Claas Axion 960 Cebis: Mehr als einen Touch mehr
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Gut zu wissen
- Die Leistungswerte sind gut, der Dieselverbrauch okay und das stufenlose Getriebe leicht zu bedienen.
- Hubkraft und Hydraulikleistung passen auch, die Kabine könnte aber leiser sein.
- Die GPS-Lenkung braucht ein extra Terminal.
Als „Dampf-Hammer“ haben wir den Axion 950 im Schleppertest beschrieben (profi 8/2013), war er doch seinerzeit mit 306 kW/416 PS „der stärkste Standardschlepper der Welt“. Da sind andere zwar mittlerweile vorbeigezogen, trotzdem zählt der neue Axion 960 mit seinen 327 kW/445 PS Maximalleistung zu den Top 3 in dieser Liga. Aber alles der Reihe nach…
Unter der saaten-grünen Motorhaube steckt
nach wie vor der FPT-Sechszylinder Cursor 9 mit seinen 8,7 l Hubraum und einer nach wie vor beeindruckenden Laufkultur. Heute erfüllt das Aggregat die Abgasstufe IV mit SCR- und Dieseloxydationskatalysator, ein Partikelfilter für die Abgasstufe V braucht Claas derzeit noch nicht.
Trotzdem ist der Dieseltank wegen der Abgastechnik schon mal von 700 auf 640 l geschrumpft. Gefallen hat uns dafür, dass der Stutzen des 62 l großen AdBlue-Tanks nicht mehr so schräg steht. Und auch die Erreichbarkeit des Stutzens vom Dieseltank in fast zwei Metern Höhe ist vom Aufstieg aus okay.
Stichwort Diesel:
Natürlich haben wir den Axion 960 beim DLG-Testzentrum in Groß-Umstadt messen lassen. Die Powermix-Ergebnisse waren zum Redaktionsschluss leider noch nicht verfügbar, aber alle anderen Messwerte geben schon einen ziemlich guten Überblick. Das fängt an bei den Leistungswerten an der Zapfwellenbremse: 290,7 kW bei der Nenndrehzahl von 2.000 U/min sowie 293,3 kW Maximalleistung bei 1.800 Touren können sich sehen lassen.
Keine sonderlich große Überleistung zu haben ist bei Ausstattung mit einem stufenlosen Getriebe aber kein Problem. Das gilt genauso für den eher bescheidenen Drehmomentanstieg von 25 % bei 30 % Drehzahlabfall. Dafür ist das maximale Drehmoment bei 1.400 Touren mit 1.737 Nm umso gewaltiger!
226 g/kWh bei Nenndrehzahl (+25,8 g/kWh AdBlue) bzw. 232 g/kWh bei Maximalleistung (+23,6 g/kWh AdBlue) sind keine Rekordwerte in dieser Liga, aber okay. Das gilt auch für den spezifischen Verbrauch bei Zugarbeiten: 264 g/kWh sind allerdings ebenfalls rund 10 % mehr, als die beiden besten Wettbewerber hier verbrauche.
Umso gespannter sind wir auf die Ergebnisse der Powermix-Messungen. Diese werden wir Ihnen natürlich sobald wie möglich nachreichen.
den es nur „stufenlos“ gibt. Die leistungsverzweigte Getriebebox Terramatic 45 bezieht Claas von ZF. Sie hat vier automatisch wechselnde Fahrbereiche, davon bekommt man als Fahrer allerdings nichts mit.
Dafür hat man drei einstellbare Geschwindigkeitsbereiche (die nichts an der Übersetzung ändern) aber elektronisch die Geschwindigkeit auf maximal 20, 30 und
50 km/h (oder weniger) begrenzen. Das erleichtert das feinfühlige Rangieren mit dem (Fahr-)Pedal. Außerdem kann man für jeden Bereich eine Tempomatgeschwindigkeit speichern. Umso besser, dass man die Bereiche jetzt auch einfach mit den programmierbaren F-Tasten auf dem Fahrhebel wechseln kann.
