Schon Ende der 1980er Jahre hatte der Metallbauer Bütje aus 21475 Hemmoor ein Schlitzgerät im Programm, ehe die Produktion 2001 eingestellt wurde. Zu stark war seinerzeit die Konkurrenz der meist breiteren Grünlandstriegel. Doch Striegel mit einer Breitverteilung können das Saatgut nur bedingt in den Boden und damit zügig zum Keimen bringen. Mit den damaligen Erfahrungen und heutigen Anforderungen hat Bütje
seine Schlitzdrille weiterentwickelt.
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Schon Ende der 1980er Jahre hatte der Metallbauer Bütje aus 21475 Hemmoor ein Schlitzgerät im Programm, ehe die Produktion 2001 eingestellt wurde. Zu stark war seinerzeit die Konkurrenz der meist breiteren Grünlandstriegel. Doch Striegel mit einer Breitverteilung können das Saatgut nur bedingt in den Boden und damit zügig zum Keimen bringen. Mit den damaligen Erfahrungen und heutigen Anforderungen hat Bütje
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Grasnachsaat mit der Schlitzdrille Bütje BSD 3000 P Schlitzmaster: Umbruchlose Erneuerung
Oberste Priorität bei der Entwicklung war, dass das Schlitzen auf allen Böden in die bestehende Grasnarbe funktioniert. Herzstück des 3000 Schlitzmaster ist das Scharsystem mit 24 Blattfedern (12,5 cm Strichabstand), die als Kufen dienen. Mit dem Oberlenker kann man den Druck auf den Kufen regulieren. Beim Ausheben des Geräts halten Stahlseile die Federn.
Mittig in jeder Blattfeder sitzt ein dünnes Schneidblech aus gehärtetem Stahl, das den Boden 2 bis 4 cm tief aufschneidet. Die Philosophie hierbei ist, dass dieser feine Schlitz nicht der Saatgutablage dient, sondern eher als Unterschnitt. Dies soll den jungen Graswurzeln einen zügigen und leichten Start ohne Verdichtungen ermöglichen. Das Blech — und damit die Tiefe des Schnitts — lässt sich mit einer Schraube justieren.
Erst hinter diesem Schneidblech, am Ende der Blattfeder folgt das eigentliche Hartguss-Räumschar, das eine Rille für die folgende Saatgutablage auf etwa 1 cm Tiefe ausprägt. Im Schatten des Räumkeils ist etwas höher das Rohr für den Saatgutauslass positioniert. So konnten wir übrigens auch bei sehr feuchter Wiese kein Verkleben der Auslässe beobachten.
Kein Aufschieben während der Aussaat
Die Blattfedern übernehmen eine zentrale Aufgabe in diesem Scharsystem. Durch ihre breite Auflage von gut 6 cm halten sie den Boden fest, so dass auch bei lockeren Altnarben — wie z. B. auf Moorböden — kein Aufschieben erfolgt. Und gleichermaßen sorgt ihr Druck auch auf harten, trockenen Böden für ein sicheres Eindringen und eine gute Bodenanpassung.
Hinter den Scharen folgt schließlich eine Nachlaufwalze mit Kronenringen von He-Va (Prismenwalze). Durch ein Lenkersystem ist die Packerwalze losgelöst von der Sämaschine, sie arbeitet frei.
Weil die Schlitze nicht komplett wieder verschlossen werden, kann Feuchtigkeit eindringen, außerdem gelangen Wärme und Licht an den Samen. So soll im Bereich der Saatgutablage ein feucht-warmes Milieu entstehen, welches das Keimen beschleunigt. Bei seinen eigenen Einsätzen mit der Vorserienmaschine konnte Bütje Feldaufgangs-Geschwindigkeiten von teilweise unter einer Woche dokumentieren. Bei trockenem Wetter besteht aber auch Verdunstungsgefahr.
Saatkasten samt Dosierung und Steuerung stammen von Einböck. 300 l Inhalt sind Standard, optional gibt es 500 l Volumen.
Von den acht Auslässen des Dosierers wird das Saatgut pneumatisch zu wiederum acht kleinen, verzinkten Stahl-Verteilerköpfen transportiert, die das Saatgut jeweils auf drei Schläuche aufteilen. Gut gefallen hat uns die saubere Schlauchverlegung mit weitestgehend gleichen Schlauchlängen für eine augenscheinlich sehr gleichmäßige Saatgutverteilung.
Gebläse nach Wahl
Serienmäßig montiert Bütje ein elektrisch angetriebenes Gebläse. Für höhere Saatmengen und/oder Fahrgeschwindigkeiten empfiehlt der Hersteller aber das hydraulische Gebläse, da mit der Schlitzdrille Fahrgeschwindigkeiten bis zu 15 km/h möglich sind. Das hydraulische Gebläse kann man aber auch jederzeit nachrüsten.
Bleibt nur noch der Rahmen, und der ist äußerst robust und stabil konstruiert. Links und rechts des Dreipunktturms gibt es jeweils ein Fach für Ballast, mit dem sich noch Zusatzgewichte mitnehmen lassen — maximal 550 kg. Ohne die Gewichte kommt das Grundgerät auf rund 750 kg und mit Walze sind es 1 750 kg. Auch der Zugang zum Saatkasten mit klappbarer Treppe und breitem Ladesteg von der linken Seite ist sehr ordentlich gelöst. Die Verarbeitung und Lackierung sind ebenfalls auf gutem Niveau.
Neben dem Schlitzen von Gras und Klee in bestehendes Grünland hat Bütje mit seinem Schlitzmaster bereits gute Erfahrungen auf dem Acker gemacht. Das Scharsystem erlaubt auch in Getreide- oder Maisstoppeln das Ausbringen von Grassaaten, Zwischenfrüchten und sogar Erbsen. Interessant ist beispielsweise der Einsatz nach Mais mit einer vorlaufenden Messerwalze.
Für das 3-m-Gerät mit hydraulischem Gebläse ruft Bütje gut 32 000 Euro ohne Mehrwertsteuer auf. Ob das Schlitzen künftig auch mit 48 Scharen und 6 m Arbeitsbreite möglich sein wird, soll die Nachfrage nach solchen Geräten klären und ist laut Bütje nicht ausgeschlossen.