Gut zu wissen
- Amazone ist nach eigenen Angaben der einzige Hersteller, der eine vorlaufende Messerwalze an 3-m-Maschinen anbieten kann.
- Die XL-Scheiben ermöglichen bis zu 16 cm Arbeitstiefe.
- Als Vorwerkzeug ist neben dem Striegel und der Messerwalze auch noch ein Crushboard lieferbar.
Amazone bietet die angebaute CatrosXL mit 3, 3,50 und 4 m breite an. Die Maschinen mit 4,50, 6, 7 und 8 m Arbeitsbreite sind aufgesattelt und haben ein nachlaufendes bzw. integriertes Fahrwerk. Im Test haben wir die 3-m-Variante sowohl mit dem Striegel als auch mit der Messerwalze eingesetzt.
Amazone CatrosXL: Individuell anpassbar, flexibel einsetzbar
Amazone sieht die CatrosXL mit Vorwerkzeugen als flexibles Produkt in einem Baukastensystem. Das ermöglicht die Anpassung der Maschine auf die betriebsspezifischen Anforderungen. Die CatrosXL mit Vorwerkzeugen soll alle anfallenden Arbeiten erledigen: von der Stoppelbearbeitung nebst Strohverteilung, der Zerkleinerung und Einarbeitung von Ernterückständen über die bis zu 16 cm tiefe Bodenbearbeitung bis zur Saatbettbereitung.
Gemeinsam mit dem Verkäufer muss der Landwirt genau schauen, welche Vorwerkzeuge sich anbieten und welche Walze die Arbeit abschließen soll. Die vielfältigen Ausstattungsoptionen — die auch elf Walzentypen umfassen — bieten Potenzial deutlich über den Stoppelsturz hinaus.
Lange Maschine
Bei Amazone heißt es Kompakt- und nicht Kurzscheibenegge. Das passt vor allem für die CatrosXL, denn der Balkenabstand liegt hier bei üppigen 96 cm und mit Vorwerkzeugen und abschließendem Striegel ist die Maschine fast 4 m lang. Das ist viel für eine Kurzscheibenegge und verlangt vor allem Hubkraft. Die geforderte Schlepperleistung von 120 PS reicht für zügiges Arbeiten. Aber die Keilringwalze mit Matrixprofil verlangt dem Hubwerk einiges ab. Amazone bietet daher in den der Catros-Familie auch leichtere Maschinen an.
Amazone: Drei Vorwerkzeuge lieferbar
Als Vorwerkzeuge stehen eine Messerwalze (6 750 Euro, alle Preise ohne MwSt.), ein Strohstriegel (2 450 Euro) sowie ein Crushboard (2 485 Euro) zur Verfügung. Für unseren Test hat Amazone die Walze und den Strohstriegel geliefert. Der Umbau ist zu zweit in einem halben Tag möglich.
Die Messerwalze mit 33 cm Durchmesser besteht aus 1,50 m breiten Segmenten, die in dauergeschmierten Pendelrollenlagern laufen. Die beidseitig nutzbaren Messer sind aus 8 mm starkem Borstahl gefertigt. Sie sind schräg angeordnet, um Seitenzug und Vibrationen zu vermeiden. Die theoretische Schnittlänge beträgt zwischen den Schneiden 165 mm. Die Messerwalzen-Segmente lassen sich hydraulisch vorspannen und an den Boden drücken, ein Manometer erleichtert die Einstellung.
Der Strohstriegel hat zwei Balken auf denen jeweils sechs Striegelzinken mit 8 mm Durchmesser montiert sind. Die versetzt angeordneten Zinken haben einen Strichabstand von 25 cm. Zwei miteinander verbundene Hydraulikzylinder schwenken sie in die Arbeitsposition und verstellen die Aggressivität der Zinken.
Das Crushboard,welches wir nicht eingesetzt haben, hat zwölf Werkzeuge, die ebenfalls hydraulisch betätigt werden.
Bewegliches Scheibenfeld
Amazone geht mit den...
Gut zu wissen
- Amazone ist nach eigenen Angaben der einzige Hersteller, der eine vorlaufende Messerwalze an 3-m-Maschinen anbieten kann.
- Die XL-Scheiben ermöglichen bis zu 16 cm Arbeitstiefe.
- Als Vorwerkzeug ist neben dem Striegel und der Messerwalze auch noch ein Crushboard lieferbar.
Amazone bietet die angebaute CatrosXL mit 3, 3,50 und 4 m breite an. Die Maschinen mit 4,50, 6, 7 und 8 m Arbeitsbreite sind aufgesattelt und haben ein nachlaufendes bzw. integriertes Fahrwerk. Im Test haben wir die 3-m-Variante sowohl mit dem Striegel als auch mit der Messerwalze eingesetzt.
