrig. Der gesamte Vorbau mit Rodeaggregat und Kabine lässt sich leicht verschwenken.

Apropos Kabine: ROS hat die Innenausstattung schön herausgearbeitet. Auch das neue 12,1 Zoll große CCI 1200 Terminal ist dargestellt. Die Arbeitsplattform rund um die Kabine ist mit Riffelblech und Handläufen ebenfalls gut gelungen. Weit herausragende Spiegelhalter bieten genügend Platz für eine komplette Beleuchtungsausstattung. Die Aufstiegsleiter zur Kabinenplattform ist klappbar und besitzt zusätzliche Handläufe.  

Hinter der Kabine, über der Vorderachse folgen die breiten Elevatorbänder. Auch hier besteht der Rahmen aus Metall, für die Transportbänder verwendet ROS einen flexiblen Kunststoff.

Basis des Ventor-Konzeptes ist die Verbreiterung der Maschine in der Arbeitsposition, um größere Sortier- und Reinigungsflächen zu ermöglichen. Zu diesem Zweck lassen sich im Modell, wie beim Original, die seitlichen Verkleidungen der Elevatorbänder ausstellen und die dahinter eingeklappt liegenden Querförderer nach oben ausklappen. Das funktioniert im Modell zuverlässig, zumal die ausgeklappten Querförderer in der Arbeitsstellung arretiert werden können, vorsichtige Sammlerhände sind hier aber Voraussetzung. Die diagonalen Leitwalzen lassen sich übrigens ebenfalls ausklappen.

Um die Arbeitsbreite in diesem Maße weiterhin nutzen zu können, lassen sich im Anschluss Satelliten rechts und links an der Maschine nach oben klappen, die das Erntegut weiterleiten. Diese werden von Hydraulikzylindern gehalten. Ebenfalls an beiden Seiten sind Arbeitsplattformen verbaut, die jeweils mit Aufstiegsleitern ausgerüstet sind. Rechts kann die Plattform sogar mit einem beweglichen Element des Handlaufs verschlossen werden.

Das Transportband zum Ladebunker wird für die Transportstellung der Maschine abgesenkt und verschwindet unter den eingeklappten Teilen des Bunkers. Wird dieser in Arbeitsposition gebracht, klappt der Überlader rechts mit flexiblem, gelbem Transportband, 2-fach seitlich aus, ebenso der linke Bunkerteil. Bewegliche Seitenteile verschließen die entstehenden Lücken und halten das Erntegut am Platz. Das Transportband zum Ladebunker kann nun in die obere Arbeitsposition gebracht werden. Es ist zusätzlich mit einer Gummischürze zur Optimierung des Ladegutflusses ausgestattet. An der Rückwand des Ladebunkers lässt sich die Bunkerhöhe mittels zwei klappbarer Bleche noch erhöhen.

Um auch Abfuhrfahrzeuge mit niedrigeren Ladebordwänden zuverlässig bedienen zu können, lässt sich der Überlader im letzten Segment zusätzlich einklappen. Das dient auch der Schonung des Erntegutes.

Den 530 PS starken Motor hat ROS nicht dargestellt, er wäre sowieso nicht sichtbar. Wichtig ist dagegen ein mitgelieferter Rahmen mit zwei Stützrädern zum Transport der Maschine. Er besteht aus Metall, ist also schön stabil und wird für Transportfahrten von in das Rodeaggregat eingehängt. So wird die Last auf der Vorderachse verringert.

Ohne Zweifel hat ROS mit dem Grimme Ventor 4150 die Messlatte für Selbstfahrermodelle noch einmal nach oben gelegt und die eigenen Standards übertroffen. Funktionen satt, das treibt natürlich auch den Preis in die Höhe. Jedoch sind die exponierten Selbstfahrer ja auch sehr viel seltener am Modellmarkt zu finden als Standard-Schlepper. Höchste Detaillierung und Funktionen bis zum abwinken erfordern aber auch eine (sach-)kundige Hand. Vorsicht ist also geboten, denn was sich bewegt, kann auch kaputt gehen. Die erste Serie dieses Modells wird über Grimme vertrieben und ist auf 3000 Stück limitiert.

Auf jeden Fall ist der Grimme Ventor 4150 von ROS ein echtes Highlight – vielleicht sogar das Modellhighlight 2022.