Gut zu wissen
- Zwischen der preiswertesten und teuersten Drille liegen in der Testausstattung laut Liste 62 500 Euro.
- Bereits in Grundausstattung unterscheiden sich die Testkandidaten preislich sehr deutlich.
- Alle Maschinen haben individuelle Stärken und Schwächen. Welche das sind, zeigt eine grafische Zusammenfassung je Maschine.
- Alle getesteten Drillmaschinen halten drei Meter Transporbreite ein.
Die Technik, Arbeitsqualität und Handhabung haben in den beiden ersten Beiträgen (profi 1 und 2/2020) große Unterschiede ans Licht gebracht. Für einen zusammenfassenden Überblick haben wir die Ergebnisse in diser Ausgabe grafisch für Sie zusammengefasst. Einzelne Balkendiagramme zeigen die gemittelten Testnoten einzelner Kategorien in Relation zum Gruppendurchschnitt. Der Ausschlag der Balken beschreibt also ausschließlich die Darstellung im Gruppenvergleich und nicht die absolute Bewertung.
Eine Kategorie sind die Preise, die wir in der Tabelle „Listenpreise im Vergleich“ für Sie aufgeführt haben (alle Preise ohne MwSt.).
Große Preisunterschiede schon in der Grundausstattung
Die Grundausstattung: Am preiswertesten sind hier die Pronto von Horsch (gut 76 000 Euro) und die Vitu von Köckerling (knapp 79 000 Euro). Etwa 10 000 Euro mehr rufen Kverneland und Kuhn auf: Die u-drill kostet gut 89 000 Euro und die Espro etwas mehr als 93 000 Euro.
Alle anderen Hersteller knacken bereits in der Grundausstattung die 100 000-Euro-Marke: Väderstad mit gut 100 000 Euro und Amazone mit rund 101 000 Euro. Pöttinger folgt mit fast 103 000 Euro und Lemken mit über 104 000 Euro.
Beim preislichen Vergleich der Testausstattung (alle Preise im Folgenden gerundet)bleibt die Rangfolge fast gleich, die Sprünge werden allerdings größer.
Köckerling
Köckerling verlangt am wenigsten: Trotz Nivellierwerkzeugen und Spurlockerern vor dem Scheibenfeld (1 500 Euro) sowie Spuranzeigern (2 300 Euro) und Druckluftbremse (4 400 Euro) liegt die getestete Vitu von Köckerling bei nur 92 600 Euro — super! Darin enthalten ist das Müller Basic-Terminal inklusive ISO-Bus-Anschlusskit.
Horsch
An zweiter Stelle reiht sich Horsch ein. Mit 102 000 Euro liegt die Pronto trotz Frontreifenpacker (10 200 Euro), neuem Verteilerkopf samt Teilbreitenschaltung für 6 000 Euro und Saatflussüberwachung für 4 500 Euro weit vorne. Als Terminal war an der Testmaschine das Touch 800 von Müller installiert (550 Euro).
Kuhn
Platz drei belegt Kuhn. In Testausstattung liegt die Espro bei 115 000 Euro. Damit ist sie 13 000 Euro teurer als die Pronto und 7 000 Euro günstiger als die Amazone. Bei den Optionen entfallen 5 500 Euro auf die Nivellierschiene vor der Saatbettbereitung und 8 700 Euro auf den Verteilerkopf inklusive Saatflussüberwachung. Das Terminal (CCI1200) kostet bei Kuhn zusammen mit dem optionalen ISO-Bus-Joystick rund 4 000 Euro, ohne Section-Control-Lizenz.
Amazone
Preislich im Mittelfeld bewegt sich die Amazone Cirrus, der Abstand zu den folgenden Maschinen ist jedoch gering. In Testausstattung schlägt die Cirrus mit 122 000 Euro zu Buche. Die Nivellierschiene zusammen mit den Spurlockerern lässt sich der Hersteller mit 6 300 Euro bezahlen. Das Matrix-Profil kostet 3 900 Euro, serienmäßig hat der Reifenpacker ein AS-Profil. Bei den 2 900 Euro für das Amatron 4-Terminal haben wir zusätzlich das TwinTerminal zum Abdrehen eingerechnet.
Kverneland
Nur rund 2 000 Euro mehr verlangt Kverneland. Die u-drill ist in der Testausstattung für 124 000 Euro zu haben. „Preistreiber“ sind der vorlaufende Reifenpacker (9 600 Euro) sowie die Druckluftbremse (4 500 Euro). Weitere 3 400 Euro fallen auf eine Wiegeeinrichtung für den Saattank zurück, womit ausschließlich Kverneland angetreten ist. Im Preis für das Tellus ProBedienterminal (4 100 Euro) ist auch die optionale und praktische Rückfahrkamera inbegriffen.