Amazone CatrosXL: Individuell anpassbar, flexibel einsetzbar
Amazone sieht die CatrosXL mit Vorwerkzeugen als flexibles Produkt in einem Baukastensystem. Das ermöglicht die Anpassung der Maschine auf die betriebsspezifischen Anforderungen. Die CatrosXL mit Vorwerkzeugen soll alle anfallenden Arbeiten erledigen: von der Stoppelbearbeitung nebst Strohverteilung, der Zerkleinerung und Einarbeitung von Ernterückständen über die bis zu 16 cm tiefe Bodenbearbeitung bis zur Saatbettbereitung.
Gemeinsam mit dem Verkäufer muss der Landwirt genau schauen, welche Vorwerkzeuge sich anbieten und welche Walze die Arbeit abschließen soll. Die vielfältigen Ausstattungsoptionen — die auch elf Walzentypen umfassen — bieten Potenzial deutlich über den Stoppelsturz hinaus.
Lange Maschine
Bei Amazone heißt es Kompakt- und nicht Kurzscheibenegge. Das passt vor allem für die CatrosXL, denn der Balkenabstand liegt hier bei üppigen 96 cm und mit Vorwerkzeugen und abschließendem Striegel ist die Maschine fast 4 m lang. Das ist viel für eine Kurzscheibenegge und verlangt vor allem Hubkraft. Die geforderte Schlepperleistung von 120 PS reicht für zügiges Arbeiten. Aber die Keilringwalze mit Matrixprofil verlangt dem Hubwerk einiges ab. Amazone bietet daher in den der Catros-Familie auch leichtere Maschinen an.
Amazone: Drei Vorwerkzeuge lieferbar
Als Vorwerkzeuge stehen eine Messerwalze (6 750 Euro, alle Preise ohne MwSt.), ein Strohstriegel (2 450 Euro) sowie ein Crushboard (2 485 Euro) zur Verfügung. Für unseren Test hat Amazone die Walze und den Strohstriegel geliefert. Der Umbau ist zu zweit in einem halben Tag möglich.
Die Messerwalze mit 33 cm Durchmesser besteht aus 1,50 m breiten Segmenten, die in dauergeschmierten Pendelrollenlagern laufen. Die beidseitig nutzbaren Messer sind aus 8 mm starkem Borstahl gefertigt. Sie sind schräg angeordnet, um Seitenzug und Vibrationen zu vermeiden. Die theoretische Schnittlänge beträgt zwischen den Schneiden 165 mm. Die Messerwalzen-Segmente lassen sich hydraulisch vorspannen und an den Boden drücken, ein Manometer erleichtert die Einstellung.
Der Strohstriegel hat zwei Balken auf denen jeweils sechs Striegelzinken mit 8 mm Durchmesser montiert sind. Die versetzt angeordneten Zinken haben einen Strichabstand von 25 cm. Zwei miteinander verbundene Hydraulikzylinder schwenken sie in die Arbeitsposition und verstellen die Aggressivität der Zinken.
Das Crushboard,welches wir nicht eingesetzt haben, hat zwölf Werkzeuge, die ebenfalls hydraulisch betätigt werden.
Bewegliches Scheibenfeld
Amazone geht mit den CatrosXL-Maschinen (wie bei allen Modellen der Catros 03-Familie) einen neuen Weg mit einer starren Verbindung zwischen Rahmen und Nachläufer. Zur Verstellung der Arbeitstiefe werden die Scheibenfelder hydraulisch (950 Euro Aufpreis) verdreht. Das folgende Vorteile: Bei großen Arbeitstiefen rücken die Scheiben von der Walze weg, und es steht mehr Raum unter dem Rahmen zur Verfügung steht. Außerdem bleibt die Arbeits-tiefe der ersten zur zweiten Reihe immer gleich. Ungleichmäßigen Scheibenverschleiß kann man mit einer zusätzlichen manuellen Verstellspindel ausgleichen.
Die Scheiben haben wartungsfreie, groß dimensionierte Lager mit einer metallischen Gleitringdichtung und dauerhafter Ölfüllung. Der Kunde kann (preisgleich) wählen zwischen fein- oder grob gezackten Scheiben mit einem Durchmesser von jeweils 610 mm und einer Stärke von 6 mm.
Einsatz mit Messerwalze
Unseren Praxistest haben wir im Frühjahr gestartet und mit der CatrosXL samt Messerwalze schlecht abgefrorene Zwischenfruchtbestände eingearbeitet. Solche Arbeiten — bei denen eine normale Kurzscheibenegge an ihre Grenzen kommt — erhöhen den Einsatzwert der CatrosXL. Weil sich die Walze hydraulisch vorspannen lässt, ist ein Zerschneiden der Zwischenfrüchte möglich — egal ob abgefroren und mürbe oder zäh und faserig.
Pflanzen, die am schmalen Stoß zwischen den Walzen nicht erfasst werden, zerkleinert das Scheibenfeld. Ganz ähnliche Eindrücke haben wir später im Jahr mit Maisstoppeln gesammelt.
Außerdem sorgt die Messerwalze für einen sehr ruhigen Lauf, weil sie die Maschine mit abstützt. So sind maximale Arbeitsgeschwindigkeiten bis 22 km/h möglich. 6 bis 7 km/h sollten man nicht unterschreiten. Mit dieser Geschwindigkeit konnten wir Gülle vor der Maissaat prima einarbeiten.
