Gut zu wissen
- Für den 6 M mit vier Zylindern bietet John Deere jetzt auch das stufenlose AutoPowr-Getriebe an.
- Außerdem kann man AutoTrac über das A-Holm-Display fahren und den Joystick mit ISO-Bus-Funktionen belegen.
- Der Verbrauch ist Durchschnitt, Hubkraft und Hydraulikleistung auch.
Anders als der kleinere 6120M (profi 7/2020) hat der 6140M nicht nur 18 cm mehr Radstand, sondern auch eine höhere Motorhaube. Entschädigt wird man dafür mit 20 PS mehr Nennleistung, außerdem hat der 4,5-l-Vierzylinder PowerTech PSS von DPS im 6140M zwei Turbolader in Reihe (einen davon mit variabler Geometrie), statt nur einem Turbo mit Wastegate wie im 6120M (Power Tech EWL).
Hinzukommen — neben DOC und SCR-Kat — die Ausstattung mit einem elektronisch geregelten Viscolüfter sowie einem Dieselpartikelfilter (DPF), um die Abgasstufe V zu erfüllen. Auch das hatte der 6120M mit Abgasstufe IV im letzten Jahr noch nicht. Entsprechend gespannt waren wir auf die Ergebnisse der DLG-Messungen.
John Deere 6140M AutoPowr: Maximal 144 PS
Auf dem Zapfwellenprüfstand kamen von den 103 kW Nennleistung des 6140M hinten am Stummel 84,5 kW an. Das ist okay, zumal die Zapfwellenleistung bei 1 700 Touren auf maximal fast 98 kW steigt, und dann noch der Boost (IPM=Intelligent Power Management) hinzu kommt. Der ist beim 6M bei Zapfwellenarbeiten über 1 km/h sowie (Transport-)Fahrten über 15 km/h aktiv. Dann bleibt die Anzeige der Zapfwellenbremse bei Nenndrehzahl erst bei knapp 100 kW stehen, und maximal sind es sogar fast 106 kW bzw. 144 PS Zapfwellenleistung — prima.
Prima, so kann man auch die Leistungscharakteristik des 6140M bezeichnen. Über 31 % Drehmomentanstieg bei nur 24 % Drehzahlabfall sogar mit Boost hat man nicht alle Tage. Genauso ist es mit den 135 % Anfahrmoment, die man allerdings zugegebenermaßen bei einem stufenlosen Getriebe nicht wirklich braucht. Doch bevor wir zum Triebsatz kommen, noch ein paar Worte zum Dieselverbrauch.
6M: Sparsam beim Transport
Der 6140M erfüllt die Abgasstufe V und hatte an der Zapfwellenbremse einen spezifischen Verbrauch von 272 g/kWh (bei Nenndrehzahl) und nur 241 g/kWh (bei Maximalleistung) ohne Boost. Das sind rund 5 % weniger, als der 6120M verbrauchte. Hinzu kommt, dass der 6140M mit rund 8 g/kWh nur noch etwa ein Drittel der AdBlue-Menge verbraucht. Deshalb fasst der Tank auch nur 13 statt 19 l, während der Dieseltank 20 l größer ist (225 l).
Wie versprochen, haben wir mit dem 6140M jetzt auch die praxisnäheren Powermix-Messungen gemacht. Sieht man sich die Grafik an, wird deutlich, dass der 6 M kein Sparwunder ist. Im Durchschnitt liegen die Verbräuche bei Zugarbeiten durchweg etwa im Mittel aller bisher getesteten Traktoren. Das geht in Ordnung.
Etwas höher liegen die Werte dagegen bei Arbeiten mit der Zapfwelle und der Hydraulik. Hier liegt der Verbrauch zwischen 5 und 10 % über den Mittelwerten. Insgesamt kommt der 6140M AutoPowr somit auf einen Powermix-Gesamtwert von 293 g/kWh, etwa 5 % mehr als der Durchschnitt aller Test-Traktoren.
