Krampe konstruierte zur Agritechnica 2023 eine über die gesamte Muldenlänge sichernde Laderaumabdeckung. Wir haben den Aufbau auf das Ausstellungsfahrzeug begleitet.
Laut § 22 Abs. 1 StVO muss sichergestellt sein, dass keine Ladung vom Anhänger herunterfallen kann. Das gilt auch für Schüttgüter, die durch Herunterwehen den übrigen Straßenverkehr beeinträchtigen bzw. gefährden können. Das kann, insbesondere in trockenen Erntejahren, beispielsweise bei Maissilage der Fall sein.
Was einige Kunden bislang davon abhielt, eine Laderaumabdeckung zu installieren ist der teils hohe Preis von bis zu 10 000 Euro (alle Preise ohne Mehrwertsteuer). Zudem bauen die Scharniere einiger Klappen-Systeme recht hoch über die Bordwände, weshalb in vielen Fällen nicht die höchsten Bordwandaufsätze mit Laderaumabdeckung verwendet werden dürfen. Schließlich muss ohne Ladung eine zulässige Gesamthöhe des Anhängers von vier Metern eingehalten werden (§ 32 StVZO).
Ein System, welches wenig aufbaut und einfach zu montieren ist, bietet z. B. das niederländischen Unternehmen Pool Agri mit dem Quick Cover. Einen kurzen Vergleich finden Sie im Kasten „Alternative: Rollsystem Quick Cover“.
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Laut § 22 Abs. 1 StVO muss sichergestellt sein, dass keine Ladung vom Anhänger herunterfallen kann. Das gilt auch für Schüttgüter, die durch Herunterwehen den übrigen Straßenverkehr beeinträchtigen bzw. gefährden können. Das kann, insbesondere in trockenen Erntejahren, beispielsweise bei Maissilage der Fall sein.
Was einige Kunden bislang davon abhielt, eine Laderaumabdeckung zu installieren ist der teils hohe Preis von bis zu 10 000 Euro (alle Preise ohne Mehrwertsteuer). Zudem bauen die Scharniere einiger Klappen-Systeme recht hoch über die Bordwände, weshalb in vielen Fällen nicht die höchsten Bordwandaufsätze mit Laderaumabdeckung verwendet werden dürfen. Schließlich muss ohne Ladung eine zulässige Gesamthöhe des Anhängers von vier Metern eingehalten werden (§ 32 StVZO).
Ein System, welches wenig aufbaut und einfach zu montieren ist, bietet z. B. das niederländischen Unternehmen Pool Agri mit dem Quick Cover. Einen kurzen Vergleich finden Sie im Kasten „Alternative: Rollsystem Quick Cover“.
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Die Anforderung an das Krampe-TwinTop-System war also unter anderem die möglichst geringe Aufbauhöhe bei heruntergeklapptem Verdeck. Das wurde realisiert, indem die Scharniere die Klappen in einer Kurvenbahn per Zahnkranz führen. So schwenken diese seitlich so weit nach unten, dass die Scharniere heruntergeklappt kaum über die Bordwände hinausstehen. Deshalb lässt sich das System z. B. auf den Wannenkipper Big Body mit 80 cm hohen Bordwandaufsätzen montieren, ohne die zulässige Gesamthöhe zu überschreiten.
Betätigt wird die Laderaumabdeckung per doppeltwirkendem Steuergerät mit je einem Hydraulikzylinder an den vorderen Scharnieren. Die Zylinderaufnahmen sind je Gelenk dreimal in Trockenschmierbuchsen gelagert und somit wartungsfrei. Der vordere Hebel verhindert das Verklemmen des Zylinders und schützen ihn gleichzeitig vor Anfahrschäden.
Da sich die Abdeckungen über die gesamte Muldenlänge erstrecken und die Ladung ganzflächig sichern, kann es zugeklappt zur Kollision mit der öffnenden Heckklappe kommen. Deshalb erfassen Näherungssensoren die Endposition der heruntergeklappten Laderaumsicherung. Sind diese nicht aktiviert, verhindert ein Sperrventil das Öffnen der Heckklappe.
Weitere Anforderung waren, die Laderaumabdeckung leicht montieren und auf verschiedene Aufbaulängen anpassen zu können. Deshalb ist das System vollständig verschraubt und durch ineinandergeschobene Profilrohre (die per Klemmschrauben gesichert werden) an verschiedene Längen anpassbar. So kann man die Abdeckung zurzeit auf den Wannenkipper Big Body in Längen von 6 bis 9,8 m sowie auf den Abschieber Ram Body in den Längen von 7,5 bis 10,5 m aufbauen.
Theoretisch lässt sich das System auch auf andere Wannen mit umlaufender Ladekante aus Profilrohr montieren, da die Scharnierhalterungen lediglich auf das Profilrohr aufgelegt und von außen durch die Bordwand geschraubt werden.
Je nachdem, um welchen Aufbau es sich handelt, kann die Montagezeit bei der Nachrüstung variieren. Beim Ram Body müssen z. B. bis zu 12 Löcher pro Seite gebohrt werden, beim Big Body sind es nur acht. Insgesamt sollte man aber für die Nachrüstung mit etwa einem Tag bei zwei Monteuren rechnen.
Kosten
Krampe beziffert den Listenpreis für die TwinTop-Laderaumabdeckung auf rund 5 000 Euro. Für die Montage kommen etwa 600 Euro hinzu. Damit siedelt sich das System im unteren Preissegment bei den Klappensystemen an. Die Laderaumabdeckung soll ab der Agritechnica als Erstausrüstung und Nachrüstlösung für Krampe-Anhänger erhältlich sein.