Empfindlicher Strohstriegel
Zu den sommerlichen Einsätzen auf Stoppelland haben wir auf den Strohstriegel umgebaut. Die Anstellung der Striegelzinken wird ebenfalls hydraulisch verstellt. Wir haben vor allem Weizenstoppeln mit Häckselstroh (das grundsätzlich bereits ordentlich verteilt war) bearbeitet. Auf trockenen Böden war hier bei 12 bis 13 km/h Arbeitsgeschwindigkeit Schluss, bei schnellerer Fahrt neigte die Maschine unter unseren Bedingungen zum Springen — eine offene Walze hätte hier für mehr Laufruhe gesorgt. Auch die Striegelzinken erlaubten keine schnellere Arbeit. Sie neigten dann dazu, Material zusammenzuziehen. Hier ist der Fahrer gefordert: Er muss den Striegel immer im Blick haben und kruzfristig mit der hydraulischen Verstellung regieren. Das ist jedoch nicht einfach, weil er sehr nah am Schlepper für den Fahrer schlecht einsehbar ist.
Ist der Striegel passend eingestellt, zieht er Haufen auseinander und hilft spürbar bei der weiteren Strohverteilung. Ist die Einstellung dagegen nicht passend, kann es auch sein, dass es — wie bei Strohstriegeln üblich — zur Haufenbildung kommen kann und sich die Strohverteilung zumindest nicht verbessert.
Randwerkzeuge arbeiten mit
Die Tiefeneinstellung über die beschriebenen Funktionen ist simpel, und eine sehr gute sowie haltbare Skala hilft dem Fahrer bei der Orientierung. Arbeitstiefen bis 14 cm sind unserer Erfahrung nach unproblematisch. Geht es tiefer, ist die Maschine dann — trotz der Bauweise mit viel Platz unter dem Rahmen — irgendwann „voll“ und man muss Acht geben, keine Verstopfungen mit großen Erdhaufen zu produzieren.
Größere Herausforderungen bei der Einstellung bereiteten uns die Randwerkzeuge, die aus jeweils einer (zur Straßenfahrt klappbaren) Scheibe und einem Randblech bestehen. Zwar sind alle diese Werkzeuge individuell in Langlöchern mit dem Schraubenschlüssel verstellbar. Um einen perfekten Anschluss zu erzielen, bedarf es allerdings etwas Fingerspitzengefühl.
Hinzu kommt, dass zumindest die Randscheiben mit zur Arbeitsbreite zählen: Bis zu einer Tiefe von rund 8 bis 10 cm erfüllen sie einerseits ihren Job als Randwerkzeug. Sie arbeiten andrerseits aber auch noch in passender Tiefe mit, so dass die CatrosXL 3003 auf 3 m Arbeitsbreite kommt.
Geht es tiefer hinab, müssen die Randscheiben etwas höhergestellt werden, damit der Anschluss passt. In diesem Moment reduziert sich die tatsächlich nutzbare Arbeitsbreite auf nur noch rund 2,80 m.
Nachläufer und Striegel
Die Keilringwalze mit Matrixprofil hat gute Arbeit geleistet und kam allenfalls auf sehr trockenen, schüttfähigen Böden an Grenzen. Dann baute sich ein kleiner Erdwall (Bulldozing-Effekt) vor der Walze auf. Wenn der Schlepper ausreichend Hubkraft bietet, ist sie wirklich eine gute Empfehlung.
Der abschließende Striegel war bisweilen unser Sorgenkind. Zur Saatbettbereitung leistete er sehr gute Arbeit, und genau für diesen Zweck ist er auch gedacht. Ist jedoch noch organische Masse im Spiel, reichen die grundsätzlich großzügigen Verstellraster unseres Erachtens nach nicht aus: Der Striegel neigt dann dazu, Haufen zu ziehen. Wir haben ihn dann häufig komplett ohne Druck arbeiten lassen.
Praktikerurteile Amazone CatrosXL 3003
Fazit
Die CatrosXL hat Scheiben mit 61 cm Durchmesser und eignet sich somit laut Amazone für mittlere Arbeitstiefen bis 16 cm. Hier leistet die Kurzscheibenegge gute Arbeit, wenn die Bedingungen stimmen.
Die Auswahl der Vorwerkzeuge richtet sich nach dem Einsatzzweck. Uns hat die Messerwalze begeistert, die gute Arbeit leistet und das Einsatzspektrum der in Grundausstattung rund 25 000 Euro teuren CatrosXL erweitert. Der vorlaufende Striegel ist vor allem zur Saatbettbereitung geeignet.
Im Blick haben sollte man, dass die CatrosXL 3003 echte 3 m Arbeitsbreite nur bis zu Arbeitstiefen von etwa 10 cm bietet. Bei tieferer Arbeit kann die Randscheibe nicht mehr mitarbeiten, und die effektive Arbeitsbreite reduziert sich auf rund 2,80 m.