Eine positive Überraschung sind die Transportmessungen: Bei 40 km/h in der Ebene profitiert der 6M von der Drehzahlreduzierung auf nur 1 470 Touren und ist fast 15 % sparsamer als der Durchschnitt. Auch mit dem Gesamtwert von 388 g/kWh liegt der 6140M beim Transport besser als der Durchschnitt — sehr...
Gut zu wissen
- Für den 6 M mit vier Zylindern bietet John Deere jetzt auch das stufenlose AutoPowr-Getriebe an.
- Außerdem kann man AutoTrac über das A-Holm-Display fahren und den Joystick mit ISO-Bus-Funktionen belegen.
- Der Verbrauch ist Durchschnitt, Hubkraft und Hydraulikleistung auch.
Anders als der kleinere 6120M (profi 7/2020) hat der 6140M nicht nur 18 cm mehr Radstand, sondern auch eine höhere Motorhaube. Entschädigt wird man dafür mit 20 PS mehr Nennleistung, außerdem hat der 4,5-l-Vierzylinder PowerTech PSS von DPS im 6140M zwei Turbolader in Reihe (einen davon mit variabler Geometrie), statt nur einem Turbo mit Wastegate wie im 6120M (Power Tech EWL).
Hinzukommen — neben DOC und SCR-Kat — die Ausstattung mit einem elektronisch geregelten Viscolüfter sowie einem Dieselpartikelfilter (DPF), um die Abgasstufe V zu erfüllen. Auch das hatte der 6120M mit Abgasstufe IV im letzten Jahr noch nicht. Entsprechend gespannt waren wir auf die Ergebnisse der DLG-Messungen.
John Deere 6140M AutoPowr: Maximal 144 PS
Auf dem Zapfwellenprüfstand kamen von den 103 kW Nennleistung des 6140M hinten am Stummel 84,5 kW an. Das ist okay, zumal die Zapfwellenleistung bei 1 700 Touren auf maximal fast 98 kW steigt, und dann noch der Boost (IPM=Intelligent Power Management) hinzu kommt. Der ist beim 6M bei Zapfwellenarbeiten über 1 km/h sowie (Transport-)Fahrten über 15 km/h aktiv. Dann bleibt die Anzeige der Zapfwellenbremse bei Nenndrehzahl erst bei knapp 100 kW stehen, und maximal sind es sogar fast 106 kW bzw. 144 PS Zapfwellenleistung — prima.
Prima, so kann man auch die Leistungscharakteristik des 6140M bezeichnen. Über 31 % Drehmomentanstieg bei nur 24 % Drehzahlabfall sogar mit Boost hat man nicht alle Tage. Genauso ist es mit den 135 % Anfahrmoment, die man allerdings zugegebenermaßen bei einem stufenlosen Getriebe nicht wirklich braucht. Doch bevor wir zum Triebsatz kommen, noch ein paar Worte zum Dieselverbrauch.
6M: Sparsam beim Transport
Der 6140M erfüllt die Abgasstufe V und hatte an der Zapfwellenbremse einen spezifischen Verbrauch von 272 g/kWh (bei Nenndrehzahl) und nur 241 g/kWh (bei Maximalleistung) ohne Boost. Das sind rund 5 % weniger, als der 6120M verbrauchte. Hinzu kommt, dass der 6140M mit rund 8 g/kWh nur noch etwa ein Drittel der AdBlue-Menge verbraucht. Deshalb fasst der Tank auch nur 13 statt 19 l, während der Dieseltank 20 l größer ist (225 l).
Wie versprochen, haben wir mit dem 6140M jetzt auch die praxisnäheren Powermix-Messungen gemacht. Sieht man sich die Grafik an, wird deutlich, dass der 6 M kein Sparwunder ist. Im Durchschnitt liegen die Verbräuche bei Zugarbeiten durchweg etwa im Mittel aller bisher getesteten Traktoren. Das geht in Ordnung.