Alternative: Rollsystem Quick Cover
Krampe baut neben der selbst entwickelten Laderaumabdeckung auch das Quick-Cover-System an. Dabei wird das Netz auf eine per Hydraulikmotor angetriebenen Rolle aufgewickelt. Diese kann entweder an der Heckklappe oder der Stirnwand des Anhängers angeschraubt werden. Krampe bietet Montagekonsolen für dieses System an. Die Führung des Netzes erfolgt über zwei federgespannte Arme, die dieses beim Abrollen über die Ladung ziehen. Die Arme sind teleskopierbar und lassen sich auf verschiedene Fahrzeuglängen anpassen.
Bauartbedingt muss beim Zu- und Aufklappen relativ viel Platz über dem Anhänger sein. Je nach Fahrzeuglänge bäumen sich die Arme bis zu einer Gesamthöhe von ca. 7 m auf. Das Klappensystem hingegen bewegt sich beim Zusammenklappen maximal 1,5 m über der Bordwandkante. Ein Vorteil des Rollsystems ist in diesem Beispiel, dass sich die Klappe des Abschiebers auch bei ausgefahrenem Netz öffnen lässt. Die Montagezeit ist im Schnitt etwas kürzer als die des Klappen-Systems und der Grundpreis mit etwa 3 500 Euro für eine 7-m-Mulde (ohne Montage) etwas günstiger.
Zunächst müssen die Halterungen für die Scharniere angebracht werden. Diese werden beim Big Body mit der Lasche auf das obere Rohrprofil der Bordwand aufgelegt und unten mit je zwei M12er Schrauben angeschraubt. An der vorderen Halterung müssen zusätzlich stirnseitig zwei Bohrungen gefertigt und vier weitere Schrauben eingedreht werden. Hier erfolgt später die Montage der Hydraulikzylinder.
(Bildquelle: Bertling)
Beim Abschieber werden die Halterungen mit vier Schrauben in die Klemmhalterungen der Alu-Bordwandaufsätze geschraubt. Auch hier ist ein vorheriges Bohren erforderlich. Die vordere Halterung wird ebenfalls von vorne an die Bordwand geschraubt.
(Bildquelle: Bertling)
Netzrahmen anbauen
Im nächsten Schritt startet der Zusammenbau der Netzrahmen. Hierzu werden zunächst die äußeren Winkel zusammengebaut und mit einer Versteifungsschiene verstärkt. Die Ösenschrauben, die in das kurze U-Profil eingeschraubt werden, dienen später zur Fixierung des Netzes am Rahmen.
(Bildquelle: Bertling)
Sind die beiden Endprofile mit Winkeln montiert, wird das Zwischenrohr als Mittelelement in die Rechteckrohre eingeschoben. Krampe gibt das Maß an, das je nach Muldenlänge zwischen den beiden Endrohren sein muss. In diesem Fall sind es für den 7,5 m langen Abschieber genau 3,19 m.
(Bildquelle: Bertling)
Die zweiteiligen Scharnier-Halterungen werden auf die Rechteckrohre gesteckt und mit je vier Schrauben verklemmt. Messen Sie den Abstand der Halterungen zueinander an den Bordwänden und platzieren Sie diese passend. Als Bezugspunkt dient das Ritzel des vorderen Scharniers, das am Profilrohr angeschweißt ist.
(Bildquelle: Bertling)
Danach kann der Rahmen an die bereits angebrachten Scharnierhalterungen montiert werden. Hierfür sollte man mindestens zu zweit sein. Vorne sind die Lagerbolzen fest mit dem Hebel der Zylinderaufnahme verbunden. In der Mitte und hinten müssen lediglich die Bolzen mit je zwei Umlenkhebeln angebracht werden. An den Mittenlagerungen werden die Bolzen mit Sprengringen gesichert.
(Bildquelle: Bertling)
Vorne und hinten erfolgt die Sicherung mit Stellringen, die ein leichtes Ausrichten der Zahnenkränze mittig der Kurvenbahn ermöglichen. Der Zylinder wird ebenfalls mit Bolzen fixiert und alles mit Verschraubungen bzw. Splinten gesichert.
(Bildquelle: Bertling)
Anbringen des Netzes
Zunächst müssen Alu-Doppelkederschienen an dem Rahmen angebracht werden. Diese werden einseitig in dafür vorgesehene Schrauben eingesteckt und auf der anderen Seite nachträglich verschraubt. Es folgt das Einschieben des Netzes von der Mitte nach hinten. Dabei wird der eingenähte Keder in die untere Nut der Schiene eingezogen. Dann dasselbe nach vorn.
(Bildquelle: Bertling)
Zum Spannen des dickeren Expanderbandes entlang der langen Seite muss es zunächst in der Bohrung an einem Rahmenende per Schraubklemme befestigt werden. Dann wird es durch die Bohrung des gegenüberliegenden Winkels geführt, stramm gezogen und abschließend fixiert.
(Bildquelle: Bertling)
Abschließend muss man die kurzen Seiten mit je einem Expanderband fixieren, indem dieses zwischen den eingenähten Ösen und den Ringösen am Rahmen hin und her spannt und dann mit einer Seilklemme befestigt.
(Bildquelle: Bertling)
Zum Schluss müssen noch die Endanschläge, die Hydraulikschläuche sowie der Näherungssensor für die Sicherheitsschaltung der Heckklappe angebracht werden. Hier wird es zukünftig noch ein paar Anpassungen geben.
(Bildquelle: Bertling)