Der Drehschemel-Anhänger mit drei Achsen ist mit einem Leergewicht von rund 7,5 t angegeben. Bei
24 t zulässigem Gesamtgewicht bleiben rund 16,5 t Nutzlast übrig.
In der Serienausstattung (BWD 10300) bietet der Wagen 10,30 m nutzbare Plattformlänge. Wie beim eingesetzten BWD 10600 sind es optional 10,60 m. Um dann die zulässige Gesamtlänge von 12 m nicht zu überschreiten, ist die Deichsel kürzer. Da das bei manchen Traktoren in Kurven eng werden kann, gibt es auf Wunsch eine längenverstellbare Anhängung.
Ballentransportwagen Wiegert BWD 10600: Bedienung am Wagen
Stichwort Anhängung: Serienmäßig sind neben der Zugöse und den Bremsschläuchen nur zwei Ölschläuche zu kuppeln. Vorne mittig am Wagen — und damit von beiden Seiten gut zugänglich — sitzt dann ein Ventilblock, mit dem bei aktiviertem Ölumlauf die beiden seitlichen Sicherungsgatter bedient werden. Alternativ kann man mit vier Ölschläuchen die Gatter auch direkt vom Schlepper aus bedienen. Ein weiterer Ölanschluss ist erforderlich, wenn man die Nachlauflenkung für die Tandemachse ordert. Bei der Wunschbereifung 560/45 R 22.5 (Serie 455/40-22.5) ist das sicher keine schlechte Sache.
Doch zurück zur Ladefläche, die selbst mit der großen Bereifung und Nachlauflenkung maximal 1,24 m hoch ist. Da bleibt auch bei gewerblicher Nutzung (maximal 4 m Ladehöhe) Platz für vier 70er Ballen übereinander — unter Berücksichtigung geringer Federwirkung. Auch in der Breite bleibt der Wagen dank kompakter Seitengitter unter 2,55 m.
Die Gatter bestehen aus 76 x 8 mm Rundrohr und 120 x 40 x 4 mm Rechteckrohr. Sie sichern die Ladung ab 60 cm über der Plattform bis auf etwa 2,45 m Höhe. So ist auch bei 70er Quaderballen die untere Lage gesichert.
Beim Be- und Entladen können die hochgeschwenkten Gatter nicht mit den Vorderrädern beschädigt werden, und auch kleinere Lader können bis dicht an die Plattform heranfahren. Da die untere Hälfte des Gatters von Drahtseilen geführt wird, kann es in der geöffneten Stellung einen begrenzten Weg ausweichen — gut bei versehentlicher Berührung. Damit die Pendelgatter die Hydraulikzylinder nicht beschädigen können, sind Anschläge verbaut.
Nachteile der nach oben öffnenden Lösung: Wenn die Ballen nicht sauber gestapelt sind oder die Ladung höher als 3 m wird, kann sich das Gatter auflegen, wodurch es nicht mehr komplett schließt. Andererseits benötigt man bei diesem System mindestens 5,50 m Deckenhöhe, wenn man mal in einem Gebäude be-/entladen möchte. Auch hochbauende Gabeln müssen berücksichtigt werden.
Für Kunden die häufig z. B. große Rundballen mit mehr als 3 m Ladehöhe transportieren möchten, bietet Wiegert einen alternativen Aufbau an, der nach unten öffnet.
Alle Hydraulikzylinder der Gatter haben einen Sperrblock. Die Ölschläuche sind beim Koppeln immer drucklos.
Es gibt zusätzlich zwölf Zurrösen (20 kN) an jeder Seite der Ladefläche. So lässt sich der Wagen auch zum Transport z. B. von Palettenware oder Big Bags nutzen.
Die Bremsen beider Achsen haben einen ALB-Regler. 40 km/h und Unterfahrschutz hinten gibt es serienmäßig, 60 km/h, ein seitlicher Unterfahrschutz und Markierungsleuchten sind optional.
Auf Wunsch sind eine oder zwei Stauboxen sowie eine Bergeöse hinten lieferbar.
Chassis und Aufbau sind KTL-lackiert und pulverbeschichtet.
Fehlen noch die Preise: Der BWD 10300 kostet in Grundausstattung 37 500 Euro (alle Preise ohne MwSt.). Die Verlängerung um 30 cm kostet 490 Euro, eine längenverstellbare Deichsel 770 Euro. Die 560er Bereifung steht mit 780 Euro Aufpreis in der Liste, ein Unterfahrschutz mit 1 250 Euro.