Elektronik

Dynamisch wiegen mit Strautmann Universalstreuer PS 2401: Miststreuen mit mehr Präzision

Ausgestattet mit Wiegezellen passen Strautmanns Universalstreuer der Serie PS und VS die Ausbringmenge automatisch an - dynamisch und optional teilflächenspezifisch.

Strautmann Dynamisches Wiegesystem beim Universalstreuer

Schon beim Befüllen wiegt der Universalstreuer seine Ladung. Spannender wird das dynamische Wiegen während des Streuens. (Bildquelle: Tovornik)

Gut zu wissen

- Das dynamische Wiegensystem misst das abnehmende Ladungsgewicht während der Fahrt.
- Ein 3D-Sensor kompensiert Messfehler durch einseitige Belastungen, z. B. am Hang.
- Strautmann hat das dynamische Wiegen in die ISO-Bus-Bedienung integriert.
- Auch das Streuen nach Karte und Section Control sind möglich.
Stallmist und Kompost oder separierte Feststoffe aus Gülle und Gärresten sind inhomogene Streugüter, die auch innerhalb einer Streu­wagenladung unterschiedliche Dichten aufweisen können. Gibt der Fahrer einen festen Wert für die Kratzbodengeschwindigkeit vor, so schwankt die Ausbringmenge abhängig von der Fahrgeschwindigkeit und von der Dichte des Streuguts.
Selbst bei einer von der Fahrgeschwindigkeit abhängigen Regelung des Kratzbodenvorschubs landet auf der Fläche nicht überall die gleiche Menge bezogen auf das Gewicht des Streuguts. Denn diese Art der automatischen Regelung passt lediglich das Ausbringvolumen an und gleicht so Änderungen der Fahrgeschwindigkeit aus, aber berück­sichtigt nicht die Dichte des Streuguts. Das bedeutet letztendlich, dass die im Wirtschaftsdünger enthaltenen Nährstoffe ebenfalls nicht gleichmäßig auf der Fläche verteilt werden.

Strautmann: Gewichtsabhängige Regelung

Anders ist dies bei der gewichtsabhängigen Regelung des Vorschubs, die mit einem dynamischen Wiegesystem möglich ist. Strautmann bietet ein solches System für seine Universalstreuer der Baureihe VS und PS an. Beim PS 2401, den wir eingesetzt haben, sind acht Wiegebolzen eingebaut, vier auf jeder Seite. Diese trennen den Rahmen des Fahrgestells komplett von der Ladewanne. So erfassen sie alle 100 Millisekunden das Gewicht der Ladung.
Ein am Fahrgestell montierter Jobrechner wertet die Messwerte aus. Diese sogenannte Wiege-ECU ist mit einem Dreiachsen-Gyroskop ausgestattet, das Beschleunigungen in alle drei Richtungen erkennt. Das ist wichtig, weil die Hangneigung sowie die Nick- und Kippbewegungen des Universalstreuers während der Fahrt die Messwerte der Wiege­bolzen beeinflussen und damit das aus den Messwerten berechnete Ladungsgewicht verfälschen würden.

Die 3D-Korrektur

Mit Hilfe der Gyroskop-Messwerte lassen sich die Verfälschungen für jeden Messwert von jedem einzelnen Messbolzen rechnerisch ausgleichen. Dazu liest die ECU die Messwerte der Messbolzen getrennt von­einander ein. Das getrennte Einlesen der Messwerte hat zudem einen weiteren Vorteil: Tritt ein Fehler auf, kann der Bediener oder der Servicetechniker über die Dia­gnose­funktion leicht herausfinden, welcher Wiegebolzen defekt ist.
Erst nach erfolgter Messwertkorrektur ermittelt die ECU aus den Signalen aller Messbolzen das aktuelle Ladungsgewicht und den sogenannten Fließfaktor. Das ist ein Schlupfkorrekturwert, der den Kratzbodenschlupf im Bezug zum Streugut...

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