Analoge und digitale Traktormeter und Kombiinstrumente reparieren
Ob ein springender Zeiger, eine defekte Tankanzeige oder ein schwarzes Display — die Ilgenfritz Mechatronics GmbH bietet sämtliche Reparaturen von Traktormetern und Kombiinstrumenten an. Wir haben den Fachleuten über die Schulter geschaut.
Bei mechanischen Traktormetern und Kombiinstrumenten älterer Traktoren entstehen Schäden oft durch altersbedingte Ermüdung von Bauteilen, Korrosion oder Feuchtigkeitseinbruch. Je mehr elektronische Komponenten eingebaut sind, desto eher treten Schäden durch Überspannungen, defekte Sensoren oder Kurzschlüsse auf, die z. B. von durchgescheuerten Kabeln verursacht werden.
Für Ilgenfritz Mechatronics aus dem unterfränkischen Reichenberg gehören fehlerhafte Kombiinstrumente und Traktormeter zum täglichen Geschäft. Wir haben uns die Instandsetzung verschiedener Instrumente-
Generationen bei Mechatroniker Philipp Zehnter angeschaut und zeigen Ihnen zwei Beispielreparaturen. Teilweise lassen sich diese mit den passenden Reparatursätzen von Ilgenfritz auch selbst durchführen.
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Bei mechanischen Traktormetern und Kombiinstrumenten älterer Traktoren entstehen Schäden oft durch altersbedingte Ermüdung von Bauteilen, Korrosion oder Feuchtigkeitseinbruch. Je mehr elektronische Komponenten eingebaut sind, desto eher treten Schäden durch Überspannungen, defekte Sensoren oder Kurzschlüsse auf, die z. B. von durchgescheuerten Kabeln verursacht werden.
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Ab den 1960er Jahren bis in die 1980er wurden vorwiegend mechanische Traktormeter und Kombiinstrumente verwendet, meist separat als Rundinstrument. Als Signalgeber für den Traktormeter dient eine Welle, die vom Motor angetrieben wird. Im Traktormeter wird die Drehbewegung über zwei Scheiben, deren untere mit einem Magneten bestückt ist, berührungslos an die Zeigerwelle übertragen. Diese ist mit einer sogenannten Eichspirale vorgespannt. Je höher die eingestellte Spannung, umso weniger schlägt der Zeiger bei steigender Drehzahl aus. So lässt sich das Verhältnis von Eingangsdrehzahl zur angezeigten Motordrehzahl einstellen. Da der Betriebsstundenzähler ebenfalls von der Tachowelle angetrieben wird, ist dessen Zählgeschwindigkeit drehzahlabhängig.
Ein gebrochenes Ritzel sorgt für den stehenden Betriebsstundenzähler.
(Bildquelle: Bertling )
Dieses Rundinstrument eines MB trac wird elektrisch angetrieben.
(Bildquelle: Bertling )
Anders sieht es bei Traktormetern mit elektrischem Antrieb aus, z. B. beim MB trac. Die Anzeige erfolgt analog, doch sorgt ein Elektromotor für den Ausschlag. Dieser empfängt elektrische Impulse, die durch einen induktiven Sensor z. B. am Motorschwungrad erzeugt werden. Der Betriebsstundenzähler läuft unabhängig von der Motordrehzahl, sobald die Zündung eingeschaltet ist.
Digitale Traktormeter und Kombiinstrumente
Auf Basis der analog-elektrischen Rundinstrumente wurden bald die ersten digitalen Displays statt den Zeigern verwendet. Gleichzeitig wurden immer mehr Anzeigeelemente in das Kombiinstrument integriert. Anzeigeboxen verarbeiten fortan die Signale z. B. von Motor- und Zapfwellendrehzahl und leiten diese dann an das Rundinstrument weiter. Ein Beispiel hierfür sind Kombiinstrumente von VDO, die z. B. im Fendt Farmer 300 sowie Favorit 600 Verwendung fanden.