Väderstad
An sechster Stelle steht Väderstad. Die Schweden lassen sich die Spirit in Testausstattung mit 125 000 Euro bezahlen. Davon entfallen 5 800 Euro auf die Saatflussüberwachung, weitere 4 900 Euro auf die Nivellierschiene vor dem Scheibenfeld. 2 100 Euro werden für den Striegel berechnet, der bei den meisten anderen Herstellern zum Standard gehört. Die iPad-Bedienung (inklusive iPad, Halterung und Wlan-Anbindung) kostet 1 000 Euro, was im Gruppenvergleich zu klassischen Terminals recht preiswert ist.
Die Spitze des preislichen Eisberges teilen sich Pöttinger und Lemken. Pöttinger verlangt rund 24 000 Euro mehr als Väderstad, Lemken ist mit einem Sprung von etwa 30 000 Euro noch selbstbewusster!
Pöttinger
Die Preisaufstellung von Pöttinger im Detail: Für die Testmaschine verlangt der Hersteller 149 000 Euro. Davon entfallen 5 600 Euro auf die Nivellierschiene vor dem Scheibenfeld. Weitere 7 700 Euro belasten das Konto für den flexibel einsetzbaren Verteilerkopf und 6 200 Euro kostet die hilfreiche Saatflussüberwachung. Teuer sind die Spuranzeiger mit 4 100 Euro und die Druckluftbremse mit 6 300 Euro. Unter „Sonstiges“ sind sämtliche Bauteile wie Abstreifer, die vielen Dosierräder sowie der Radarsensor und die Arbeitsscheinwerfer zusammengefasst: 10 500 Euro sind viel! Das genutzte Expert-75-Terminal kostet 1 700 Euro.
Lemken
Den höchsten Listenpreis für die vorgeführten Testmaschinen verlangt Lemken. Mit 155 000 Euro in Testausstattung ist die Drille um 62 500 Euro teurer als das preiswerteste Modell. Die Ausstattung mit pendelnd aufgehängten Teilbreiten ist aber auch eine andere: Allein 15 400 Euro kostet die optionale Trapezpackerwalze mit Walzendruckregelung. Weitere 6 500 Euro stehen für die hydraulische Schardruckführung sowie jeweils über 4 000 Euro für die Scheiben-Spurlockerer und Spuranzeiger in der Liste. Die Druckluftbremse mit etwa 5 600 Euro und das CCI1200-Terminal samt Section-Control-Lizenz mit rund 4 900 Euro.
Hier finden Sie ergänzende Ergebnisse zur Genauigkeit der
Section-Control-Funktionen von fünf der acht Testmaschinen.
Hier finden Sie ergänzende Ergebnisse zur Genauigkeit der $(LB3708439:Section-Control-Funktionen)$ von fünf der acht Testmaschinen.
profi sagt Danke!
Für die tolle Unterstützung unseres Vergleichstests bedanken wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen beteiligten Personen und Unternehmen!
Unser besonderer Dank gilt dem Testbetrieb, der Landwirtschaft Körner, der uns bei sämtlichen Problemlösungen mit Rat und Tat zur Seite stand. Dass wir schon Mitte August Weizen säen durften, ist nur eines der vielen positiv zu erwähnenden Beispiele! Der Dank für die Unterstützung gilt ebenso den zahlreichen Vertretern von den teilnehmenden Firmen sowie der DLG und HFT Hebe- und Fördertechnik. Durch die kollegiale und professionelle Zusammenarbeit ist das Projekt nahezu reibungslos verlaufen — keine Selbstverständlichkeit! Auch an alle Helfer im Hintergrund richtet sich unser Dank!
Fazit
In unserer Beitragsserie zum Vergleichstest der Universaldrillen konnten wir den acht Herstellern verschiedene Stärken und Schwächen attestieren. Die Gegenüberstellung der Bewertungsprofile zeigt, wie die einzelnen Drillen in zusammengefassten Kategorien im Vergleich zu den Klassenkollegen abgeschnitten haben. Die detaillierten Testnoten und Erläuterungen finden Sie in den profi-Ausgaben 1/2020 und 2/2020.
Eine neu vorgestellte Kategorie sind die Listenpreise: Von 92 500 Euro bis 155 000 Euro ist die Spanne in Testausstattung groß!
Allerdings muss man berücksichtigen, dass die tatsächlichen Preise, die in der Praxis bezahlt werden, stark von den Listenpreisen abweichen können. Rabattstrukturen sind hierbei nicht beachtet.