Der Wendehebel links unterm Lenkrad hat eine praktische Parkposition, die auch die Anhängerbremse ansteuert - schön! Auch rechts auf dem Cmotion-Fahrhebel kann man die Fahrtrichtung wechseln. Dazu muss gemäß TratorMotherRegulation allerdings nicht nur der Knopf gedrückt, sondern jedes Mal auch der Hebel kurz in die gewünschte Fahrtrichtung bewegt werden. Hier wird laut Claas schon an einer anderen Lösung gearbeitet. Perfekt wäre, wenn dann auch der Wendehebel links nicht immer in Mittelstellung gestellt werden müsste.
So kann man nicht nur beides problemlos im Wechsel nutzen, sondern auch wählen, ob der Tempomat übersteuert oder deaktiviert werden soll. Und wenn man den Hebel nach vorne schiebt, während man den Fuß vom Pedal nimmt, wird die Übersetzung eingefroren.
Apropos Übersetzung: In Sachen Zapfwelle bietet der Axion maximal zwei Drehzahlen. Beim Kauf kann man wählen zwischen 540E/1 000 oder 1 000/1 000E. Dafür ist der Stummel aber einfach trocken wechselbar und der Zapfwellen-Modus des Getriebes wird aktiv, wenn man den Drehzahlspeicher aktiviert. Außerdem kann man jetzt ganz einfach auch zwei Hubhöhen für die Vorgewende-Schaltautomatik einstellen.
Heute ist die Axialkolbenpumpe mit 220 l/min Förderleistung Serie (optional 150 l/min). Hinten an den Anschlüssen gemessen hat das DLG Testzentrum maximal 207,6 l/min, das ist okay. Beim gemessenen maximalen Druck von nur 180 bar wäre allerdings noch Luft nach oben, zumal Claas 205 bar angibt. Trotzdem ist die maximale Hydraulikleistung mit 51,2 kW genauso in Ordnung, wie die entnehmbare Ölmenge von 80 l.
Was die Steuerventile angeht, kann man maximal 6 (+ 2 vorne) Ventile plus die Loadsensing-Anschlüsse bekommen — das reicht! Und die Kupplungen mit Entlastungshebeln sind genauso super, wie die Möglichkeit, die Ventile selbst bei aktivierter Zeitsteuerung noch proportional bedienen zu können. Zudem kann man jetzt auch ein Ventil mit Zeitsteuerung auf eine F-Taste legen. Nicht gefallen hat uns allerdings die Symbolik z. B. für das Schloss: Statt zwischen geschlossenem und offenem Schloss zu wechseln wird die Hintergrundfarbe geändert.
Dass allerdings alle Hubwerkseinstellungen noch „nach alter Väter Sitte“ mit Drehknöpfen hinten im B-Holm eingestellt werden müssen, während alles andere im Cebis-Monitor passiert, ist allerdings Geschmackssache. Zumindest ist es ohne „Endlos“-Dreher nicht möglich, Hubwerkseinstellungen für Geräte zu speichern und wieder aufzurufen. Umgekehrt hätten diese Knöpfe keine Skala zur Orientierung mehr, was aber die sehr gute Hauptanzeige im Cebis mehr als wettmachen würde. Bei dem Thema „Einstellprofile“ mit individuellen Speichermöglichkeiten für die Fahrer gibt es ohnehin noch Potenzial im neuen Cebis-Terminal. Doch dazu später…
Bei dem stabilen Hubgestänge im Heck hatten wir dagegen nichts zu meckern. Die Kugeln für die Zwangslenkung sitzen geschützt und auch der Oberlenkerhalter ist okay (auch wenn eine Entlastungsfeder zum An-/Abkuppeln super wäre). Auch gut, dass Claas die Knöpfe/Wippen vom Cmotion-Hebel abgerundet hat, und das Fronthubwerk eine Lageregelung samt einstellbarer Hub-/Senkgeschwindigkeit besitzt.
Schließlich findet sich das gleiche Fahrerhaus, angefangen beim Arion 500, auf allen größeren Claas-Traktoren. Beim Axion 900 ist der Aufstieg mit immerhin sechs Stufen natürlich am höchsten, was dank der ordentlichen Tritte und Griffe aber kein großes Problem darstellt.