Anfang der 1990er Jahre ging man noch einen Schritt weiter und entwickelte elektronische Kombiinstrumente, welche die benötigten Daten über den CAN-Bus der Maschine abgreifen. Weitere Funktionen wie z. B. die Blinkerschaltung oder Diagnosesysteme wurden fortan durch das Anzeigen verschiedener Fehlercodes in das Kombiinstrument integriert.
Reparaturabfolge von Kombiinstrumenten
Fehlerhafte Instrumente können eigenständig oder wie von Ilgenfritz bevorzugt, nach einer ersten Fehlerdiagnose durch eine Fachwerkstatt eingeschickt werden. Dem Paket beiliegen muss ein Reparaturformular mit einer detaillierten Beschreibung der auftretenden Defekte. Das Dokument ist online unter ilgenfritz.biz zu finden.
Sobald das Instrument samt Begleitschein bei Ilgenfritz eingetroffen sind, führt ein Mitarbeiter einen Eingangstest durch, der mit einer optischen Prüfung beginnt. Es folgt ein Funktionstest mit selbst entwickelten Prüfständen. Diese reichen von einer simulierten Tachowelle bis hin zu automatisierten Anzeigetests.
Über eine grafische Schaltfläche auf dem Computer kann Ilgenfritz zudem jede Funktion des Kombiinstruments einzeln ansteuern. Wichtig ist es, die Ursache des Defekts zu ermitteln, um gegebenenfalls auch Schäden außerhalb des Kombiinstruments auszumachen.
Bei der Reparatur werden die Schritte sowie die eingebauten Ersatzteile in einem Reparaturticket erfasst. Nach der Reparatur erhält der Kunde einen Bericht, auf dem sich die Arbeit nachvollziehen lässt.
Im Laufe der Zeit hat sich Ilgenfritz ein großes Ersatzteilportfolio zugelegt. Viele Teile davon werden eigens angefertigt, so dass eine Reparatur schnellstmöglich erfolgen kann. Beispiele für häufig benötigte Ersatzteile sind sämtliche Kunststoffritzel für mechanische Rundinstrumente, Leuchtmittel oder LCD-Displays. Auch Elektronikbauteile wie Widerstände oder IC werden häufig benötigt, um z. B. Temperatur oder Tankanzeigen instandzusetzen.
Was kostet die Reparatur von mechanischen Rundinstrumenten?
Für Standard-Instrumente bietet Ilgenfritz pauschale Reparaturpakete an (Preise auf ilgenfritz.biz). Die Kosten für eine Kleinreparatur an mechanischen Rundinstrumenten starten bei 230 Euro (inkl. MwSt.). Rund 270 Euro kostet der Displaytausch am Fendt-Rundinstrument. Größere Reparaturen werden nach Aufwand abgerechnet.
Beispiel 1: Springender Zeiger am mechanischen Rundinstrument
Wie bei allen Reparaturen wird das Instrument zunächst einem Eingangstest unterzogen. Neben einer optischen Prüfung nutzt Ilgenfritz einen Prüfstand mit einem kleinen Elektromotor, dessen Drehzahl im Wartungsprogramm reguliert werden kann. Oft ist das Verhältnis 1 : 2 von Eingangsdrehzahl der Tachowelle zur angezeigten Motordrehzahl, also 500 U/min an der Welle würden 1 000 Motorumdrehungen entsprechen. Bei diesem Rundinstrument fällt auf, dass der Zeiger stark hin und her springt, was der Kunde auch im Reparaturformular beschreibt.
(Bildquelle: Bertling)
Das Instrument kann durch das Hochbiegen der gebördelten Lasche geöffnet werden. Im Anschluss wird das Instrument vom Gehäuse losgeschraubt, der Zeiger mit leichtem Zug entfernt und das Ziffernblatt nach dem Lösen zwei weiterer Schrauben abgenommen. Wie vom Fachmann vermutet, liegt der Fehler bei der Mitnehmerscheibe oberhalb der Magnetscheibe. In diesem Fall kollidieren die Scheiben, was das Instrument gegen die Kraft der Eichspirale unterhalb des Ziffernblattes stoßartig ausschlagen lässt.
