Fahrbericht | Hoegild 3/32 Futtermischwagen: Der große Graue

Gut zu wissen

Hoegild setzt bei seinen Mischwagen auf gekantete Behälter in Modulbauweise. Bei der 32-m³-Variante besteht der Mischbehälter aus sechs Wandelementen.
Für die Wände nutzt Hoegild 6 mm starken Stahl, wobei bis zu einer Höhe von 1,10 m zusätzlich 6 mm starker, verschleißfester Hardox-Stahl aufgeschweißt ist. Der Boden besteht aus 20-mm-Stahl. Die Bauhöhe geht für einen Mischwagen dieser Größe mit 3,05 m in Ordnung.
Sechs rechteckige Wiegestäbe zwischen Mischbehälter und Fahrwerk erfassen die Behälterfüllung. Beim Wiegesystem verwendet Hoegild Dinamica oder alternativ CowConnect. Ein Display am Mischwagen gibt es nicht, die Daten werden kabellos auf ein Tablet im Teleskoplader bzw. Mischschlepper übertragen.
Bei den Austragöffnungen kann der Kunde zwischen je drei seitlichen Positionen wählen, hinzu kommt eine Position am Heck des Wagens, mit der auch das optionale Quer­förderband gespeist wird. Der von uns eingesetzte Mischwagen war mit drei Schiebern ausgestattet. Durch die Modulbauweise können die einzelnen Schieber bei Bedarf an jede beliebige Position geschraubt werden. Knapp war bei unserem Mischwagen der Platz auf der Aufstiegsleiter.

Hoegild: Spezielle Schnecken

Hoegild bietet zwei Schneckenvarianten an: Standard und QuickFlow. Wir haben mit den QuickFlow-Schnecken gearbeitet: Die Mischschnecken sind dabei aus mehreren Einzelteilen verschweißt und die Windungen steigen stufenförmig an. Das soll den bei Hoegild als Impulsmischung bezeichneten Effekt einer stärkeren Durchmischung bringen — ein Vorteil beim Erstellen von Compact-TMR, also einer besonders intensiv gemischten Ration.
Die drei Mischschnecken des 3/32 haben je 3,5 Windungen und sind rund 1,85 m hoch. Hoegild nutzt für die Schnecken 15 mm starken Stahl (20 mm auf Wunsch). Sieben starre Messer sorgen in Verbindung mit vier einschwenkbaren (drei Positionen) Gegenschneiden für die Nachzerkleinerung und gute Durchmischung des Futters.
Um einen gefüllten Mischwagen mit 32 m³ und drei Schnecken anlaufen zu lassen, ist ordentlich Leistung nötig. Daher hat Hoegild ein zweistufiges Getriebe vorgeschaltet. Das nicht lastschaltbare Getriebe von Brevini wird über einen Hebel vorne auf der Deichsel direkt an der Getriebebox geschaltet, eine aus der Kabine lastschaltbare Variante ist alternativ erhältlich. Die Eingangsdrehzahl der Zapfwelle beträgt 540 U/min.
Der Antriebsstrang verläuft geradlinig unter dem Behälter. Die drei massiven Winkelgetriebe von Brevini zum Antrieb der Mischschnecken sind über herkömmliche Gelenkwellen miteinander verbunden.

Futtermischwagen: Einfach aufgebaut

Für seine Funktionen benötigt der Mischwagen zwei dw-Steuergeräte und einen drucklosen Rücklauf. Über einen starren Rahmen am Mischbehälter werden die Ölschläuche sauber zum Schlepper geführt, und es gibt eine einfache Schlauchgarderobe.
Hinzu kommen das Beleuchtungskabel und die Bedienbox. Hoegild setzt auf eine ein­fache Box mit Drehschaltern zur Betätigung der Schieber — eine Bedieneinheit, in der auch Rationen abgespeichert werden können, gibt es bisher nicht. Dafür kann aber über das Wiegesystem von CowConnect bzw. die dazugehörige App das Fütterungs-Management durchgeführt werden.

Weitere Infos zum 3/32

Wer ist Hoegild

Hoegild hat seinen Sitz auf dem ehemaligen Milchviehbetrieb von Firmengründer Johnny Høgild Pedersen im dänischen Holstebro. Hier werden mit acht Mitarbeitern sowohl gebrauchte Futtermischwagen generalüberholt als auch neue Mischwagen gefertigt. Pedersen, der bei seiner früheren Tätigkeit bei JF bereits mit Futtermischwagen zu tun hatte, gründete den Betrieb 2013.
Eine Besonderheit sind die extrahohen Mischschnecken Quickflow, die Hoegild selbst konstruiert hat. Diese soll insbesondere für das Erstellen einer Compact-TMR geeignet sein. Gebaut werden Varianten mit Volumen von 6 bis 80 m³.