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profi damals: Fahrbericht Eicher 2090 A

Die neuen Mittelklasse-Schlepper von Eicher werden bei der SLH-Gruppe Same/Lamborghini/Hürlimann gebaut. profi hat für Sie den 2090 A mit 65 kW/88 PS gefahren. Ein Bericht von Henk Beunk mit Fotos von Stefan Tovornik.

Technisch basiert der neue Eicher auf dem Hürlimann-Traktor. Die Serien-Ausstattungist bei Eicher allerdings eine andere (und die Farbe natürlich auch). (Bildquelle: Tovornik)

Letzter Kraftakt

Aus profi 9/1991
Es war ein letzter Versuch, Eicher am Leben zu halten. Doch auch diese Kooperation konnte die Marke nicht retten.
Warum, so fragen viele Eicher-Fans, haben die neuen Eicher-Schlepper keinen Eicher-Motor? Dann wäre zumindest das wichtigste Eicher-Merkmal geblieben! – Eicher hat sich selbst viel Mühe gegeben, diese Idee zu realisieren. Der Prototyp der neuen Baureihe, der auf der Agritechnica 1989 in Frankfurt gezeigt wurde, hatte auch noch den Dreizylinder-Eicher-Motor mit individueller Luftkühlung.
Diese Lösung wurde jedoch wegen der kleinen Stückzahlen zu teuer. Die neuen Eicher-Schlepper sind technisch identisch mit den Traktoren von Hürlimann. Eicher macht daraus kein Geheimnis, das hätte allerdings auch keinen Sinn: wer die Schlepper der SLH -Gruppe kennt, sieht den neuen Eicher-Typen die Herkunft an. Anders ist nur die Farbe und ein Teil der Serienausstattung.
Damit ist auch der Eicher-Motor aus diesem Schlepper verschwunden. Die vier neuen Eicher-Typen von 51 kW/70 PS bis 67 kW/103 PS haben alle den wassergekühlten Vierzylinder-Motor mit 4 Liter Hubraum, der auch in den gleichen Typen von Lamborghini und Hürlimann steckt. Eine Besonderheit bei diesen Motoren ist die Kraftstoffeinspritzung: Jeder Zylinder hat seine eigene (Bosch-)Pumpe.
Mit Hilfe eines Abgasturboladers von KKK schafft der 2090 A eine Leistung von 65 kW/88 PS. Der Motor ist drehfreudig und liegt mit 30,8 % Drehmomentanstieg deutlich über dem Durchschnitt. Der Drehzahlabfall ist mit 46 % reichlich.
Die Betätigung des Kupplungspedales gefiel uns allerdings nicht. Das Pedal ist zu hoch, der Pedalweg zu lang. Auch die beiden Bremspedale sind recht hoch angeordnet. Der Fuß muss weit angehoben werden. Die Bremskraft gefiel uns dagegen gut: Die Scheibenbremsen im Ölbad sowohl vorne als hinten werden hydraulisch betätigt und sind sehr wirksam.
Auch das Fußgaspedal war uns zu hoch: Erst ab 1 500 Motorumdrehungen liegt der rechte Fuß angenehm auf dem Pedal. Kritik gab es auch am Handgas: Es ist zu weit vom Fahrer entfernt, die Bewegungsrichtung ist genau umgekehrt als normalerweise.
40 Gänge vorwärts und 40 Gänge rückwärts hat...

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