Fahrbericht

Bema Sweezy-Kehrmaschine: Kehrt-Wende

Zurück zur alten Antriebsform: Räder treiben die Sweezy-Kehrmaschinen von Bema an. Damit sind sie insbesondere für elektrische Trägerfahrzeuge geeignet.

Die bema Sweezy 25 Dual WD wird über die Räder per Ölpumpen angetrieben und ist damit autark vom Trägerfahrzeug. (Bildquelle: Brüse)

Elektrische Hoflader verbreiten sich immer mehr. Auf den Betrieben arbeiten jedoch zahlreiche Anbaugeräte wie z. B. Kehrmaschinen, die einen hydraulischen Antrieb haben. Knackpunkt der Sache ist, dass elektrisch betriebene Hydrauliksysteme die Gesamtlaufzeit elektrischer Trägerfahrzeuge deutlich einschränken können. Deswegen hat bema sich auf alte Techniken besonnen und für die Kehrmaschinen einen Radantrieb entwickelt.
Die neuen Sweezy-Modelle hat bema speziell für elektrisch angetriebene Fahrzeuge konstruiert. Die Sweezy-Modelle gibt es sowohl mit autarkem Antrieb als auch mit einem eigenen Energiespeicher (Kasten „Rein elektrisch“). Die beiden Antriebe, sowohl der Rad- als auch der Akkuantrieb, sind theoretisch an vorhandenen Kehr­maschinen nachrüstbar. Außerdem liefert bema alle erdenklichen Anbaugeometrien aus.

Felgengewichte sichern Grip

Die Vollmaterial-Reifen aus Hartgummi haben einen Durchmesser von 447 mm und sind 125 mm breit. Die Reifen mit einfachem Profil stammen aus dem Industriebedarf und sind für hohe Lasten ausgelegt. Zusätzliche Felgengewichte sollen den Antrieb auch auf sehr glatten bzw. nassen oder rutschigen Böden sicherstellen. Die Räder sind mit einer Spurstange verbunden und können bis 45° einschlagen. Jedes Rad treibt eine hydraulische Pumpe an, beide Antriebe zusammen betreiben dann den Ölmotor der Kehrwalze.

Fegt bei langsamer Fahrt

Der wegeabhängige Antrieb erfordert eine Mindestgeschwindigkeit von 0,6 km/h. Bei rund 5 km/h rotiert der Besen mit gut 190 U/min. Je schneller man fährt, desto schneller rotiert der Besen. Optional lässt sich die bema Sweezy 25 Dual WD mit einem Seitenkehrbesen ausstatten. Diesen muss man manuell in Arbeitsstellung bringen und zusätzlich ein Hydraulikventil betätigen, welches den Ölmotor des Seiten­besens dann mit Öl versorgt.
Auf Wunsch ist die Kehrmaschine auch mit einer 290 l großen Sammelwanne erhältlich. Da normalerweise ein Hydraulikzylinder für das Entleeren zum Einsatz kommt, waren auch hier alternative Lösungen gefragt: Ein elektrischer 12-V-Stellmotor hebt und senkt die Wanne. Zur Betätigung gibt es eine robuste, batteriebetriebene Funkfernbedienung — zu einem stolzen Aufpreis von knapp 2.700 Euro ohne MwSt.

Einsatz

Wir haben die bema Sweezy 25 Dual WD an den elektrischen Hoflader 1190e von Weidemann angebaut. Das Gespann ist wendig und kann unter beengten Verhältnissen gut arbeiten.
Eingesetzt haben wir die Maschine auf Pflaster und auf Asphalt, unter anderem auch am Grassilo. Selbst auf den feuchten bzw. nassen Stellen stockte der Antrieb nicht. Die Räder boten eine sichere Traktion und damit auch einen sicheren Antrieb. Allerdings ist etwas Übung erforderlich, vor allem an Kanten und Wänden. Zwar kann man langsam fahren, und die Maschine kehrt auch. Besser klappt es allerdings, wenn der Besen schneller dreht. Aber schnell fahren kann man eben nicht unter allen Bedingungen.
Eigene Versuche von bema haben übrigens ergeben, dass es einen deutlichen Laufzeitunterschied zwischen den verschiedenen Antriebsvarianten gibt: Unter gleichen Bedingungen läuft das Gespann aus konventionell, hydraulisch betriebener Kehrmaschine an einem elektrischen Hof­lader (der auch die Antriebsleistung für die Kehrmaschine bereitstellt) etwa eine Stunde. Der Akku am gleichen Hoflader reicht mit der autarken, radgetriebenen Variante für etwas mehr als drei Stunden.
Somit ist die radgetriebene bema Sweezy 25 Dual WD durchaus eine wartungsarme Alternative für den elektrischen Hoflader. Was natürlich nicht möglich ist, ist das Bürsten auf einer Stelle, wenn eine intensive Reinigung erforderlich ist.

Rein elektrisch

Neben der radangetriebenen Variante WD stellt bema auch die rein elektrisch angetriebene Kehrmaschine Sweezy 580 Dual E vor. Der Antrieb erfolgt per Akku-Paket mit 56 V und 12 Ah, der sogenannten PowerUnit des Herstellers EGO-Power. Die Laufzeit bei durchschnittlicher Belastung inklusive Einsatz eines mechanisch angetriebenen Seitenbesens beträgt rund 70 min oder rund 7.300 m2 Kehrfläche — demgegenüber steht die Ladezeit von 60 min. Ergänzend zum Akkuantrieb gibt es noch eine Schnittstelle zum Trägerfahrzeug, falls es ausreichend Kapa­zität bereitstellt. bema baut diese Modelle ebenfalls im Baukastensystem für eventuelle Nachrüstungen.

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