Praxistest

Vergleichstest Häckseltransportwagen: Der schönste Sport ist Häckseltransport

Sieben Häckseltransportwagen stellten sich unserem großen Vergleichstest. Die ersten Wettkampfdisziplinen:  Nutzlast, Entladegeschwindigkeit und Fahrwerke. 

Transportgeschwader: Über 300 m3 Ladevolumen mit mehr als 100 t Nutzlast sind zum Vergleich angetreten. (Bildquelle: Tovornik)

Farbenfroh präsentiert sich unsere Mischung aus sieben Häckseltransportwagen (HTW), die wir sowohl zur Gras- als auch zur Maisernte 2021 eingesetzt haben. Die Ausstattung der Vergleichsgruppe sollte möglichst homogen sein, folgende Parameter haben wir vor unserem Test festgelegt:
  • Tandem-Wagen mit etwa 45 m³ Volumen,
  • Untenanhängung,
  • hydraulisches Fahrgestell mit Lenkachse,
  • Laderaumabdeckung und
  • Dosierwalzen.
Die Unterschiede beginnen bei der Anhängung. Joskin und Schuitemaker statteten ihre Wagen zum Test mit einem Loadsensing-­System samt Bedienterminal für die hydraulischen Funktionen aus. Zum Anhängen muss der Bediener so deutlich weniger Hydraulikschläuche kuppeln. Wer diese Transportwagen allerdings vermieten will, ist mit den einfachen Steuergeräten gut beraten, wenngleich kein Schlepper so viele Anschlüsse vorhalten kann.
Beim HTW von Bergmann z. B. können elf Hydraulikschläuche gekuppelt werden. Die wichtigsten Funktionen (Heckklappe, Lenk­achse und Laderaumabdeckung) belegen schon drei Steuergeräte. Weitere Funk­tionen wie die Anhäckselklappe, der hydraulische Stützfuß oder das Anliften der ersten Achse für eine zusätzliche Stützlastüber­tragung sind zudem möglich.
(Quelle: Redaktion profi)
Umso wichtiger ist eine große Schlauchgarderobe, um die nicht genutzten Stecker sauber zu halten. Das löst Bergmann am besten, wenngleich die Schlauchkennzeichnung gerade mit Bezug auf die Flussrichtung verwirren kann. Sauber und dauerhaft sind die Schläuche bei Krone gekennzeichnet, die firmeneigenen Griffe sind für manche Schleppersteuergeräte aber zu dick geraten, um untereinander gekuppelt zu werden. Einfach ist die farbige Kennzeichnung mit Kabel­bindern bei Strautmann und Claas. Beim Claas Cargos ist, wie beim Kaweco Radium auch, die Schlauchgarderobe zu kurz.

Häckseltransportwagen: (Zu) viel Volumen als Tandem

Unsere Messungen ergaben Ladevolumina zwischen knapp 41 m³ Wassermaß beim Strautmann Giga-Trailer und mehr als 50 m³ beim Joskin Silospace 2 — Volumen satt für ein Tandemfahrgestell. Bei einer Nutzlast von gut 13 t (Schuitemaker) bis fast 16 t (Strautmann), konnten wir 20 t Silomais (32 % TS) und mehr zuladen. Daher bieten die meisten Hersteller für dieses Volumen ebenfalls ein Tridemfahrgestell an.
Die Ladevolumina werden auf unterschiedliche Weise erreicht. Krone setzt bei seinen TX-Wagen auf einen weit nach unten abgesenkten Kratzboden. Allein diese „Wanne“ bringt fast 2,5 m³ Ladevolumen und sorgt für eine hohe Stützlast. Die Ladefläche ist damit unten deutlich kürzer (7,78 m), als z. B. bei Joskin (8,70 m) und Kaweco (8,63 m). Claas erzielt das Volumen mit einer weit nach vorn gezogenen Stirnwand. Dadurch ergibt sich ebenfalls ein großes Dreieck.

2,5 t Nutzlastunterschied

Alle Modelle waren für ein Gesamtgewicht von 24 t ausgelegt. Mit 8,2 t Leergewicht ist der Giga-­Trailer 460 von Strautmann der leichteste, aber auch kleinste Wagen im Vergleich, gefolgt vom Claas Cargos 750 mit gut 8,8 t Eigengewicht. Krone baut seine Wagen ohne tragenden Rahmen, hier ist der Behälter bereits Teil der tragenden Konstruktion. Claas nutzt C-Profile mit verschraubten Querträgern. Alle anderen Hersteller setzen auf einen Grundrahmen, auf dem der Silage­koffer aufgebaut ist. Bei Kaweco (optional auch bei Bergmann und Schuitemaker) ist der Wechsel des Aufbaus mit Twistlock-­Verschlüssen möglich.
Mit 10,7 t ist der Schuitemaker Siwa 720 der schwerste Häckselwagen, gefolgt vom Joskin Silospace mit 9,9 t. Beide Modelle waren mit zusätzlichen Optionen ausgestattet. Der Siwa kam mit einer kippbaren Brücke zum Anhäckseln in Rückwärtsfahrt (+ 900 kg). Joskin hatte den Silospace mit Seitenwänden ausgestattet, die um 30 cm hydraulisch teleskopierbar sind. Ausstattungen, die Nutzlast kosten und Aufklärung bei einer Vermietung erfordern.
Die genaue Beschreibung der einzelnen Modelle folgt in der nächsten profi-Ausgabe sowie in den einzelnen Video-Clips zu jedem Wagen auf unserer Homepage profi.de.

Mechanischer Antrieb trumpft

Am Silo angekommen, sollte das Abfahrgespann schnell wieder verschwunden sein, damit die wichtige Walzarbeit ungestört verrichtet werden kann. Zu diesem Zyklus gehört auch das Öffnen der Klappe. Mit über 20 s dauerte das beim Joskin-Wagen viel zu lange, eine andere Drossel soll ab jetzt Abhilfe schaffen. Bereits nach 6 s kann der Kratzboden beim Radium von Kaweco eingeschaltet werden.
Zur Visualisierung der Klappenöffnung bieten die Hersteller unterschiedlichste Ausstattungen an. Alle haben neben einer mechanischen optional auch eine elektro­nische Lösung im Programm. Bei unserem...

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