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Burel-Gruppe: Geteilter Erfolg

Die Burel-Gruppe ist aus einem Schmiedebetrieb im französischen Châteaubourg entstanden. Heute geht das Unternehmen bei Technik zur Aussaat und Düngung eigene Wege.

Sulky fertigt vor allem Düngerstreuer und Drillmaschinen im modernen Werk Châteaubourg. (Bildquelle: Colsman)

Sulky ist in Deutschland vor allem bei Düngerstreuern ein Begriff — nicht zuletzt durch die Kooperation mit Lemken, wodurch die angebauten Streuer hierzulande auch in hellblau angeboten werden (profi 10/2021). Ein weiteres Geschäftsfeld sind Kreiseleggen und Drillmaschinen. Wir haben bei einem Besuch in Frankreich einen Einblick in verschiedene Bereiche der Burel-Gruppe erhalten — und werfen einen Blick zurück.

Als Spezialist gewachsen

1936 — kurz vor dem Zweiten Weltkrieg — gründet Fabien Burel einen Schmiedebetrieb im Zentrum von Châteaubourg. Noch im gleichen Jahr brachte er eine Drillmaschine auf den Markt, aus der schon bald der Name des jungen Unternehmens resultierte: Auf der leichten, pferdegezogenen Drillmaschine konnte der Bauer während der Arbeit auf einem Trittbrett mitfahren — wie bei einem Sulky. Die Drillmaschine Super Sulky wurde zum Verkaufsschlager und ab 1945 trugen alle Produkte den Namen Sulky.
Neben den Drillmaschinen wurden schon früh auch Kasten-Düngerstreuer in das Programm aufgenommen. Einen Rückschlag erlitt das Unternehmen, als Firmengründer Fabien 1963 viel zu früh verstarb. Bis zur Übernahme der Firmenleitung durch seinen Sohn Jacques im Jahr 1967 führte seine Frau Albertine den Betrieb weiter. Die Nachfrage nach Drillmaschinen und Dünger­streuern wuchs stetig, und 1987 wurde das Werk deutlich vergrößert.

Auf Expansionskurs

Mit der Übernahme des Drilltechnikproduzenten Roger kam dann 1988 ein zweiter Standort in Carvin (bei Lille) hinzu und damit pneumatische Sätechnik in das Sulky-Produktprogramm. 2001 wurde das Unternehmen Prolog und damit Technik für die Düngerlogistik in die Burel-Gruppe eingegliedert. Heute werden im Werk Fontenay-sur-Eure (nahe Chartres) gezogene Düngerstreuer in Sulky-Farben sowie unter dem Prolog-Label Technik zum Düngermischen und Abfüllen produziert.
Außerdem hat Sulky seit 2016 eine Partnerschaft mit Jacto in Brasilien — für die Selbstfahrer werden nach Sulky-Lizenz die Aufbau-Düngerstreuer in Brasilien gefertigt.Seit vergangenem Jahr gehört zudem ein Standort in Italien dazu: Die Burel-Gruppe übernahm eine Mehrheits­be­tei­ligung des Kreiseleggen-Produzenten Frandent mit dem dazugehörigen Werk in Osaco (Turin). Bereits seit 2001 produziert Frandent Kreiseleggen für Sulky, 2025 wird das Unternehmen an die Burel-Gruppe übergehen. Die Marke Frandent soll erhalten bleiben und weiter für Mulchgeräte und Heumaschinen aus eigener Fertigung stehen.
Noch heute ist die Burel-Gruppe ein Fami­lienunternehmen: Julien Burel, ein Enkel des Firmengründers Fabien Burel, leitet die Geschicke des Unternehmens. Rund 4 000 Maschinen werden derzeit in über 45 Länder exportiert. Die Gruppe kommt so auf über 50 Mio. Euro Jahresumsatz.

Werk I Châteaubourg

Gemeinsam mit Stéphane Billerot, dem Handelsdirektor bei Sulky, geht es durch das Hauptwerk in Châteaubourg, nahe der französischen Stadt Rennes. Vor rund zehn Jahren zog der Betrieb aus dem Stadtzentrum in ein Industriegebiet: Auf der grünen Wiese...

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