Etwas höher liegen die Werte dagegen bei Arbeiten mit der Zapfwelle und der Hydraulik. Hier liegt der Verbrauch zwischen 5 und 10 % über den Mittelwerten. Insgesamt kommt der 6140M AutoPowr somit auf einen Powermix-Gesamtwert von 293 g/kWh, etwa 5 % mehr als der Durchschnitt aller Test-Traktoren.
Eine positive Überraschung sind die Transportmessungen: Bei 40 km/h in der Ebene profitiert der 6M von der Drehzahlreduzierung auf nur 1 470 Touren und ist fast 15 % sparsamer als der Durchschnitt. Auch mit dem Gesamtwert von 388 g/kWh liegt der 6140M beim Transport besser als der Durchschnitt — sehr gut!
AutoPowr-Getriebe: Einfach stufenlos
Eigentlich gibt es zu dem bekannten Triebsatz wenig zu sagen: Die Bedienung ist simpel, die Motor-Getriebe-Steuerung einwandfrei. Was fehlt, sind programmierbare Tempomaten sowie der aktive Stillstand, wenn man das (Fahr-)Pedal loslässt. Dafür bleibt der AutoPowr aber „aktiv“ stehen, wenn man den Wendehebel in der Mittelstellung kurz runterdrückt. Das hat uns genauso gefallen, wie die hier zu aktivierende Parkbremse. Auch das Problem mit der fehlenden Bedienung der Wendeschaltung rechts hat John Deere insofern gelöst, dass es auf dem konfigurierbaren elektronischen Joystick rechts jetzt eine — wenn auch nicht optimal platzierte — Taste für den Richtungswechsel gibt.
Spannend ist im Zusammenhang mit dem stufenlosen Getriebe noch die Messung der Zugleistung. Mit 79,4 kW bei Nenndrehzahl sowie 88,5 kW bei Maximalleistung kommt das AutoPowr erwartungsgemäß nicht an die Werte z. B. des CommandQuad-Schaltgetriebes ran. Trotzdem gehen die Werte in Ordnung, zumal der spezifische Verbrauch mit 290 g/kWh bzw. 271 g/kWh sogar noch niedriger liegt, als seinerzeit beim 6120M mit dem CommandQuad-Getriebe.
Hubkraft und Ölfördermenge durchschnittlich
Auch in Sachen Hubwerk und Hydraulik hat der 6140M mehr zu bieten, als der kleinere 6120M. Mit der optionalen Hubkrafterhöhung hat die DLG 4 806 daN durchgehende Hubkraft im Heckhubwerk gemessen. Damit wird sogar eine gut 3,3 t schwere Drillkombination auch im oberen Hubbereich sicher ausgehoben. Selbst mit der optionalen Axialkolbenpumpe ist allerdings die Ölfördermenge mit 120 l/min (34 kW nutzbare Leistung) in dieser Klasse nur durchschnittlich.
Leider gibt es auch keinen Öl-Zusatztank, so dass die maximal entnehmbare Ölmenge nur 20 l beträgt. Und es gibt im Heck maximal vier dw-Ventile oder drei plus Power beyond. Wenn dann ein hydraulischer Oberlenker eingesteckt und auch das Fronthubwerk hinten abgezweigt ist, bleibt nur noch ein Ventil frei. Gut, dass es optional drei Zwischenachsventile gibt. Apropos abgezweigt: Warum John Deere hier keine Sicherung gegen Fehlbedienung braucht, wissen wir nicht.
Die Seitenstabilisatoren von Sauermann haben keine Schnellverstellung zwischen Kat. II und III, sie können aber ohne Anheben der Verriegelungsklappe verdreht und eingestellt werden. Was nach wie vor fehlt, ist eine externe Bedienung fürs Fronthubwerk.
