Gut zu wissen
- Für die Arbeit ohne Seitenzug ist die Arbeitsrichtung aller Werkzeuge zur Mitte hin gespiegelt.
- Der Saattank der 6-m-Maschine fasst jetzt 4,2 bzw. 5,6 m3.
- Mit Düngerausstattung können beide Zellenräder individuell in jeden der beiden oder in beide Verteiler dosieren.
Die neue Terrasem wird es zunächst von 3 bis 6 m Arbeitsbreite, mit und ohne Düngung sowie als Variante D mit und als Modell Classic ohne Bodenbearbeitung geben. Im Spätsommer 2022 folgen dann die 8 und 9 m breiten Maschinen. Für unseren Fahrbericht haben wir die 6 m breite Terrasem V 6000 D Z eingesetzt. V steht für klappbar und Z für die Ausstattung mit Düngerausbringung.
Pöttinger Universaldrillmaschine Terrasem V 6000 D Z: Ohne Seitenzug
Um jeglichen Seitenzug der Maschine auszuschließen, hat Pöttinger alle Werkzeuge, die in den Boden eingreifen zur Mitte hin gespiegelt — klasse. Die unveränderten Scheiben mit 51 cm Durchmesser (gezackt oder glatt) der Kurzscheibenegge sind dafür X-förmig aufgeteilt: Die vorderen werfen den Boden nach außen, die hinteren zur Mitte zurück. Der verbleibende unbearbeitete Bodensteg in der Mitte wird durch eine Wellsechscheibe in der zweiten Scheibenreihe bearbeitet.
Auch die leicht in Fahrtrichtung angestellten Einscheiben-Düngerschare arbeiten von der Mitte aus gesehen jeweils nach außen. Und weil auch die Offsetstellung der beiden Säscheiben beim Dual Disc-Schar laut Pöttinger zu einem leichten Seitenzug führen, sind diese ebenfalls gespiegelt.
Universaldrillmaschine Terrasem: Großer Saattank, prima Deckel
Für alle Terrasem-Drillen hat Pöttinger den Saatgutbehälter vergrößert. Bei der von uns eingesetzten V 6000 D Z fasst der Drucktank serienmäßig insgesamt 4,2 m3 (optional 5,6 m3 für knapp 1 300 Euro Aufpreis). Bei einer Teilung von 60:40 % fasst das vordere Abteil gut 2,5 m3 und das hintere knapp 1,7 m3 (bzw. 3,35 und 2,25 m3).
Die Tankdeckel mit ihrer Mechanik und geöffneten Stellung haben uns schon beim Fahrbericht der neuen Aerosem VT (profi 10/2021) sehr gut gefallen. Dass sich die Gitter oben im Tank nicht werkzeuglos öffnen lassen, schreibt laut Pöttinger die Maschinenrichtlinie so vor.
Wenn man das Podest seitlich neben dem Tank erreicht hat — dem Auftritt fehlt unten noch ein Handlauf —, lässt sich die Tankbefüllung z. B. per BigBag prima handhaben. Jedoch ist dafür ein Teleskoplader erforderlich, da nur ausgeklappt befüllt werden kann. In Transportstellung ist das Podest eingeklappt. Es gehört statt des Frontpodests nun auch bei den reinen Getreidemaschinen zum Standard. Denn vorne am Behälter ist jetzt das Gebläse im staubgeschützten Ansaugbereich gut integriert.
Flexible Dosierung
Bei den elektrisch angetriebenen Dosieraggregaten — unter jedem Tankabteil sitzt ein düngertaugliches Aggregat aus Nirosta — gibt es zwei schöne Neuerungen. Erstens verwendet Pöttinger nun Elektromotoren, die auch bei sehr geringer Drehzahl ruckfrei rotieren — eine Umstellung des Vorgelege-Getriebes ist nicht mehr nötig.
