Mähdrescher-Fahrerschulungen mit AgriExperts Recruitment: Ernte-Experten
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR / Jahr
- Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Jetzt testen und sofort weiterlesen!
BESTSELLER
0,00 EUR
im 1. Monat
danach 12,95 EUR / Monat
Testmonat
- Sorglos testen: Beginnen Sie kostenlos und unverbindlich - jederzeit kündbar
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR / Jahr
- Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Gut zu wissen
- Erntehelfer für den Einsatz im In- und Ausland sollen damit ein Grundverständnis für den Mähdrescher-Einsatz erhalten.
- An zwei Tagen bekommen die Teilnehmer sowohl theoretisch als auch praktisch Wissen rund um den Mähdrescher vermittelt.
„Im Baltikum oder auch Australien gibt es ein Defizit an fitten Mähdrescherfahrern“, berichtet Jens Broer, Gründer und Geschäftsführer von AgriExperts. Mit der Vermittlung von Erntehelfern in Verbindung mit Schulungsangeboten wollen er und sein Compagnon Niels Schröder diese Lücke etwas schließen. Von der heißen Sonne Australiens wechseln wir daher in den deutschen Winter. Schneetreiben und Minusgrade — an die Ernte ist nicht zu denken, als wir Mitte April zum Schulungstermin auf dem Betrieb der Gutsverwaltung Fürstenberg im westfälischen Bad Wünnenberg eintreffen.
AgriExperts Recruitment: Erntefit in zwei Tagen
Die Schulung vermittelt Grundwissen zur Ernte mit dem Mähdrescher: Mähdruschsysteme und die einzelnen Baugruppen bilden die Grundlage. Dazu werden Fragen wie „Was und wo ist der Vorbereitungsboden?“ oder „Wo liegen Ober- und Untersieb?“ beantwortet. Auch der Einfluss der verschiedenen Dresch- und Schneidwerke auf die unterschiedlichsten Druschbedingungen werden thematisiert.
Vom Schneidwerk bis zum Häcksler wird jede Baugruppe mit einem eigenen Schulungsteil berücksichtigt. Niels Schröder erläutert etwa in seinem Part, was die Sensoren eines Mähdreschers melden, und wie die Werte zu interpretieren sind.
Neben der Technik sollen die Teilnehmer auch einen Blick für die Qualität des Erntegutes bekommen. Mit verschiedenen Getreideproben werden passende Werte bei Verunreinigung und Bruchkorn anschaulich erklärt und Strategien aufgezeigt, wie und in welcher Reihenfolge mit der Mähdreschereinstellung darauf reagiert werden kann.
Praxis am Mähdrescher
Einen großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit eines Mähdreschers haben Wartung und Pflege. Am zweiten Schulungstag geht es nachmittags daher wieder an den Mähdrescher. Die wichtigsten Wartungspunkte, die Intervalle und das Erkennen von Schäden stehen auf dem Programm.
Zu den typischen Verschleißteilen werden den Teilnehmern anschauliche Praxisbeispiele aufgezeigt: Scharfe und stumpfe Schneidwerks- und Häckslermesser lassen sich im direkten Vergleich eben am besten erkennen. Dann noch der Tipp zum Wechsel: „Im Rahmen des Schneidwerks ist ein kompletter Ersatzmesserbalken untergebracht.“
Verluste orten
Immer wieder bringen Jens Broer und Niels Schröder mit passenden Fragen den direkten Praxisbezug mit Fallbeispielen: „Euer leistungsbegrenzender Faktor sind die Rotorverluste — was tut ihr?“ Oder: „Der Betriebsleiter beklagt einen zu hohen Bruchkornanteil — was könnt ihr tun?“ Die Teilnehmer können so das Gelernte kombinieren und lernen die richtigen Einstellschritte kennen. „Wichtig ist dabei — vor allem für unerfahrene Fahrer — in einem Schritt immer nur eine Anpassung vorzunehmen“, hält Niels Schröder fest.
Erntebedingungen einordnen
Da die Teilnehmer oft für die Ernte im Ausland fit gemacht werden, gibt es auch dazu Hinweise. „Nicht nur die Druschbedingungen sind dort oft anders als in Deutschland“, wissen Jens Broer und Niels Schröder. „Auch andere Besonderheiten und interkulturelle Unterschiede müssen richtig eingeordnet werden. Etwa die je nach regionalem Lohn unterschiedliche Arbeitsmotivation.“
Am Ende der Schulung zeigen Jens Broer und Niels Schröder noch einmal die wichtigsten Faktoren auf den Durchsatz eines Mähdreschers ohne Assistenzsysteme auf:
- Der Zustand der Maschine (Verschleiß)
- Die Anforderungen des Betriebsleiters
- Grundeinstellungen bzw. Ausstattung
- Anpassung der Einstellungen an die Druschbedingungen
- Verlustkontrolle und Sensor-Kalibrierung
- Erkennen der leistungsbegrenzenden Faktoren
- Kompromiss zwischen Durchsatz, Verlust und Qualität finden
Betriebsleiterschulung
Wer ist AgriExperts
Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt in der Mähdrescher-Optimierung vor Ort. „Wir nehmen dabei kaum technische Anpassungen vor, sondern prüfen und optimieren die Einstellungen der Maschine“, so Jens Broer. „Bis zu 30 % Leistungssteigerung sind allein dadurch drin.“ Das Team ist international auf den Feldern unterwegs, etwa in Kroatien, Ungarn, Lettland oder Österreich. Noch heute ist AgriExperts Consulting auch für Claas tätig, um Fahrer und Vertriebsmitarbeiter zu schulen.
Um die arbeitsärmere Zeit im Winterhalbjahr füllen zu können, erweiterten Jens Broer und Niels Schröder das Unternehmen um den Bereich Recruitment. Ziel war und ist die internationale Vermittlung von qualifizierten Erntehelfern und passenden Schulungsangeboten. Interessierte können sich zum „Ernte-Profi“ ausbilden lassen. Gleichzeitig können auch Betriebe, die auf der Suche nach Mähdrescherfahrern bzw. Erntehelfern sind, sich an AgriExperts Recruitment wenden. Und zukünftig sollen auch für Betriebe, die einen gebrauchten Mähdrescher erstanden haben, herstellerunabhängige Fahrerschulungen angeboten werden.
Erntehelfer für Lettland
Fazit
Jens Broer abschließend: „Eine theoretische Schulung kann natürlich keine Praxiserfahrung ersetzen. Aber wir wollen ein Grundverständnis rund um den Einsatz eines Mähdreschers schaffen, um den Betrieben in der heißen Erntephase das Anlernen der Erntehelfer zu erleichtern.“
Da alle Teilnehmer der von uns besuchten Schulung den Sommer auf Mähdreschern von Claas verbringen, lag der Fokus auf den Lexion-Modellen. Ein Vorteil, denn so konnte auch auf das Fahrassistenzsystem Cemos Automatik eingegangen werden. In Zukunft sollen aber auch maschinenunabhängige Kurse bzw. Schulungen zu Maschinen anderer Hersteller angeboten werden.