Schleppertest

Traktortest: John Deere 6140M AutoPowr - Ohne Gänge, aber mit Doppel-Turbo

Nach dem 6120M im letzten Jahr (profi 7/2020) mit „CommandQuad“-Getriebe kommt jetzt der 6140M (103 kW/140 PS) mit dem stufenlosen „AutoPowr“-Getriebe im Test.

John Deere 6140M AutoPowr

Den 6M gibt es jetzt auch mit dem stufen­losen AutoPowr-­Getriebe. Nicht nur beim Transport eine feine Sache. (Bildquelle: Wilmer)

Gut zu wissen

- Für den 6 M mit vier Zylindern bietet John Deere jetzt auch das stufenlose AutoPowr-Getriebe an.
- Außerdem kann man AutoTrac über das A-Holm-Display fahren und den Joystick mit ISO-Bus-­Funktionen belegen.
- Der Verbrauch ist Durchschnitt, Hubkraft und Hydraulikleistung auch.
Anders als der kleinere 6120M (profi 7/2020) hat der 6140M nicht nur 18 cm mehr Radstand, sondern auch eine höhere Motorhaube. Ent­schädigt wird man dafür mit 20 PS mehr Nennleistung, außerdem hat der 4,5-l-Vierzylinder PowerTech PSS von DPS im 6140M zwei Turbolader in Reihe (einen davon mit variabler Geometrie), statt nur einem Turbo mit Wastegate wie im 6120M (Power Tech EWL).
Hinzukommen — neben DOC und SCR-Kat — die Ausstattung mit einem elektronisch geregelten Viscolüfter sowie einem Dieselpartikelfilter (DPF), um die Abgasstufe V zu erfüllen. Auch das hatte der 6120M mit Abgasstufe IV im letzten Jahr noch nicht. Entsprechend gespannt waren wir auf die Ergebnisse der DLG-Messungen.

John Deere 6140M AutoPowr: Maximal 144 PS

Auf dem Zapfwellenprüfstand kamen von den 103 kW Nennleistung des 6140M hinten am Stummel 84,5 kW an. Das ist okay, zumal die Zapfwellenleistung bei 1 700 Touren auf maximal fast 98 kW steigt, und dann noch der Boost (IPM=Intelligent Power Management) hinzu kommt. Der ist beim 6M bei Zapfwellenarbeiten über 1 km/h sowie (Transport-)Fahrten über 15 km/h aktiv. Dann bleibt die Anzeige der Zapfwellenbremse bei Nenndrehzahl erst bei knapp 100 kW stehen, und maximal sind es sogar fast 106 kW bzw. 144 PS Zapfwellenleistung — prima.
Prima, so kann man auch die Leistungscharakteristik des 6140M bezeichnen. Über 31 % Drehmomentanstieg bei nur 24 % Drehzahlabfall sogar mit Boost hat man nicht alle Tage. Genauso ist es mit den 135 % Anfahrmoment, die man allerdings zugegebenermaßen bei einem stufenlosen Getriebe nicht wirklich braucht. Doch bevor wir zum Triebsatz kommen, noch ein paar Worte zum Diesel­verbrauch.

6M: Sparsam beim Transport

Der 6140M erfüllt die Abgasstufe V und hatte an der Zapfwellenbremse einen spezifischen Verbrauch von 272 g/kWh (bei Nenndrehzahl) und nur 241 g/kWh (bei Maximalleistung) ohne Boost. Das sind rund 5 % weniger, als der 6120M verbrauchte. Hinzu kommt, dass der 6140M mit rund 8 g/kWh nur noch etwa ein Drittel der AdBlue-Menge verbraucht. Deshalb fasst der Tank auch nur 13 statt 19 l, während der Dieseltank 20 l größer ist (225 l).
Wie versprochen, haben wir mit dem 6140M jetzt auch die praxisnäheren Powermix-­Messungen gemacht. Sieht man sich die Grafik an, wird deutlich, dass der 6 M kein Sparwunder ist. Im Durchschnitt liegen die Verbräuche bei Zugarbeiten durchweg etwa im Mittel aller bisher getesteten Traktoren. Das geht in Ordnung.
Etwas höher liegen die Werte dagegen bei Arbeiten mit der Zapfwelle und der Hydraulik. Hier liegt der Verbrauch zwischen 5 und 10 % über den Mittelwerten. Insgesamt kommt der 6140M AutoPowr somit auf einen Powermix-Gesamtwert von 293 g/kWh, etwa 5 % mehr als der Durchschnitt aller Test-Traktoren.
Eine positive Überraschung sind die Transportmessungen: Bei 40 km/h in der Ebene profitiert der 6M von der Drehzahlreduzierung auf nur 1 470 Touren und ist fast 15 % sparsamer als der Durchschnitt. Auch mit dem Gesamtwert von 388 g/kWh liegt der 6140M beim Transport besser als der Durchschnitt — sehr...

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