Zweitens hat jeder Dosierer jetzt eine verstellbare Weiche, die das dosierte Saatgut bzw. den Dünger zu einem der beiden oder zu beiden Verteilerköpfen leitet. Das macht den Einsatz bei der Bestellung mit oder ohne gleichzeitige Düngung sehr flexibel:
- Jeder Dosierer leitet das Gut getrennt voneinander individuell in einen der...
Gut zu wissen
- Für die Arbeit ohne Seitenzug ist die Arbeitsrichtung aller Werkzeuge zur Mitte hin gespiegelt.
- Der Saattank der 6-m-Maschine fasst jetzt 4,2 bzw. 5,6 m3.
- Mit Düngerausstattung können beide Zellenräder individuell in jeden der beiden oder in beide Verteiler dosieren.
Die neue Terrasem wird es zunächst von 3 bis 6 m Arbeitsbreite, mit und ohne Düngung sowie als Variante D mit und als Modell Classic ohne Bodenbearbeitung geben. Im Spätsommer 2022 folgen dann die 8 und 9 m breiten Maschinen. Für unseren Fahrbericht haben wir die 6 m breite Terrasem V 6000 D Z eingesetzt. V steht für klappbar und Z für die Ausstattung mit Düngerausbringung.
Pöttinger Universaldrillmaschine Terrasem V 6000 D Z: Ohne Seitenzug
Um jeglichen Seitenzug der Maschine auszuschließen, hat Pöttinger alle Werkzeuge, die in den Boden eingreifen zur Mitte hin gespiegelt — klasse. Die unveränderten Scheiben mit 51 cm Durchmesser (gezackt oder glatt) der Kurzscheibenegge sind dafür X-förmig aufgeteilt: Die vorderen werfen den Boden nach außen, die hinteren zur Mitte zurück. Der verbleibende unbearbeitete Bodensteg in der Mitte wird durch eine Wellsechscheibe in der zweiten Scheibenreihe bearbeitet.
Auch die leicht in Fahrtrichtung angestellten Einscheiben-Düngerschare arbeiten von der Mitte aus gesehen jeweils nach außen. Und weil auch die Offsetstellung der beiden Säscheiben beim Dual Disc-Schar laut Pöttinger zu einem leichten Seitenzug führen, sind diese ebenfalls gespiegelt.
Universaldrillmaschine Terrasem: Großer Saattank, prima Deckel
Für alle Terrasem-Drillen hat Pöttinger den Saatgutbehälter vergrößert. Bei der von uns eingesetzten V 6000 D Z fasst der Drucktank serienmäßig insgesamt 4,2 m3 (optional 5,6 m3 für knapp 1 300 Euro Aufpreis). Bei einer Teilung von 60:40 % fasst das vordere Abteil gut 2,5 m3 und das hintere knapp 1,7 m3 (bzw. 3,35 und 2,25 m3).
Die Tankdeckel mit ihrer Mechanik und geöffneten Stellung haben uns schon beim Fahrbericht der neuen Aerosem VT (profi 10/2021) sehr gut gefallen. Dass sich die Gitter oben im Tank nicht werkzeuglos öffnen lassen, schreibt laut Pöttinger die Maschinenrichtlinie so vor.
Wenn man das Podest seitlich neben dem Tank erreicht hat — dem Auftritt fehlt unten noch ein Handlauf —, lässt sich die Tankbefüllung z. B. per BigBag prima handhaben. Jedoch ist dafür ein Teleskoplader erforderlich, da nur ausgeklappt befüllt werden kann. In Transportstellung ist das Podest eingeklappt. Es gehört statt des Frontpodests nun auch bei den reinen Getreidemaschinen zum Standard. Denn vorne am Behälter ist jetzt das Gebläse im staubgeschützten Ansaugbereich gut integriert.
Flexible Dosierung
Bei den elektrisch angetriebenen Dosieraggregaten — unter jedem Tankabteil sitzt ein düngertaugliches Aggregat aus Nirosta — gibt es zwei schöne Neuerungen. Erstens verwendet Pöttinger nun Elektromotoren, die auch bei sehr geringer Drehzahl ruckfrei rotieren — eine Umstellung des Vorgelege-Getriebes ist nicht mehr nötig.
