Die ab 1955 produzierten Schlepper von BTG bzw. später Tatrac weisen bereits Trac-Merkmale auf: Vier gleich große Räder, die mittige Sitzposition zwischen den Achsen und eine Gewichtsverteilung von 60 % auf der Vorder- und 40 % auf der Hinterachse. Hinzu kamen permanenter Allradantrieb und eine Vierradbremse. Der abgebildete Tatrac TD 60 wurde ab 1962 gebaut und leistete 38 kW/52 PS aus einem Deutz-Vierzylinder. Nach 300 Tracs wurde die ­Produktion 1965 eingestellt. (Bildquelle: Holtmann)

Nur eine Prototypen-Studie war der HSG von Claas. In erster Linie war der Trac-Schlepper zur Erprobung von hydrostatischen Getrieben für Mähdrescher gedacht. Vier Jahre lang erprobte Claas den HSG aber auch als mögliches Einstiegsmodell in die Schlepperproduktion — er ist der erste Pate des heutigen Xerion. (Bildquelle: Claas)

Sehr fortschrittlich war der Lely Super-Trac: Allradlenkung, Front- und Heckhubwerk, ein mittiger Aufbauraum und eine schwenkbare Kabine waren die herausstechenden Merkmale. Ein Deutz-Motor mit 65 PS bringt die Kraft an ein ZF-Getriebe. Die an einem Schwenkgelenk montierte Kabine bedingt eine Bedienung über Bowdenzüge und hydrau­lische Steuergeräte, da mechanische Ansteuerungen kaum möglich sind. (Bildquelle: Conze)

Mercedes-Benz ergänzte das ­Unimog-Programm und stieg mit dem MB trac in den Bau echter Ackerschlepper ein. Vier gleich große Räder, eine mittige Kabine und die gefederte Vorderachse waren die Hauptmerkmale des MB trac 65/70 mit 48 kW/65 PS. Eine Vielzahl an Geräten für den hinteren Aufbauraum wurde von unterschiedlichen Herstellern gleichzeitig mit dem MB trac ­präsentiert. Die Linie entwickelte sich zu den erfolgreichsten Tracs auf dem deutschen Markt. (Bildquelle: Archiv profi)

Deutz stellte mit dem Intrac ein revolutionäres Schlepperkonzept vor, basierend auf den Standard-Traktoren der 06-Baureihe. Die großflächig verglaste Kabine wurde oberhalb des Motors über der Vorderachse angeordnet. Dadurch ergab sich zum einen ein Aufbauraum über der Hinterachse, zum anderen eine hervorragende Sicht auf Frontanbau­geräte wie Mähwerk oder Hacke. (Bildquelle: Archiv profi)

Der Kramer Allrad Zweiwege-Trac 1014 war einer der ersten Schlepper, die mit einer vollwertigen Rückfahreinrichtung ausgerüstet waren. In der ersten Variante trieb ein Deutz-Sechszylinder mit 77 kW/105 PS den 1014 an, später waren es 90 kW/120 PS. Im Jahr 1980 stellte Kramer die Traktorenproduktion ein und konzentrierte sich auf Baumaschinen, insbesondere allradgelenkte Radlader. (Bildquelle: Archiv profi)

In Ungarn fertigte Raba in großer Stückzahl PS-starke Knicklenker nach Steiger-Lizenz. Mit dem Raba 180 ­entwickelten die Ungarn aber auch selbst einen 134 kW/180 PS starken Trac-Schlepper, der vor allem mit einem Front-Köpfroder in der Rübenernte lief. (Bildquelle: Tamás Horváth)

Der Schlüter Profi-Trac 5000 war lange Zeit der stärkste Schlepper Europas — und ein Einzelstück. Ein MAN-Zwölfzylinder brachte den Riesen auf 368 kW/500 PS. Zwar boten die ab 1973 gefertigten Profi-Tracs von Schlüter keinen dritten ­Aufbauraum. Aber mit vier gleich großen Rädern, Allradlenkung und der zur Mitte hin platzierten Kabine waren trotzdem Trac-Merkmale erfüllt. Und mit 200 bis 300 PS spielten die Profi-Tracs in der Oberliga des Traktorenbaus mit. (Bildquelle: Archiv profi)

Der IN-trac 6.60 war mit 110 kW/150 PS die letzte Ausbaustufe des Front­sitzer-Konzepts. Ein luftgekühlter Deutz-Sechszylinder diente als Kraftquelle. Ab 1987 wurde der Intrac gemeinsam mit dem MB trac von der trac-technik Vertriebsgesellschaft vertrieben. (Bildquelle: Bertling)

In nur zwei Jahren wurde der Eurotrac mit vier gleich großen Rädern, Unterflurmotor und hinterem Aufbauraum bei Schlüter konstruiert. Vorne sorgt ein hydraulisch verschiebbares Ballastgewicht je nach Anbaugerät für die Anpassung der Vorderachslast. (Bildquelle: Colsman)

Der britische Baumaschinenhersteller stieg mit dem Fastrac in den ­Traktorenbau ein. Das ehrgeizige Ziel: Einen vollgefederten Hoch­geschwindigkeits-Traktor entwickeln, der autobahntauglich ist. Der 104 kW/140 PS starke Schlepper war der Beginn einer Erfolgsstory. Und das, obwohl insbesondere die kleine Bereifung (445/70 R 24) anfangs für Kritik sorgte. (Bildquelle: Archiv profi)

