Praktisch

Turbolader überholen mit den Turbodoktoren

Geht der Turbolader kaputt, ist der Austausch teuer. Günstiger ist in vielen Fällen die professionelle Instandsetzung durch Firmen wie die Turbodoktoren.

Sauberkeit am Arbeitsplatz spielt eine große Rolle bei den Turbodoktoren, die Anfang 2022 ihren neuen Standort bezogen. (Bildquelle: Bertling)

Nur 3 % der eingesandten Turbolader haben einen technischen oder wirtschaftlichen Totalschaden“, berichtet uns Corvin Hampe, Geschäftsführer und Gründer der Turbodoktoren aus Harsefeld, westlich von Hamburg. Zusammen mit seinem Team setzt er im Monat bis zu 900 Turbolader instand. Diese stammen aus Pkw-, Nutzfahrzeug-, Land- und Baumaschinen- sowie aus Industrie­motoren.

Funktion und Arten von Turboladern

Bei allen Turboladern wird der Abgasstrom dazu genutzt, ein Turbinenrad mit bis zu 200 000 U/min anzutreiben. Über eine Welle ist das Turbinenrad mit dem Verdichterrad verbunden. Dieses saugt Luft an und drückt sie durch ein schneckenförmiges Verdichtergehäuse, dessen Durchmesser sich zum Auslass hin verjüngt, in den Ansaugtrakt. Der Sauerstoffanteil in der Ansaugluft wird so erhöht, wodurch mehr Kraftstoffteilchen je Liter Luft eingespritzt werden können und die Verbrennung effizienter wird.
Die einfachste Variante sind ungeregelte Turbolader, deren Drehgeschwindigkeit abhängig vom Abgasstrom und somit von der Motordrehzahl ist. Bei geregelten Ladern gibt es zum einen die Waste Gate-Turbolader. Diese besitzen entweder direkt am Turbinengehäuse des Turboladers (intern) oder am Abgaskrümmer (extern) eine Klappe, die den Abgasstrom zur Turbine steuert. Diese Art des Laders wird häufig bei Benzinmotoren eingesetzt.
Bei Dieselmotoren findet man meist sogenannte VTG-Lader. Das Kürzel steht für variable Turbinengeometrie. Einfach erklärt, wird der Abgasstrom ringsum zum Turbinenrad über kleine, einstellbare Flügel gelenkt. Allgemein haben geregelte Turbolader den Vorteil, dass diese vor allem bei niedrigen Drehzahlen aufgrund der Regulierung der Abgaszuführung schneller drehen können und so das „Turboloch“ im unteren Drehzahlbereich minimieren. Sie schaffen es, bei niedrigeren Motordrehzahlen mehr Luft zu verdichten als ungeregelte.

Turbolader: Was geht kaputt und welche Ursachen gibt es?

Bei regelmäßigem Ölwechsel und guter Pflege sind Turbolader generell robust. Damit sie den hohen Drehzahlen stand­halten, werden die Wellen der meisten Turbo­lader durch ölgeschmierte Gleitlager geführt. Dies erfolgt in radialer Richtung durch Lagerbuchsen sowie auch in axialer Richtung durch eine Lagerscheibe. Wird der Turbolader ordentlich geschmiert, sollte die Welle bestenfalls nur durch einen Ölfilm Kontakt zu den Lagern haben.
Zwar besitzen die meisten Turbolader gute Notlaufeigenschaften, z. B. wenn man den Motor zu schnell nach großer Belastung ausstellt und die Schmierung vorzeitig abbricht,...

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