Zur vergangenen Agritechnica hat 4Disc den Schneidgrubber ActiCut vorgestellt. Das neue Konzept mit horizontal arbeitenden, hydraulisch angetriebenen Scheiben haben wir uns am ActiCut 450 auf Grasstoppeln angesehen.
Das Unternehmen 4Disc hat sich der innovativen Bodenbearbeitung verschrieben und stellt auf der Agritechnica die Acticut für eine flache Bodenbearbeitung vor.
Der Schneidgrubber 4Disc ActiCut ist leicht gebaut
Vom ActiCut gibt es verschiedene Modelle, die alle per Kat. III angebaut werden. Die Maschinen sind bewusst leicht konstruiert, das 4,50-m-Modell wiegt knapp 2,5 t. Die leichte Bauweise ist dank Gewichtsübertragung Dynamic Traction Control (DTC) möglich. Das System greift unter die Unterlenker des Traktors und überträgt bei Bedarf rund 600 kg Gewicht auf den Grubber.
Vier Steuergeräte sind erforderlich: drei Mal dw (Klappen, Arbeitstiefen- und Striegelverstellung) sowie ein Mal ew mit freiem Rücklauf für den Scheibenantrieb.
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Die Scheibenwerkzeuge sind per patentierter Konsole an die Rahmenrohre geklemmt. Schraubenfedern schützen die Scheiben vor Überlastungen — sie können nach hinten und seitlich ausweichen. Das Auslösemoment gibt 4Disc mit 270 daN an.
Oberhalb der Konsolen sitzt jeweils ein Hydraulikmotor, der über eine 50 mm starke Welle die Schneidscheiben rotieren lässt. Die Wellen sind leicht schleppend ausgerichtet, so dass die Scheibe etwa 5° schräg zum Boden steht. Aus dieser Schrägstellung und der Drehbewegung soll ein stets sicherer Einzug resultieren.
Die Schneidscheiben des Schneidgrubbers ActiCut sind symmetrisch angeordnet
Der Scheibendurchmesser beträgt 35 cm, und der Strichabstand ist mit 28 cm angegeben. So ist für ausreichend Überdeckung und einen ganzflächigen Schnitt gesorgt. Die Werkzeuge sind symmetrisch im Rahmen verteilt.
Gehärtete Scheibenränder sollen einem übermäßigen Verschleiß vorbeugen, die einseitige Fase für das selbsttätiges Nachschärfen der Schneidkante sorgen. Im Bedarfsfall lassen sich die Scheiben nach Lösen von vier Schrauben einfach tauschen.
Die in Reihe geschalteten Hydraulikmotoren werden von einem Steuergerät mit Öl versorgt — drehen aber in unterschiedliche Richtungen. Die Rotationsgeschwindigkeit ist einstellbar zwischen 60 und 80 U/min. Der Schnitt ermöglicht die extrem flache und zeitgleich ganzflächige Arbeit — Tiefen von 1 bis 12 cm sind möglich.
Die Tiefenführung erfolgt über die vier Tasträder und das Schlepperhubwerk — jedes Arbeitssegment wird zur präzisen Bodenanpassung von zwei Rädern geführt. Die beiden Hydraulikzylinder zur Tiefenanpassung sind so gekoppelt, dass die vier Räder gleichmäßig verstellt werden, auch das dient der Präzision.
Die Klappzylinder sind mit Druck aus dem Ölumlauf der Scheiben beaufschlagt. Das ermöglicht eine sichere Position im Boden und gleichzeitig eine Anpassung an Konturen. Das System ist ständig aktiv, der Fahrer braucht es nicht separat zuzuschalten.
Vorne das Scheibenfeld, hinten der Striegel
Verbunden mit dem Verstellrahmen der Tasträder ist die Aufhängung des Striegels — 4Disc nennt die Verbindung LevelCheck. Sie soll dafür sorgen, dass der Striegel immer passend zur Arbeitstiefe eingestellt ist. Drei Striegelreihen sind am ActiCut vorgesehen, der Strichabstand der 12 mm starken Zinken beträgt 9,3 cm.
Die Aggressivität des Striegels lässt sich hydraulisch anpassen, zusätzlich kann die letzte Reihe separat mit einer Spindel verstellt werden. Zwischen Striegel und Scheibenfeld arbeiten Zustreicher, die für die Einebnung sorgen.
Einsatz
Wir haben den ActiCut auf einer frisch abgeernteten Feldgrasfläche eingesetzt. Die Stoppelhöhe der im vorherigen Herbst eingesäten Fläche betrug etwa 8 cm, der sandige Lehmboden war im Bearbeitungshorizont von etwa 2 cm Tiefe trocken. Der Einzug war wie angekündigt unproblematisch. Dazu haben wir die Scheiben mit rund 80 U/min drehen lassen.
Der vorgespannte Fastrac 4220 mit knapp 220 PS war mehr als ausreichend für den Einsatz. Unter den beschriebenen Bedingungen betrug die Fahrgeschwindigkeit 12 bis 16 km/h. Auffallend war die intensive Bodenmischung schon im Scheibenarbeitsfeld. Die Striegel kämmten die Wurzeln anschließend aus und legten sie locker ab.
Die andere Hälfte der Fläche haben wir konventionell mit einem Grubber flach bearbeitet. Zum Mais wurden dann beide Parzellen noch einmal krumentief bearbeitet und vorgekreiselt. Sichtbare Unterschiede im Aufgang und in der Bestandsentwicklung der Maispflanzen zwischen der konventionell bearbeiteten Hälfte und der ActiCut-Fläche konnten wir optisch nicht feststellen.
Der ActiCut 450 kostet in der eingesetzten Ausstattung gut 42.000 Euro.