Rapid entwickelte den neuen Kipos M141 konsequent für die Bodenfräse. Damit beide Geräte harmonieren, haben die Schweizer einige ganz besondere Lösungen realisiert.
Der Kipos M141 ist für den professionellen Einsatz im Garten- und Landschaftsbau sowie im Kommunalbereich ausgelegt. Die Entwicklungsziele waren kompakte Abmessungen für beengte Verhältnisse und trotzdem eine optimale Balance für ein ermüdungsfreies Arbeiten. Zudem sollte der hydrostatische Antrieb bei Arbeitsgeschwindigkeiten zwischen 1 und 3 km/h nicht nur feinfühlig dosierbar, sondern auch dauerhaft durchzugsstark sein.
Diese Anforderungen unterscheiden sich deutlich von den Einachs-Geräteträgern für die Landwirtschaft. Dort werden in erster Linie ein tiefer Schwerpunkt, breite Achsen und höhere Arbeitsgeschwindigkeiten gefordert. Deshalb entwarf Rapid mit dem Kipos (griechisch Garten) eine komplett neue, auf die Bodenbearbeitung spezialisierte Maschine. Dank des Schnellwechselsystems ist auch der Einsatz mit Mulchern und Kehrbesen oder Mähbalken und Schneeräumgeräten möglich.
Das Herzstück des Kipos ist die äußerst kompakte Getriebeeinheit für den Fahr- und Geräteantrieb. Die Arbeitswerkzeuge werden mechanisch angetrieben und per Knopfdruck über eine elektromagnetische Kupplung geschaltet. Bei der Rückwärtsfahrt mit der Bodenfräse stoppt die Zapfwelle automatisch. Somit kann sicher und ohne zusätzliche Bedienungsgriffe rangiert werden.
Für den stufenlosen Fahrantrieb setzt Rapid auf eine Axialkolbenpumpe und zwei Radmotoren. Damit die Pumpe auch bei 1 km/h Arbeitsgeschwindigkeit nicht im ungünstig langsamen Drehzahlbereich arbeitet, ist pro Rad eine mechanische Untersetzung eingebaut. Die ebenfalls mechanische Differenzialsperre verhindert auf weichem Boden das Durchdrehen eines einzelnen Rades. Sie wird per Handhebel mit der linken Hand bedient.
Auf eine Aktivlenkung wird verzichtet. Wir waren jedoch positiv überrascht, wie gering der Kraftaufwand für das Lenken mit der ausgehobenen Bodenfräse ist. Denn durch die ideale Balance zwischen Motor und Arbeitsgerät ist praktisch keine Stützlast vorhanden. Je nach Einsatz können vorne Ausgleichsgewichte werkzeuglos angebaut werden.
Die Fahrgeschwindigkeit und -richtung sind bequem über den rechten Drehgriff verstellbar. Dabei steuert ein Bowdenzug den Schwenkbereich der Axialkolbenpumpe direkt an. Ein wirklich pfiffiges Detail ist dabei die automatische Umstellung der Fahrtrichtung, wenn der um 230 Grad schwenkbare Lenkholm von einer Seite auf die andere gedreht wird. Dadurch reagieren alle Bedienelemente unabhängig von der Richtung immer gleich.
Der Weg des Drehgriffs für den Fahrantrieb hat zwei Übersetzungen von 0 bis 5 km/h oder 0 bis 8 km/h. Somit ist eine präzise Geschwindigkeitsanpassung auch bei langsamen Arbeiten möglich. Das Umhängen des Bowdenzugs erfolgt jedoch von Hand und ist nur mit Werkzeug zu bewerkstelligen.
Für den professionellen Anwender zählt vor allem das Arbeitsergebnis. Entscheidend ist hier die ausgewogene Einheit von Geräteträger und Anbaugerät. Rapid bietet hier ein Koppelsystem an, das einen werkzeuglosen Gerätewechsel in weniger als 30 Sekunden ermöglicht. Außerdem produziert Rapid die wichtigsten Anbaugeräte selbst.
So wurde die Bodenfräse speziell für den Kipos überarbeitet. Das verstellbare Führungsschar sorgt für eine stabilere Tiefenführung, und die abgerundete Abdeckhaube optimiert den Durchsatz. Außerdem erhielt die Umkehrfräse mit dem einfachen Anpassen der Arbeitstiefe und der während der Anwendung verstellbaren Walze neue Funktionen.
Rapid hat den Kipos mit vielen Details für die Bodenbearbeitung fit gemacht. Die kompakten Abmessungen ermöglichen ein einfaches Rangieren. Die intuitive Bedienung und sinnvolle Automatiken erhöhen die Sicherheit, und die Stufenlostechnik ist für die Bodenbearbeitung optimiert.
Rapid: Ein Unternehmen mit Einachs-Tradition
Die Wurzeln der Rapid Holding AG gehen auf die 1926 gegründete Rapid Motormäher AG zurück. Das Unternehmen produzierte damals den ersten serienmäßigen, selbstfahrenden Motormäher mit Frontmähbalken. Ein großer Erfolg gelang 1950 mit dem Einachstraktor vom Typ S, der zum Mähen und in Kombination mit einem per Zapfwelle angetriebenen Anhänger auch als Transportfahrzeug verwendet wurde.
Aufgrund dieser guten Erfahrungen entstand 1964 der erste Selbstfahrladewagen Cargotrac und in den folgenden dreißig Jahren eine Reihe von Zweiachstransportern. Ab 1972 ergänzten selbst entwickelte Mähtraktoren das Portfolio. Die handgeführten Motormähern blieben jedoch immer ein wichtiges Standbein.
Das erfolgreichste Modell Rapid 505 kam 1967 auf den Markt und verkaufte sich über 30 000 mal. 1990 wurde die Ära der hydrostatisch angetriebenen Motormäher eingeläutet. Dank der Stufenlostechnik vergrößerte sich die Palette der Anbaugeräte und ermöglichte dadurch neue Einsatzgebiete im Kommunalbereich und Gartenbau.
Heute werden im schweizerischen Killwangen Einachs-Geräteträger in acht Baureihen sowie einige der Hauptanbaugeräte mit großer Fertigungstiefe entwickelt und produziert. Unterstützung bietet dabei die eigene Abteilung für Auftragsfertigung, die sich unter anderem auf das Rührreibschweißen und die kubische Metallbearbeitung spezialisiert hat.