Gut zu wissen
- Guido Hanzen übernahm die Marke Rheinland 2013 und baut bis zu 35 Fässer im Jahr.
- Der Einachser hat ein Fassvolumen von 13 m³. Die Nutzlast für öffentliche Straßen beträgt 6 m³.
- Das Fass ist wendig und bietet trotz einfacher Bedienung eine hohe Präzision ohne Emission.
Die Firma Hanzen Gülletechnik führt die Gülletechnikmarke „Rheinland“ weiter. Seit 2013 ist Guido Hanzen Geschäftsführer und baut im Jahr bis zu 35 Fässer nach Kundenwunsch.
So auch beim Kunden Stefan Bonus aus Niederkrüchten am Niederrhein. Bonus suchte ein Güllefass, mit dem er die Gülle in den Boden einbringen kann. Zudem sollte die Technik von einem 150 PS-Schlepper gezogen werden können.
Die Wahl fiel auf ein Vakuumfass mit einer Achse, 13 m³ Inhalt und Vierpunkthubwerk im Heck. Um es vorwegzunehmen: 13 000 l Gülle auf einer Achse mit einem angebauten Schlitzgerät oder Grubber passen nicht zur geltenden Straßenverkehrsordnung. Das Fass wiegt mit Grubber 8 t. Selbst bei 4 t Stützlast bleiben nur 6 t (bzw. 6 m³) Nutzlast. 90 % der Flächen erreicht Bonus über Privatwege, den Rest erledigt der Betrieb mit Zubringern.
Einachsiges Güllefass: Volle Federung
Auf der Straße ist man mit dem Einachser komfortabel unterwegs, wenngleich das parabelgefederte Achsaggregat zum typischen Wanken neigen kann. Die Deichsel ist hydraulisch mit zwei Zylindern gedämpft. Unten angehängt bleiben in der K80-Kugel mit dem angebauten, 4,75 m breiten und 1,9 t schweren Grubber „Oldenburger“ von Evers leer gerade mal 150 kg Stützlast.
Hanzen setzt auf einen Vakuumkompressor von Battioni und Pagani mit 13 500 l/min Luftleistung. Ein hydraulisch angetriebener Turbobefüller unterstützt den Kompressor beim...
Gut zu wissen
- Guido Hanzen übernahm die Marke Rheinland 2013 und baut bis zu 35 Fässer im Jahr.
- Der Einachser hat ein Fassvolumen von 13 m³. Die Nutzlast für öffentliche Straßen beträgt 6 m³.
- Das Fass ist wendig und bietet trotz einfacher Bedienung eine hohe Präzision ohne Emission.
Die Firma Hanzen Gülletechnik führt die Gülletechnikmarke „Rheinland“ weiter. Seit 2013 ist Guido Hanzen Geschäftsführer und baut im Jahr bis zu 35 Fässer nach Kundenwunsch.
So auch beim Kunden Stefan Bonus aus Niederkrüchten am Niederrhein. Bonus suchte ein Güllefass, mit dem er die Gülle in den Boden einbringen kann. Zudem sollte die Technik von einem 150 PS-Schlepper gezogen werden können.
Die Wahl fiel auf ein Vakuumfass mit einer Achse, 13 m³ Inhalt und Vierpunkthubwerk im Heck. Um es vorwegzunehmen: 13 000 l Gülle auf einer Achse mit einem angebauten Schlitzgerät oder Grubber passen nicht zur geltenden Straßenverkehrsordnung. Das Fass wiegt mit Grubber 8 t. Selbst bei 4 t Stützlast bleiben nur 6 t (bzw. 6 m³) Nutzlast. 90 % der Flächen erreicht Bonus über Privatwege, den Rest erledigt der Betrieb mit Zubringern.
Einachsiges Güllefass: Volle Federung
Auf der Straße ist man mit dem Einachser komfortabel unterwegs, wenngleich das parabelgefederte Achsaggregat zum typischen Wanken neigen kann. Die Deichsel ist hydraulisch mit zwei Zylindern gedämpft. Unten angehängt bleiben in der K80-Kugel mit dem angebauten, 4,75 m breiten und 1,9 t schweren Grubber „Oldenburger“ von Evers leer gerade mal 150 kg Stützlast.
