Technik

Pro & Contra: Fahrsilo

Die Konservierung im Fahrsilo vom Erntegut aus dem Futterbau hat sich in den letzten Jahren durchsetzen können. Zu Recht? Tobias Bensing und Martin Zäh sind sich darüber uneins.

Fahrsilo wird mit einem Ladewagen befüllt

Ist das Fahrsilo auch in Zukunft noch die effizienteste Lösung der Futterlagerung? (Bildquelle: Bensing)

Hochsilo? Nein, lieber ein hohes Fahrsilo
Die Diskussion, die seit Jahren um das richtige Silierverfahren geführt wird, ist nicht neu. Wer sich mit einem Fahrsilobau beschäftigt, der sollte zumindest auch die Alternativen kennen. Arbeiten wir — wie Günter Jauch es sagen würde — nach dem Ausschlussprinzip:

Keine Alternativen

Ballensilage: für Gras ok, aber teuer, wenig Schlagkraft und viel Müll.
Heu: Die Heueinlagerung setzt perfektes Wetter oder eine teure Heutrocknung und viel Lagerraum voraus. Die Kosten sind hoch, die Technik ist speziell, die verbesserte Tiergesundheit schließe ich nicht aus.
Hochsilo: So schön die Argumente der automatischen Hochsiloentleerung auch klingen, um so härter trifft einen die Praxis wie in meinem Ausbildungsbetrieb. Das beginnt bei der Ernte. Die Befüllung eines Silos kann häufig nicht mit der Leistung eines heutigen Häckslers standhalten. Im Hochsilo variiert die Futterqualität stark, weil schlechtere Parzellen schichtweise in den Trog gelangen. Kurz bevor das Silo komplett leer ist, för­dert die wartungsintensive Fräse nur noch Lieschblätter ohne Maiskörner. Apropos Fräse: Sonntags, Weihnachten und Ostern streikt diese Technik fast immer. Der Ausbau aus dem Hochsilo ist mit viel Arbeit, extremer Gefahr (Gase) und hohen (Ersatzteil-) Kosten verbunden.
Womit wir bei den Vorteilen des Fahrsilos wären. Das Fahrsilo wird in Schichten befüllt, wie das Hochsilo auch. Allerdings wird die Silage später vertikal entnommen. So habe ich das ganze Jahr für meine Herde eine gleichmäßige Futterqualität.

Die Herde wird sicher satt

Ich wechsele den Lader, hole den Misch­wagen vom Nachbarn oder nutze einen Blockschneider: Eine Notfall-Lösung ist sehr schnell gefunden — die Tiere werden immer sicher satt.
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