Leise Kabine, A-Holm-Display
Was die Kabine angeht, haben wir uns bereits auf dem 6120M wohlgefühlt. Beim 6140M ist die Haube höher, aber das Panoramadach bietet trotz Querholm eine erstaunlich gute Sicht nach oben — wichtig für Frontlader-Arbeiten. Und mit nur 70 dB(A) bei Vollgas ist der 6140M sogar noch einen Tick leiser — top.
Das Prädikat „top“ verdient auch das (optionale) Arbeitslicht mit bis zu zwölf LED-Scheinwerfern. Und einen Absatz müssen wir noch auf das A-Holm-Display verwenden, dass im 6M das Armaturenbrett ersetzt. Die Anzeige ist nicht nur sehr gut lesbar und aufgeräumt, John Deere hat sogar das Kunststück fertiggebracht, hier das AutoTrac zu integrieren. Zwar mit einem reduzierten Funktionsumfang (max. zwölf AB-Linien, keine Konturen, keine Feldgrenzen, nicht mal eine Anzeige der Bedeckung), aber es kostet „nur“ rund 6 500 Euro und ist sehr einfach zu bedienen!
Wer mehr will, kann ein Gen4-Terminal ergänzen (ab 2 000 Euro) und alle Funktionen aktivieren (2 500 Euro). Dazu gehören bei Ausstattung mit JD Link auch die Möglichkeiten für das AutoSetup, bei dem die Arbeiten samt Spurplanung am heimischen Rechner vorbereitet und dann zum Traktor geschickt werden.
Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, den Joystick mit ISO-Bus-Funktionen zu belegen. Schade nur, dass es z. B. keine Doppelbedienung für die Hydraulikventile gibt. Dass die Zapfwellen-Automatik nicht funktioniert, wenn man hier das Hubwerk bedient, soll noch ein Software-Update ändern. Stichwort Zapfwelle: Hier sollte im Display auch automatisch die Drehzahl auftauchen.
Viel Nutzlast
In der Testausstattung brachte der 6140M ohne Ballast genau 6 245 kg auf die Waage. Bei 10 450 kg zulässigem Gesamtgewicht bleiben da stolze 4,2 t Nutzlast übrig. Gepaart mit den starken Bremsen die eine Verzögerung von 5,2 m/s2 gebracht haben, eine runde Sache. Apropos rund: Der Wendekreis mit Vorderrädern der Größe 540/65 R 24 liegt bei 11,80 m (1,83 m Spur) — das ist sicher kein Rekord.
Bleiben zum Schluss noch die Preise: Der 6140 M kostet in der absoluten Grundausstattung mit PowerQuad-Schaltgetriebe 95 500 Euro. In Test-Ausstattung kommen das AutoPowr-Getriebe (9 000 Euro), die Vorderachsfederung (5 600 Euro),die gefederte Kabine mit CommandArm, das Kühlfach usw. (6 000 Euro) sowie drei elektrische Ventile samt Power beyond (3 800 Euro), Druckluftbremse (4 000 Euro), AutoTrac-Vorbereitung (3 500 Euro), Empfänger (3 000 Euro), Fronthubwerk (3 700 Euro) usw. hinzu. So kommt man für den üppig ausgestatteten Testtraktor auf 147 000 Euro plus Mehrwertsteuer.
Fazit
Der 6140M mit stufenlosem AutoPowr-Getriebe überzeugt nicht nur auf dem Prüfstand, sondern auch im praktischen Einsatz mit seiner Leistung. Auch der Verbrauch ist in Ordnung, beim Transport sogar niedrig. Uns hat auch die einfache Bedienung gefallen, insbesondere das A-Holm-Display mit dem integrierten Lenksystem. Die Nutzlast ist sehr gut, Hydraulikleistung und Ventilausstattung könnten für einen Allrounder noch höher sein. Schließlich spielt der 6140 M „ohne Gänge, aber mit Doppel-Turbo“ in Voll-Ausstattung auch preislich in der obersten Liga.