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Volvo Penta Motoren: Hat das Feld nie verlassen
Volvo Penta Motoren: Hat das Feld nie verlassen
Auf Volvo Penta gehen wichtige Entwicklungen wie der Durchbruch des Turbodiesel zurück. Die schwedische Marke, bekannt für Marine-Antriebe, hat eine lange Landtechnik-Geschichte.
Die ersten Anfänge des Unternehmens gehen zurück auf das Jahr 1907. Damals erhielt die Gießerei Sköfte den Auftrag, einen Parafinmotor zu bauen. Bereits 1918 wird die Modellpalette erweitert. Die Motoren gehen an Boots- und Hausbesitzer, Feuerwehren und die Armee.
Ein Jahr später erfolgt die Umbenennung zu AB Pentaverken. Das griechische Wort Penta für die Zahl fünf, die Anzahl der Personen, die bei Besprechungen für den ersten Motor B1 anwesend waren. Bei Bootsmotoren machte sich das Unternehmen schnell einen Namen und produzierte ab 1922 Außenborder.
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Die ersten Anfänge des Unternehmens gehen zurück auf das Jahr 1907. Damals erhielt die Gießerei Sköfte den Auftrag, einen Parafinmotor zu bauen. Bereits 1918 wird die Modellpalette erweitert. Die Motoren gehen an Boots- und Hausbesitzer, Feuerwehren und die Armee.
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Im Jahr 1925 bestellen die Gründer von Volvo bei Pentaverken einen Motor, um ihre Idee eines in Schweden hergestellten Autos zu realisieren — mit Erfolg. Diese Geschäftsbeziehung wird für beide Seiten immer wichtiger, schließlich kauft Volvo das Unternehmen Pentaverken im Jahr 1935. Die Produktion des ersten Dieselmotors erfolgt 1946.
Im Jahr 1954 verhalf Volvo dem Turbodiesel zum Durchbruch. Obwohl das Patent bereits 1905 dem Schweizer Alfred Büchi erteilt wurde und Turbolader in Schiffsmotoren zum Einsatz kamen, schaffte es die Technik erst mit den aufgeladenen Volvo Penta-Lkw-Motoren in die Serienproduktion „kleinerer“ Motoren. Derweil lief die Pkw-Produktion bei Volvo so gut, dass man auch in den Traktorenbau einstieg. Das Geschäft startete vielversprechend, was zum Kauf des schwedischen Unternehmens Bolinder-Munktell führte. Nach der Übernahme wurden Traktoren mit direkt einspritzenden Volvo Dieselmotoren mit bis zu sechs Zylindern entwickelt. Das 4-Zylinder-Modell BM 470 Bison lieferte 1959 bereits beeindruckende 75 PS — andere Produzenten waren zu dieser Zeit erst bei ca. 60 PS angekommen.
Zum Verkaufsschlager wurde der 350 Boxer. Der 56-PS-Schlepper mit Dreizylinder-Dieselmotor und 3,7 l Hubraum verfügte ebenfalls über eine Direkteinspritzung, damals wegweisend. Von diesem Traktor wurden zwischen 1959 und 1967 rund 27.000 Exemplare gebaut.
Parallel stieg Volvo BM in die Entwicklung von Baumaschinen ein. Auf dieses Geschäft konzentrierte man sich in den 70er Jahren, der Landmaschinenbereich ging schließlich 1979 an den finnischen Hersteller Valmet.
Obwohl sich Volvo Penta ab dieser Zeit auf Marineanwendungen spezialisierte, gab es immer wieder auch Kunden in der Landtechnik. So kamen die Motortypen TWD1031VE und TWD1231VE in Rübenrodern der Firma Kleine zum Einsatz. Der größere 1231VE trieb außerdem den MDW Arcus und die Case IH Feldhäcksler Mammut 6900 und 7400 an.
Im Jahr 2010 stellte das Unternehmen neue Offroad-Dieselmotoren vor, die sich an der damaligen Abgasnorm von 2011 orientierten und mit SCR-Technik ausgerüstet waren. Im Jahr 2017 folgte die Einführung einer neuen Reihe von Industriemotoren von 5 bis 16 l Hubraum, die die Emissionsanforderungen der Stufe V erfüllen.
Das Topmodell dieser Reihe, der D16 TWD1683VE kommt heute im Ropa Tiger 6S zum Einsatz. Dort leistet das Sechszylinder-Aggregat 796 PS. Ropa bezog Volvo nach eigenen Angaben bereits früh in die Entwicklung des Roders mit ein. Gesucht wurde ein robuster Motor mit hohem Drehmoment bei niedriger Drehzahl. Zwischen 1.000 und 1.100 min-1 liefert der D16 bereits 3.550 Nm, knapp 100 Nm unter dem maximalen Drehmoment.
Gegenwart und Zukunft
Dem Standort Skövde ist Volvo Penta treu geblieben. Dort werden die Motoren D13 und D16 gebaut. Einen weiteres Werk gibt es im französischen Lyon, u. a. für die Aggregate D5, D8 und D11. Das Unternehmen beschäftigt etwa 2.000 Mitarbeiter und verfügt mit 900 Händlern über ein weltweites Vertriebs- und Servicenetz. Marinemotoren und -antriebe sind nach wie vor ein wichtiger Zweig, die Industrieanwendungen überwiegen mittlerweile leicht.
Für Verbrennungsmotoren im Industrie- und Offroadeinsatz verfolgt Volvo Penta eine Strategie hin zu alternativen Kraftstoffen. Bereits heute können die Motoren mit HVO (Hydriertes Pflanzenöl) betrieben werden. In Kürze sollen Wasserstoff als paralleler Kraftstoff (dual-fuel) und ein vollelektrischer Antriebsstrang folgen.