Hanzen setzt auf einen Vakuumkompressor von Battioni und Pagani mit 13 500 l/min Luftleistung. Ein hydraulisch angetriebener Turbobefüller unterstützt den Kompressor beim Befüllen. Bei der Entleerung ist die Leistung des Kompressors sogar zu hoch, weil die Gülle beim Fass von Bonus auf nur 4,75 m Arbeitsbreite beim Grubber verteilt werden muss. Bonus schaltet daher bei der Ausbringung die 540er Zapfwelle ein, damit nicht permanent Überdruck entsteht.
Nach dem ersten Schnitt Anfang Mai haben wir 35 m³/ha Gülle direkt mit dem Grubber in die Grasnarbe injiziert. Mit einem Strichabstand von 25 cm in zwei Reihen zogen die Zinken auch unter den trockenen, harten Bedingungen sauber in den Boden ein. Die Gülle war bei unserem Einsatz tadellos mit Boden bedeckt. Eine ganzflächige Bearbeitung erreicht der Grubber nicht, auch Nivellierzinken oder Hohlscheiben hat das Gerät nicht.
Funktional und digital
Bei der Steuerung bietet Hanzen mehrere Varianten, von der einfachen Bedienung über die Schleppersteuergeräte bis hin zur ISO-Bus-Variante. Jan Bonus hat sich für die elektro-hydraulische Bedienung mit Kippschaltern entschieden. Dabei werden die Funktionen per LS vom Schlepper versorgt und angesteuert. Das Bedienpult ist damit größer, die Schalter sind einheitlich und dadurch nicht intuitiv zu bedienen. Mit einem zusätzlichen Müller-Rechner samt Durchflussmengenmesser von Krohne wird die Ausbringmenge pro Hektar errechnet und angezeigt. Eine automatische Regelung hat Bonus nicht geordert. Der Fahrer regelt die Ausbringmenge über die Fahrgeschwindigkeit oder über die Schieberöffnung vor dem Schneidverteiler. Bei unserem Einsatz im Ackergras war der John Deere 6630 mit 114 kW/155 PS leistungsbegrenzend für eine volle Schieberöffnung.
Ebenfalls verzichtet hat Bonus auf eine Folgeschaltung am Vorgewende. Das ist aber eine sinnvolle Investition, da einige Funktionen schnell hintereinander erfolgen müssen. Ein schönes Steigrohr zeigt dem Fahrer den aktuellen Vorrat im verzinkten Tank mit zwei Schwallwänden an.
Das Fass kostet in der Grundausstattung 28 000 Euro (ohne MwSt.). Mit der Durchflussmengenmessung (5 000 Euro), der hydraulischen Deichselfederung (1 250 Euro), dem Vierpunkthubwerk (3 150 Euro), und den Anbaugeräten (28 000 Euro) kommen 82 900 Euro zusammen.
Praktikermeinung Hanzen Einachser
5 000 m³ im Jahr
Die Familie Bonus aus Niederkrüchten bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb mit 200 Kühen und 65 ha Ackerland. Jan Bonus ist dabei der Tierwirt, setzt aber dennoch auf eine hohe Eigenmechanisierung. Die Vorteile sind für ihn das eigenständige Handeln sowie die Unabhängigkeit beim Ausbringzeitpunkt. Unterstützt wird Jan von seinem Bruder Lukas. Er ist hauptberuflich bei einem Landtechnikunternehmen beschäftigt und hilft in seiner Freizeit seinem Bruder. Das technische Verständnis bringt Lukas mit. Zusammen mit seinem Bruder und Hanzen haben sie dieses Fass konstruieren lassen. „Ein Tandemfass ist auf unseren Flächen keine Alternative“, betont Milchviehhalter Jan Bonus. „Auf den kleineren Strukturen entstehen zu schnell Narbenschäden, die wir mit einer Achse und großer Bereifung sicher vermeiden.“ Fahrer Lukas Bonus gibt ehrlich zu: „Im Nachhinein hätte ich mich für eine Folgesteuerung am Vorgewende und noch breitere Reifen entschieden. Ansonsten sind wir mit der Technik sehr zufrieden.“