Mit dem 180 PS starken MB trac 1800 intercooler endete eine Ära bei Mercedes-Benz. Der MB trac 1800 wurde bis zur Einstellung der MB trac-Fertigung nur gut 180 Mal gebaut. Heute zählen die originalen 1800er zu den begehrtesten Sammlerstücken auf dem Traktorenmarkt. (Bildquelle: Archiv profi)

Das finnische Unternehmen Kone-Sampo präsentierte seine Traktoren der Zukunft: Einen Allradschlepper mit 167 PS und ein Raupenfahrzeug mit 58 PS — beide ferngesteuert! Es wurde erwartet, dass ferngesteuerte Traktoren in Europa bald einen beträchtlichen Markt bilden. Der Schlepper war als Trac konzipiert, um auch Aufbaugeräte tragen zu können. (Bildquelle: Archiv profi)

Mit dem Systra wollte LTS, entstanden aus dem Fortschritt Traktorenwerk in Schönebeck, einen Neuanfang im Traktorenbau erreichen. Der kleine, nur 40 kW/54 PS starke Trac-Schlepper hatte sowohl die Landwirtschaft als auch Kommunen im Visier. ­Allradlenkung und die Wahl zwischen hydrostatischem Antrieb oder Schaltgetriebe gehörten zur Ausstattung. (Bildquelle: Archiv profi)

Mit dem Xylon 524 wagte Fendt den Sprung in die Trac-Produktion. Vom ersten Prototyp 1991 bis zur Serienproduktion dauerte es drei Jahre. Ausgerüstet mit einem Vierzylinder-Motor von MAN reichte die Baureihe von 81 kW/110 PS bis 103 kW/140 PS. Fendt kombinierte dabei den hinteren Aufbauraum mit dem Freisicht-Konzept der Geräte­träger. (Bildquelle: Bertling)

Falke importierte den Lipezk LTZ 155 aus Russland und bot ihn für kurze Zeit in Deutschland als ­Falke-trac 15.50 an. Dieser hatte 110 kW/150 PS und ein hydrostatisches Getriebe mit vier Vorwärts- und zwei Rückwärtsstufen für ein stufenloses Fahren bis 50 km/h. (Bildquelle: Archiv profi)

Mit Know-how und Komponenten von Mercedes-­Benz entwickelte LTS mit dem Trac 160 einen echten MB trac-Nachfolger. Optisch noch sehr nah am MB trac 1600 turbo, bot der LTS-Trac immerhin schon eine Vierfach-Lastschaltung, eine neue Kabine und auf Wunsch eine Allradlenkung. (Bildquelle: Archiv profi)

Doppstadt übernahm die Trac-Fertigung von LTS und produzierte eine Zeit lang den Doppstadt Trac 160, basierend auf dem LTS-Trac. Die ­Nachfolge bildete der deutlich weiterentwickelte Doppstadt Trac 200: 150 kW/204 PS, Allradlenkung, hydropneumatisch per Fingertipp schaltbare Gänge und mit maximal 600/65 R 38 waren jetzt auch vier große Räder möglich. (Bildquelle: Tovornik)

Markus Liebherr wollte mit seinen Trac-Schleppern das Erbe der großen Schlüter-Tracs antreten. 200 kW/272 PS leistete der Li-Trac 6. Mali entwickelte für seine Schlepper ein eigenes, stufenloses Getriebe. 2008 wurde die Produktion der Schlepper nach nur wenigen Prototypen eingestellt, die Firma wurde nach dem frühen Tod des Gründers 2011 aufgelöst. (Bildquelle: Eikel)

Aus Österreich stammt dieses Spezialfahrzeug: 310 kW/420 PS aus einem CAT-Sechszylinder werden über ein stufenloses Getriebe an die Räder für bis zu 60 km/h gegeben. Vier An- und Aufbauräume lassen sich nutzen, sogar ein zweiter Motor mit einer Zusatzachse kann gekoppelt werden. Eine weitere Besonderheit: Der Fahrer bleibt einfach in der Kabine, der gesamte Kuppelprozess läuft für alle (!) Werkzeuge automatisch ab. (Bildquelle: Bensing)

Als maximale Trac-Ausbaustufe bietet Claas den Xerion 5000 Trac TS mit vier Raupenlaufwerken an. Mit 382 kW/520 PS und den Raupen mit ­insgesamt 4,72 m² Aufstandsfläche ist vor allem schwere Ackerarbeit das Metier des Giganten. Durch die Raupen sind aber auch 30 t zulässiges Gesamtgewicht möglich — damit eignet sich der Trac auch für schwere Aufbauten. Allerdings ist mit den Laufwerken bei 30 km/h Schluss. (Bildquelle: Tovornik )

Vier gleich große Räder und eine mittige Kabine — der M1 ist zwar ein Trac, viel spannender am Auga M1 ist aber der Antrieb: Ein hybrides Biomethan-Elektro-Kraftstoff­system soll 294 kW/400 PS Leistung bereitstellen. Wenn der Traktor läuft, erzeugt ein mit Biomethan betriebener Verbrennungsmotor Energie und überträgt diese direkt auf die Elektromotoren, die die Räder antreiben. Durch die Trac-Bauweise soll Platz für einen ausreichend großen Biomethanvorrat gegeben sein. (Bildquelle: auga.lt)