Gut zu wissen
- Die 540i XP von Husqvarna ist eine leistungsstarke Akku-Säge für 1230 Euro (mit Akku/Ladegerät).
- Auch in Sachen Vibrationen und Lärm gewinnt sie locker gegen eine kleine Benzinsäge.
- Voraussetzung für durchgehendes Arbeiten ist allerdings ein zweiter Akku und ein Stromanschluss in der Nähe.
Nachdem
Husqvarna die T540i XP mit obenliegendem Handgriff für Baumpfleger bereits erfolgreich im Einsatz hat, kam Ende 2020 für den Einsatz am Boden die 540i XP mit dem Handgriff hinten auf den Markt.
Ohne Akku, Kette und Schiene wiegt die Säge nur 2,9 kg. Das ist im Vergleich zu 5,7 kg der kleinsten Husqvarna Profisäge 543 XP (43,1 cm
3/2,2 kW) mit Benzinmotor auf den ersten Blick wenig. Allerdings kommt bei der 540i XP ja noch der Akku BLi 300 mit fast 2 kg dazu. Ausgestattet mit der 35er Schiene „X-Precision“ samt „X-Cut“-Kette SP21G wog die einsatzbereite 540i XP so ebenfalls fast 5,7 kg.
Husqvarna: Akku mit fast 10 Ampere-Stunden
Wie die Akku-Technik sich weiterentwickelt, beweist der BLi 300: Im Vergleich zum älteren BLi150 ist er zwar nur 620 g schwerer, hat aber mit 9,36 Ah mehr als die doppelte Kapazität — sehr gut! Umso gespannter waren wir natürlich, wie lange so eine Akku-Ladung im praktischen Einsatz reicht. Beim Sägen von Meterabschnitten in Fichten-Rundholz mit 15 bis 40 cm Durchmesser konnte die Säge deshalb zeigen, was sie drauf hat.
Und wir waren überrascht: Fast eine Stunde lang (mit kurzen Unterbrechungen zum Anzeichnen der Abschnitte) fraß sich die 540i XP mit beeindruckender Geschwindigkeit durch das Stammholz. Kein Wunder, schließlich gibt Husqvarna die Leistung des bürstenlosen E-Motors mit stolzen 2,1 kW an. Und die Kettengeschwindigkeit liegt mit 24 m/s deutlich über den 18 m/s bei der kleineren 535i XP. Hier kann die 540i XP einer Benzin-Motorsäge in dieser Leistungsklasse also offensichtlich locker das Wasser reichen.
Eine Stunde sägen, eine Stunde laden
Doch nach einer Stunde Spaß an dem leisen und sehr vibrationsarmen Lauf der leistungsstarken Säge muss ein Ladegerät her. Husqvarna empfiehlt hier das QC500 mit 500 Watt Ladeleistung. Damit soll ein Ladestand von 80 % schon nach 35 Minuten erreicht und die komplette Ladung nach einer Stunde abgeschlossen sein.
Wir hatten das kleinere QC330 (330 Watt) im Einsatz. Damit beanspruchte die komplette Ladung des Akkus allerdings eine Zeit von 80 Minuten. Zudem ist für den Betrieb des Ladegerätes natürlich eine 220-Volt-Steckdose nötig, die man im Wald in der Regel nicht in erreichbarer Nähe hat. Was die Flexibilität und die Geschwindigkeit des „Nachtankens“ angeht, punktet folglich die Benzinsäge.
Gute Handhabung
In Sachen Handhabung ist die 540i XP ausgewogen, und auch der Akkuwechsel ist einfach. Eine Besonderheit ist die aktive Akku-Kühlung nicht nur beim Laden, sondern auch beim Sägen. Die Schraube des feinmaschigen Gitters ist zum Reinigen mit dem Universalschlüssel hinter dem Handgriff (aus leichtem Alu) aber nicht so gut zugänglich. Dafür ist die Schraube des (aus Magnesium gefertigten) Kettenraddeckels gegen Verlust gesichert, und auch der Kettenspanner ist seitlich sehr gut erreichbar.
Das Prädikat „gut zugänglich“ bekommt auch der Vorratstank für das Kettenhaftöl mit dem verlustgesicherten Schnellverschluss. Bei nur 180 ml Volumen muss man hier allerdings auch regelmäßig ran. Gewöhnen muss man sich dagegen erst an die neue Starthebelsperre. Dazu muss der Hebel oberhalb des Handgriffs nämlich zunächst etwas nach vorne gedrückt werden, bevor man ihn herunterdrücken und mit dem unteren Hebel „Gas geben“ kann. Ebenfalls der Sicherheit soll die separate Aktivierung der Säge per Tastendruck oben auf dem Gehäuse dienen. Das ist jedes Mal nötig, wenn ohne aktivierte Kettenbremse die Arbeitspause länger als 60 Sekunden war (mit Kettenbremse 30 Minuten).
Zusätzlich zu der Ladeanzeige am Akku hat man oben auf der Säge den Stromvorrat dank vier LED ebenfalls im Blick. Und hier gibt es auch den „SavE“-Knopf, der Leistung und Kettengeschwindigkeit reduziert, um die Akkulaufzeit zu verlängern. Beim Meterholz ablängen konnten wir diese Funktion allerdings nicht gebrauchen. Ist man einmal die volle Leistung gewohnt, macht das Sägen in dem Stromsparmodus keinen Spaß mehr.
1 230 Euro für das Starterset
Die neue 540i XP steht für 700 Euro einschließlich Mehrwertsteuer in der Preisliste. Hinzu kommt dann noch mindestens ein Akku wie der BLi300 für immerhin 350 Euro sowie das Ladegerät QC500 für 180 Euro. In Summe ist das eine Investition von stolzen 1 230 Euro im Vergleich zu nur 750 Euro für die Profi-Benzinsäge 543 XP.
Da ist es gut, das Husqvarna ein System hat, bei dem die Akkus an verschiedenste Geräte aus dem vielfältigen Husqvarna-Angebot passen. Wenn bei der Waldarbeit jedoch keinen Stromanschluss verfügbar ist, bleibt die Benzin-Säge der Sieger.