Zweitens hat jeder Dosierer jetzt eine verstellbare Weiche, die das dosierte Saatgut bzw. den Dünger zu einem der beiden oder zu beiden Verteilerköpfen leitet. Das macht den Einsatz bei der Bestellung mit oder ohne gleichzeitige Düngung sehr flexibel:
- Jeder Dosierer leitet das Gut getrennt voneinander individuell in einen der beiden Verteiler (double shoot).
- Beide Dosierer leiten das Gut in einen der beiden Verteiler (single shoot).
Die Verteiler haben sich gegenüber der Vorgänger-Baureihe nicht geändert.
Zwei Wermutstropfen sind im Zusammenhang mit der Dosierung zu erwähnen: Es gibt beim abgedichteten Drucktank wegen dem fehlenden Absperrschieber keine Möglichkeit, bei vollem Tank das Zellenrad zu wechseln. Und zweitens hat Pöttinger zwar einen Laufsteg über dem linken Feld der Kurzscheibenegge montiert, um z. B. zum Abdrehen an die Dosieraggregate zu gelangen. Für die Aufstiege seitlich und in der Maschine sowie das Balancieren auf dem Steg fehlten uns Handläufe.
Bekannte Dünger- und Saatguteinbettung
In erster Linie zur Ausbringung von Dünger ist zwischen Kurzscheibenegge und unverändertem, im Durchmesser 90 cm großen Reifenpacker die Düngerscharschiene angeordnet. Die Anordnung zwischen jedem zweiten Saatreihenabstand, Anstellung sowie Größe und Profil der Einscheibenschare sind unverändert. Neuerdings wird auf Abscherschrauben verzichtet, weil laut Pöttinger die Aufhängung der Schargrindel über Gummielemente ausreicht. Dafür lässt sich nun der Anpressdruck zwischen Scheibe und Scharkörper dank Montage mit Gummischeiben anpassen bzw. nachstellen.
Auch bei den parallelogramm-geführten Doppelscheiben-Säscharen geht Pöttinger keine neuen Wege. Denn diese Art der Saatguteinbettung hat sich auf breiter Front bewährt. Allerdings werden die Dual Disc-Schare der neuen Terrasem-Generation von Speichen-Druckrollen in der Tiefe geführt. Das soll den Anteil an Feinerde im Bereich der Saatreihe etwas erhöhen.
Mehr Bedienkomfort
Bisher war nur die Arbeitstiefe der Kurzscheibenegge vom Schlepper aus hydraulisch einstellbar und per Skala ablesbar. Das hat Pöttinger mit einem separaten dw-Steuergerät so beibehalten. Zusätzlich kann jetzt auch die Ablagetiefe der Dünger- und Säschare während der Arbeit serienmäßig justiert werden. Nach Kalibrierung auf ebener Fläche bieten die auf dem Display angezeigten Prozentwerte eine gute Orientierung für den Fahrer.
Während der Druck der Düngerschare mit rund 180 kg mehr oder weniger konstant ist, lässt sich der Druck der Säschare dank eines einstellbaren Druckspeichers während der Arbeit anpassen. Der Wert wird permanent im Terminal angezeigt. Für die Ablagetiefe der Dünge- und Säschare, den Säschardruck, die Übersteuerung der optionalen Spuranzeiger, die Geräteklappung sowie die Arbeitstiefe eines optionalen Frontboards zur Einebnung vor der Kurzscheibenegge ist serienmäßig nur eine dw-Steuerung erforderlich — dank Vorwahl am Terminal. Mit dem dritten dw-Steuergerät wird am Vorgewende ausgehoben und eingesetzt. Das Gebläse benötigt ein ew-Steuergerät plus drucklosem Rücklauf sowie eine Ölfördermenge von 30 l/min.
