Vorstellung Veredlungstechnik

Automatisiert füttern - Hochsilos im Milchviehbetrieb: Keine Zeit zum Schlepperfahren

Die 90 Kühe im Nebenerwerbsbetrieb Beerhalter melken gute 13 000 kg im Schnitt. Die Basis des Erfolgs ist die Kombination aus Fütterungsroboter und Hochsilo.

Hochsilo am Milchviehstall

Hochsilos sind heute die Ausnahme. Anders auf dem Betrieb Beerhalter: Das neueste Silo vorne ist von 2015 und fasst 2 620 m³ Mais. (Bildquelle: Zäh)

Gut zu wissen

- Die 90-köpfige Milchviehherde von Nebenerwerbslandwirt Beerhalter kommt auf einen Herdendurchschnitt von über 13 000 kg.
- Durch die Kombination aus Hochsilo und Fütterungsroboter spart der Landwirt täglich viel Zeit und teuren Diesel.
- Für einen reibungslosen Betrieb von Hochsilos kann eine gewisse Technikbegeisterung und Improvisationsgeschick nicht schaden.
Wenn Klaus Beerhalter morgens zur LBV Buchstelle Aalen fährt, bekommt seine hochleistende Herde das zweite Mal frisches Futter vorgelegt. „Ohne Hochsilos und Fütterungsroboter könnte ich meinen Beruf als Steuerberater an den Nagel hängen“, resümiert er beim profi-Interview mit Blick auf Job und Milchviehbetrieb.
Tatsächlich hat Beerhalter — anders als seine Frau Lisa — den Beruf des Landwirts nicht erlernt. Als Steuerfachmann wohl aber das Rechnen und Kalkulieren: Seine 90 Melkenden stehen zusammen mit der Nachzucht in einem Stall von 1996. Trotz des alten Gebäudes liefert jedes Tier 40 kg Milch am Tag bzw. gut 13 000 kg im Jahr.
Gemolken wird in einem Swing-Over-Melk­stand mit 36 Plätzen von 2018. „Während des einstündigen Melkens erledigen wir auch gleich die Tierkontrolle. Bewusst haben wir uns deshalb gegen ein automatisches System entschieden.“ Anders beim Füttern: „Der 2015 für 65 000 Euro installierte Fütterungsroboter war nicht nur viel günstiger als ein Melkroboter. Er spart mit Blick auf meinen Beruf vor allem Zeit. Und die störungsfrei arbeitende Technik verhilft uns zu gesunden und leistungsstarken Tieren“, begründet der Landwirt seine Entscheidung.

Milchviehfütterung: Platz für 70 ha Mais

Weshalb die automatische Fütterung so viel Zeit spart, liegt vor allem an den insgesamt fünf Hochsilos auf dem Hof Beerhalter. Das neueste und mit 25 m Kronenhöhe größte Silo wurde 2015 aufgestellt und fasst 2 620 m3. Durch die im Vergleich zum Fahrsilo rund 30 % höhere Verdichtung können 70 ha Silomais eingelagert werden. Das „nur“ 20 m hohe Betonsilo daneben von 2001 kommt auf 1 347 m3 Volumen und ist für den ersten Grasschnitt reserviert.
Der zweite und dritte Schnitt lagert in einem dritten, 660 m3 großen Holzsilo von 1983. Ebenfalls aus Holz sind die zwei 2017 gebraucht gekauften, jeweils 250 m3 großen Silos zum Einsilieren von 40 ha Feuchtmaismehl ohne Spindel.
Das Befüllen der Silos erfolgt mit einem Himel-Wurfgebläse aus den 1980er Jahren. Vor mehr als 20 Jahren wurde das Gebläse noch von einem Elektromotor mit 25 PS angetrieben, später gab es einen Motor mit 50 PS. Inzwischen hängt Beerhalter seinen Case IH Magnum mit 280 PS davor. Seitdem stimmt die Leistung, und es gibt keine Probleme mehr mit verstopften Rohren. 50 ha Gras schickt er so in...

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