Für das Einschneiden von Gewinden bedarf es einer gewissen Materialstärke, und das Anschweißen einer Mutter kostet Zeit und benötigt Platz. Eine Alternative sind Blindniet­muttern. Dabei handelt es sich um Hülsen mit Innengewinde. Beim Nieten drückt sich der perforierte Teil der Hülse nach außen und verklemmt sich in der Bohrung.
Das von uns erworbene Blindnietmutternset kauften wir bei Amazon für 46,99 Euro inkl. Mehrwertsteuer. Enthalten sind die Zange mit einem Hilfswerkzeug sowie gravierte Aufsätze für M3, M4, M5, M6, M8 und M10 Nietmuttern. Außerdem liegen insgesamt 150 Nieten aller genannter Größen bei.
Bevor Sie mit dem Nieten starten, muss ein Loch gebohrt werden. Beispielsweise muss dieses für die M3-Nieten mindestens 5 mm, für die M10 mindestens 13 mm groß sein. Die Materialstärke des Blechs ist bestenfalls deutlich geringer als der Klemmbereich der Niete. Die perforierte Fläche beträgt beispielsweise bei einer M6-Niete vom Schaft aus 7 mm, bei der M10-Niete 11 mm.
Zwar lässt sich die Niete auch in deutlich dickeres Material einziehen, doch liegt die Hülse dann nur an den Bohrungsflanken an. Bleibt hier z. B. etwas Schmierstoff vom Bohren zurück, rutscht die Niete beim ­Einschrauben durch.

Proster: Was halten die Nieten?

Ein Drehmomenttest zeigt, dass eine M10-Niete, die in ein 8 mm starkes Blech eingezogen wurde, nicht dem erforderlichen Anzugsmoment von 50 Nm bei einer M10-Schraube der Güteklasse 8.8 standhält. Beim Einziehen in ein 2-mm-Blech war dies kein Problem. Generell hielten vor allem die kleineren Nieten den Anzugsmomenten stand. Bei M3- und M4-Nieten ist aber etwas Gefühl bei der Nietarbeit gefragt. Ansonsten zieht man die Nieteinsätze aus der Niete heraus und beschädigt das Gewinde.

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