Wenn unerwünschte Kräuter oder Gräser über die Kultur hinausschießen, hilft nur zeitaufwändiges Jäten oder Abmähen — am besten vor dem Aussamen. Unter anderem dafür hat der italienische Hersteller Meneguzzo den Unkrautmäher LOP entwickelt.

Der Bio-Unkrautmäher Meneguzzo LOP 120S ist modular zu verbreitern

Das Grundgerät hat 6,50 m Arbeitsbreite. Dieses Gerät lässt sich modular mit Erweiterungskits auf 9 oder 12 m verbreitern. Der Mähbalken ist an einem Hubgerüst mit Pendelausgleich angebaut. Die Arbeitshöhe und die seitliche Neigung des Unkrautmähers verstellt der Fahrer über zwei doppeltwirkende Steuerventile.

Der Verstellweg des Zylinders für die Arbeitshöhe beträgt rund 50 cm. Hinzu kommt der Hubweg des Frontkrafthebers. So ergibt sich ein Arbeitshöhenbereich von etwa 30 bis 130 cm. Ein drittes dw-Steuerventil wird für das Klappen des Geräts benötigt. Optional lässt sich das Klappen mit der ­Neigungsverstellung kombinieren.

Der 12 m breite Mähbalken des LOP 120 ist mit 22 rotierenden Tellern ausgestattet, die jeweils mit vier Mähklingen bestückt sind. Bei der Version LOP 120S wird jeder Messerteller über ein Getriebe mit Gelenkwelle angetrieben. Alternativ bietet Meneguzzo die kostengünstigere Version mit Keilriemenantrieben an.

Hydraulischer Antrieb

Die Antriebsenergie liefert ein Hydro­motor, der sein Öl über ein ew-Steuerventil mit freiem Rücklauf erhält. Um die Messer auf 800 bis 900 U/min zu bringen, ist eine Ölfördermenge von mindestens 60 l/min nötig. Besser ist, so die Erfahrung eines Biolandwirts, wenn der Schlepper darüber hinaus noch Reserven hat, um gleichzeitig auch die anderen hydraulischen Funktionen ansteuern zu können. Für Schlepper, die nicht genug Hydraulik­leistung zur Verfügung stellen, bietet Meneguzzo optional ein Hydraulikaggregat mit Zapfwellenantrieb an.

Ein Drehzahlsensor überwacht die rotierenden Messer und liefert Daten für einen Stundenzähler. Dieser dokumentiert die Gesamtbetriebsstunden und die Tagesleistung. Außerdem hat der Fahrer über die kleine digitale Anzeige die Drehzahl der Messer im Blick. Zusätzlich misst ein Manometer den Hydraulikdruck während der Mäharbeit. Der Meneguzzo-Unkrautmäher mit Getriebeantrieben verträgt bis zu 200 bar Hydraulikdruck. Bei der Ausstattungsvariante mit Keilriemen sollte dieser nicht über 120 bar steigen, weil sonst die Messer blockieren könnten. Es empfiehlt sich, die Fahrgeschwindigkeit abhängig vom aktuellen Hydraulikdruck entsprechend anzupassen. Bei dichtem Unkrautbewuchs muss langsam gefahren werden.

Wir setzten den Meneguzzo Unkrautmäher LOP 120S zum Abmähen der Blütenstände von weißem Gänsefuß ein, der über Kohl hinausgewachsen war. Die rotierenden Messer schnitten die Stängel zuverlässig ab und zerschlugen sie dabei mehrfach. Angebaut hatten wir das Gerät an einen Fendt 312 Vario mit 120 PS. Diese Schlepperleistung ist passend für das 12 m breite Gerät.

Was uns sonst noch auffiel:

• Für die Hydraulikfunktionen des Frontgeräts zapft Meneguzzo die Steuergeräte im Schlepperheck an.
• Der Unkrautmäher eignet sich laut Meneguzzo auch für andere Zwecke, beispielsweise um Schosserrüben, Sonnenblumen oder ­Zwi­schen­früchte abzuschneiden.

Fazit

Der Meneguzzo-Unkrautmäher kann eine Art Notfallversicherung sein, um hochgewachsene Unkräuter vor der Samenreife mähen zu können. Die 12-m-Version LOP 120S mit Getriebeantrieben kostet rund 35.200 Euro ohne MwSt. Das Gerät ist ab 6,50 m Arbeitsbreite erhältlich und kann modular erweitert werden.