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Gebrauchte Güllefässer: Keine Schnäppchen

Ein gebrauchtes Fass mit gefördertem Verteiler kann eine Alternative zum komplett neuen Gespann sein. Die Bauernmilliarde hinterlässt erste Spuren im Markt.

Gebrauchte Güllefässer

(Bildquelle: Redaktion profi)

Gut zu wissen

- Günstig und gebraucht gibt es derzeit selten.
- Anhängung, Achsen, Pumpe und Tank sind die wesentlichen Merkmale für die Begutachtung.
- Geförderte Ausbringgestänge können nachgerüstet werden.
Landwirte sind Unternehmer, und Unternehmer unternehmen das, was wirtschaftlich Sinn macht. Dazu gehört auch die Förderung nach dem Investitionsprogramm Landwirtschaft. In die Röhre schauen aber die, die bei dem Losverfahren kein Glück hatten. So bleibt also die Hoffnung auf ein Schnäppchen für gebrauchte Gülletechnik.

Gebrauchtes Fass für den neuen Verteiler?

Gemäß der Förderrichtlinien muss ein Fasswagen, sofern man das oben erwähnte Los bekommt, bis Ende November ausgeliefert sein. Viele Fasshersteller waren auch schon vor der Förderung gut beschäftigt und versuchen trotz Materialmangel, möglichst viele Fahrzeuge fertigzustellen.
Lieferbar sind aber die ebenfalls subven­tionierten Verteiler (Schleppschuhe, Injektoren, Grubber usw.). Wer also die Chance auf einen neuen Tanker eher vergeben sieht, der kann ein nacktes junges Fass auf dem Gebrauchtmarkt erwerben und sich den Verteiler fördern lassen — auch eine Lösung. Zum Zeitpunkt unserer Recherchen im April waren Schnäppchen auf dem Gebrauchtmarkt jedoch die Ausnahme.

Von Kugel bis Schieber

Worauf ist bei einem Gebrauchtkauf zu achten? Der systematische Gang von der Deichsel zum Auslassschieber hat sich bewährt. Doch zuvor sollten Sie die Größe und die Pumpenbauart für ihre Bedingungen festlegen und damit die Auswahl einschränken. Ein Vakuumkompressor ist einfach gebaut, wartungsarm und funktioniert auch bei Stör­stoffen problemlos. Problematisch wird es, wenn aus sehr tiefen Gruben ohne Befüllbeschleuniger angesaugt wird oder am Hang die Gülle bergauf in den Verteiler gedrückt werden muss.
Für diesen Fall und für Gestänge mit größeren Arbeitsbreiten (über 15 m) eignen sich die Verdrängerpumpen besser. Damit sind Dreh­kolben-, Exzenterschnecken- oder Kreiselpumpen gemeint. Sie erzeugen mehr Druck als Vakuumkompressoren und fördern die Gülle aktiv. Wer dennoch einen Vakuumkompressor favorisiert, kann auch mit einem zusätzlichen Ausbringbeschleuniger die Gülle in Schwung bringen.
Die aktive Mengenregulierung der Fässer ist bei jüngeren und größeren Fässern eher vertreten als bei kleineren Tankern. Hier gibt es neben einem hydraulischen Pumpenantrieb (Drehkolben- oder Exzenterschneckenpumpen), z. B. Dreiwegehähne, die jeweils so über die Elektronik gesteuert werden, dass die gewünschte Ausbringmenge pro Hektar eingehalten wird. So eine Ausbringmengen­regelung lässt sich auch nachrüsten. Und wer keine aktive Regelung möchte, für den bleibt immer die Möglichkeit, mit Hilfe eines Durchflussmessers die Ausbringmengen über die Fahrgeschwindigkeit des Schleppers anzupassen.
Angehängt werden die meisten Fässer unten in der K80-Kugel. Entsprechend der hohen Stützlasten sollten Sie den Verschleiß der Kalotte kontrollieren. Jüngere Fässer sind häufig mit einer Deichselfederung ausgestattet. Wer mit den Fässern voll auf der Straße unterwegs sein möchte, für den ist diese Federung zu empfehlen. Ist sie hydraulisch, kann damit die Tankposition gut eingestellt werden, damit das Fass (je nach Pumpenart) auch am Hang vollständig geleert oder bei einem nicht ebenen Tankplatz auch restlos gefüllt wird.
Kontrollieren Sie die Deichsel samt Anlenkpunkte am Fass:...

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