Elektronik

Glasfaser und Netzwerke auf dem Hof

Die Versorgung mit schnellem Internet per Glasfaser wird auch im ländlichen Raum stark ausgebaut. Die Technik können Sie auch für ein effektives Hof-Netzwerk nutzen.

Schnelles Internet kommt auf den Hof. Ein guter Grund, das Netzwerk zu optimieren. (Bildquelle: Berning)

Bunte Rohre, die an der Straße aus dem Boden ragen — im ländlichen Raum sieht man dieses Bild derzeit häufig. Für viele Betriebe bedeutet das: endlich eine vernünftige Internet-Anbindung.
Die Technik hinter FTTH (Fiber to the Home, Faser bis ins Haus) ist faszinierend und lässt sich auch für die Netzwerk-Infrastruktur auf dem Hof einsetzen. Ein gutes Gesamtkonzept ist dabei entscheidend für die Geschwin­digkeit, die Stabilität und die Sicherheit des Netzes.

Schnelles Netz – und weiter?

Mit der Glasfaser kommt das schnelle Internet bis zum Hausübergabepunkt (HÜP). Dort übernimmt normalerweise ein Router das Signal und baut ein Netzwerk per Kabel und Funk (WLAN) auf, an das die Endgeräte angeschlossen werden. Damit sind vor allem Privathaushalte bereits gut versorgt. Für landwirtschaftliche Betriebe und Lohnunter­nehmen stellt sich aber oft die Frage: Wie kommt das schnelle Internet zum Melk­roboter, in das neue Büro der Halle, zum neuen Stall oder in die Ferienwohnung. WLAN ist eine schnelle Lösung, die aber einige Nachteile hat. Es gibt aber gute Gründe für kabelgebundene Netze:
  • Kabelnetzwerke sind schneller: Trotz einer auf dem Papier gleichen Datenrate ist ein richtig ausgeführtes Kabelnetzwerk in der Praxis schneller. Bei WLAN wird die beste Leistung nur bei Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger erreicht. Diese ist nur selten gegeben.
  • Auch die Reaktionszeit, die sogenannte Latenz, von Kabelnetzwerken ist geringer. Hohe Latenzen können sich zum Beispiel bei der immer beliebteren Online- und Video-Telefonie negativ auswirken.
  • Kabelnetzwerke sind stabil und wenig störanfällig. WLAN-Netze können durch hohe Auslastung, schnurlose Telefone und benachbarte Netzwerke gestört werden.
  • Da WLAN je nach gewählter Verschlüsselung anfällig für Zugriffe von außen sein kann, sind Kabelnetzwerke sicherer.
Überprüfen Sie also genau, wo Sie Internet benötigen und wie wichtig eine gute, stabile Versorgung mit geringer Latenz jeweils ist. Kritische Infrastrukturen wie Melkroboter sollten Sie per Kabel anbinden, auch für das Büro kann das die bessere Lösung sein.

Baum-Struktur

Für die Struktur von Netzwerken sind verschiedene Lösungen möglich. In einem kleinen Büro kann zum Beispiel alles stern­förmig an den Router angeschlossen werden. Zu jedem Endgerät geht dabei vom Router aus ein Netzwerkkabel. Diese Struktur bietet eine hohe Ausfallsicherheit. Werden die Wege länger, steigt bei dieser Lösung allerdings der Verkabelungsaufwand stark an.
Für den Hof bietet sich deshalb eine Baumstruktur an. Sie ist eine Erweiterung der Sternstruktur. Dabei kommt zum Beispiel im Wohnhaus der Internetanschluss an. Dort versorgt der Router sternförmig einige Geräte. Es gehen aber auch je ein Netzwerkkabel zum Stall, zur Biogasanlage und in die Ferienwohnung. An diesen entfernten Punkten verzweigt sich das Netz wieder sternförmig auf verschiedene Endgeräte, zum Beispiel über einen Switch, der mit einer Zuleitung mehrere Anschlüsse zur Verfügung stellt. Damit hält sich der Aufwand für die Netzwerk-Verkabelung in Grenzen.

Auf den Standard kommt es an

Damit auch möglichst die volle Bandbreite und Netzwerkleistung an den vom Router entfernten Punkten ankommt, gilt es einige Vorüberlegungen anzustellen. Dabei muss die Bandbreite, die Ihr...

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