Deshalb konzentrieren wir uns an dieser Stelle auf das neue Cebis Touch-Terminal. Immerhin 12 Zoll (30 cm) groß ist die sichtbare Bildschirmdiagonale des neuen Terminals. Gut gefallen hat uns zudem, dass es neben der Touch-Bedienung noch den Dreh-/Drücksteller und die Taste für den Direktzugriff gibt. Außerdem sind seit dem letzten Update auch die Nebenanzeigen individuell einstellbar, Vorgewendesequenzen zu benennen sowie Kontrast und Farbgebung besser geworden. Hinzu kommt die Möglichkeit, die Menüs entsprechend dem Nutzerlevel „Anfänger“, „Normal“ und „Experte“ freizugeben.
Wichtigste Ergänzung war aber wohl die ISO-Bus-Fähigkeit des Cebis-Terminals. Musste bislang immer ein separates Terminal für die Bedienung von ISO-Bus-Maschinen genutzt werden, gibt es jetzt neben den Anzeigenbereichen „Straße“ und „Acker“ auch eine „ISO-Bus-UT“ Anzeige im Cebis Touch. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung! Mindestens genauso wichtig wäre aus unserer Sicht allerdings die Integration des GPS-Lenksystems in das Schlepper-Terminal. Denn auch hier ist bislang immer ein separater Bildschirm wie der S10 von Claas erforderlich.
Bereits angekündigt hat Claas, dass die Bedienung der Reifendruckregelanlage per ISO-Bus ins Cebis integriert wird. „Unser“ Axion hatte zwar schon die Regelanlage CTIC 2800, die Claas von R&M übernommen hat. Allerdings erfolgte die Regelung noch über ein iPad und das System schlägt noch keine Drücke vor. Das wird sich sicher mit dem neuen Cemos für die Traktoren (profi 12/2019) zukünftig noch ändern.
mit dem hydraulisch angetriebenen 2.800-l/min-Kompressor vor der rechten Tür konnte sich allerdings schon sehen lassen. Bei Reifen der Größe 750/70 R 44 hinten und 650/60 R 38 vorne haben wir folgende Zeiten gestoppt: Genau 60 Sekunden zum Luft ablassen von 1,8 auf 0,9 bar und 150 Sekunden zum Aufpumpen (bei 1.750 Touren). Das funktioniert natürlich nur bei entsprechend großen Leitungsquerschnitten. Der „Preis“ dafür ist die Luftzuführung über Leitungen von außen (die dann bei 900er- Rädern über 3 m breit sind). Zudem korrigiert die Anlage in einem (einstellbaren) Intervall jede kleine Druckänderung, so dass der Kompressor bei der Arbeit immer mal wieder anspringt.
Gefallen hat uns summa summarum aber der Listenpreis für die Anlage: Weniger als 11 000 Euro samt großem Kompressor (der natürlich auch zum Beispiel das angehängte Güllefass über einen Anschluss mit Geka-Kupplung versorgen kann), sind für die Technik sicher nicht zuviel.
Maximal sind 2,20 m hohe Räder zu montieren. Aber Claas empfiehlt für reine Zugarbeit ohnehin die TerraTrac-Version (profi 12/2017 bzw. 12/2019) mit Halbraupen. In der Radversion ist zudem die Nutzlast sehr gering: Wir haben bei dem komplett ausgestatteten Axion 960 genau 15.010 kg Leergewicht gewogen - da bleiben nicht mal 3 t Nutzlast übrig. Per Ausnahmegenehmigung wären technisch aber auch 20,5 t Gesamtgewicht kein Problem.
Der Wendekreis ist mit 16,50 m entsprechend groß (2,20 m Spur). Das stört allerdings mehr beim Rangieren in der Halle als auf Flächen, wo sich ein 400-PS-Schlepper wohlfühlt. Apropos Wohlfühlen: Die Vorderachse ist heute stabiler geworden und hat dickere Lenkzylinder. So sind auch Zwillingsräder vorne kein Problem mehr. Und was die Härte der Federung angeht, kann der Händler laut Claas individuelle Anpassungen vornehmen.