Hat der Schlepper — Pöttinger gibt als Leistungsbedarf für die Maschine mit Düngung mindestens 230 PS an — ein ISO-Bus-Terminal, ist zur Überwachung und Bedienung der Terrasem kein weiterer Monitor erforderlich. Wer aber — wie wir — lieber mit einem separaten Terminal arbeitet, hat die Wahl zwischen drei Ausbaustufen: Power Control, Expert 75 und CCI 1200. Wir haben mit dem neuen, günstigeren PowerControl (1 000 Euro Aufpreis) gearbeitet, das die Grundbedürfnisse erfüllt. Weil die Darstellung aller Zahlenwerte auf dem Display sehr klein geraten sind, würden wir zu einem der beiden größeren Monitore raten.
Weitere Details
- Die Kopplung, teleskopierbare Deichsel (1 100 Euro Aufpreis), Schlauchkennzeichnung, -verlegung und -garderobe sowie der Klapprahmen entsprechen 1:1 der Vorgängerversion (Vergleichstest der Universaldrillen in profi 1, 2 und 3/2020).
- Einen vorlaufenden Reifenpacker braucht die Terrasem aufgrund der Parallelogrammführung der Säschare nach Überzeugung von Pöttinger nicht. Optional im Angebot sind eine Nivellierzinkenschiene, Tasträder und Spurlockerer.
- Die Dual Disc-Schare bieten eine klasse Arbeitsqualität — auf schüttfähigen Böden auch ohne Striegel. Für schwerere Böden empfiehlt sich der Striegel für knapp 2 000 Euro Aufpreis.
- Statt der Kurzscheibenegge ist für eine geringere Bearbeitungsintensität wie bisher auch die Ausstattung mit zweireihig angeordneten Wellsechscheiben möglich (Strichabstand 12,5 oder 16,7 cm entsprechend des Saatreihenabstands).
- Zusätzlich lässt sich die Tegosem 500 mit 500-l-Saatgutbehälter vorne auf die austelekopierte Deichsel montieren. Die Ausbringung kann über die Säschare (single shoot) oder über separate Prallteller hinter dem Reifenpacker erfolgen.
- Zur Nachtarbeit ist die Terrasem serienmäßig mit LED-Beleuchtung im Tank und im Bereich der Dosierung ausgestattet. Vier LED-Arbeitsscheinwerfer (850 Euro Aufpreis) leuchten die Kurzscheibenegge und die Säschiene aus.
- Vorne an der Deichsel gibt es eine wasserdichte Werkzeugbox, in der auch das komplette Abdrehset sowie alternative Zellenräder geparkt werden können.
- Laut EU-Typgenehmigung ist die Terrasem V 6000 D Z mit gefülltem Tank bis 11 t Achslast und 40 km/h für die Straßenfahrt zugelassen. Die obligatorische Druckluftbremse kostet fast 7 100 Euro Aufpreis.
- Die Terrasem V 6000 D Z kostet in der Grundausstattung (ohne Terminal) laut Liste gut 139 000 Euro. Für die eingesetzte, unter anderem mit Spurlockerern, Spuranzeigern, Striegel, Power Control-Monitor sowie kompletter LED-Arbeitsbeleuchtung recht komplett ausgestattete Universaldrille sind knapp 166000 Euro zu bezahlen (alle Preise ohne MwSt.).
Fazit
Mit dem Update der Terrasem hat Pöttinger einige wichtige Schritte umgesetzt. Dazu gehört die gespiegelte, symmetrische Anordnung aller in den Boden eingreifenden Werkzeuge — damit ist der Seitenzug Geschichte. Auch der größere Drucktank mit genialem Deckelkonzept sowie die individuell einstellbare Zuordnung zwischen Dosieraggregat und Dünger-/Säschiene in der Düngerausführung sind prima.
Komfortgewinn bietet die Einstellung der Dünger- und Saatgut-Ablagetiefe vom Traktor aus. Dagegen wäre z. B. der Zugang zur Dosierung per Podest über der Kurzscheibenegge mit einem klappbaren Handlauf sicher noch zu verbessern. Denn beim Listenpreis ist Pöttinger auch nicht zimperlich: Für die eingesetzte Terrasem V 6000 D Z verlangt Pöttinger fast 166000 Euro ohne MwSt.