(Bildquelle: Bertling)
Der Abstand der zwei Scheiben wird durch das Verschieben der oberen Scheibe auf der Zeigerwelle eingestellt. Hierzu wird die Welle mit einer Zange fixiert und die Scheibe etwas nach oben gedrückt. Die Welle, deren Lagerung sowie die Eichspirale sind übrigens oft benötigte Ersatzteile, die Ilgenfritz auf Lager hat und nachproduzieren lässt.
(Bildquelle: Bertling)
Nach dem Zusammenbau der Mechanik erfolgt ein Funktionstest, und die Vorspannung der Eichspirale wird eingestellt. Dafür wird die obere Mitnehmerscheibe fixiert und der Zeiger auf der Welle vorsichtig im Uhrzeigersinn vorgedreht. Danach schnellt er an seinen Anschlag zurück. Diese Feinjustierung erfolgt so lange, bis das Instrument die zur Eingangsdrehzahl passende Motordrehzahl anzeigt.
(Bildquelle: Bertling)
Zuletzt wird das Kombiinstrument gereinigt, was unter Umständen auch das Sandstrahlen des Gehäuses umfasst. Zudem werden noch kleinere Defekte wie eine gelöste Zeigerkappe behoben und defekte Leuchtmittel ersetzt. Erst dann erfolgen der vollständige Zusammenbau und die Siegelung des Instrumentes.
(Bildquelle: Bertling)
Beispiel 2: Displaywechsel am digitalen Rundinstrument
Ein häufig auftretender Defekt an Fendt-Rundinstrumenten ist ein teils schwarzes Display, das durch das Auftrennen der Displayschichten entsteht. Hierfür bietet Ilgenfritz einen Reparatursatz an, der auch in Eigenleistung eingebaut werden kann. Zunächst wird hierfür das Rundinstrument aufgeschraubt.
(Bildquelle: Bertling)
Nach dem Lösen der Displayhalterung kann auf dessen Rückseite die Displayplatine ebenfalls nach dem Herausdrehen von vier Schrauben gelöst werden.
(Bildquelle: Bertling)
Nach und nach werden nun die Streuscheibe für die Displaybeleuchtung, zwei weiße Abschirmplättchen, die hochkant eingesteckten Leiterpads sowie das defekte Display entnommen.
(Bildquelle: Bertling)
Vor dem Einsetzen des neuen Displays muss beidseitig die Schutzfolie entfernt werden. Erfolgt dies nicht, ist die Funktion meist nicht gegeben, da die seitlichen Leiter abgeschirmt werden.
(Bildquelle: Bertling)
Alle Bauteile werden nun in umgekehrter Reihenfolge wieder in den Halterahmen eingelegt. Achten Sie darauf, dass die Leiterpads ordentlich auf den äußeren Kanten des Displays aufliegen.
(Bildquelle: Bertling)
Im Anschluss wird die Displayplatine aufgelegt und wieder angeschraubt. Hierbei ist zu beachten, dass diese nicht zu fest angezogen wird. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Display oder die Platine beschädigt werden.
(Bildquelle: Bertling)
Nun werden alle Bauteile wieder angeschraubt und das Rundinstrument geschlossen. Ein finaler Test bestätigt die ordnungsgemäße Funktion. Zuletzt wird die rückseitige Verschraubung mit einem Farbsiegel und das Instrument mit einem Reparaturaufkleber versehen. Darauf stehen die Vorgangsnummer, das Datum und der Kunde. Kommt es zu einer erneuten Reparatur oder einer Reklamation — Ilgenfritz gibt ein Jahr Garantie auf jede Reparatur — lässt sich alles genau nachverfolgen. Schlussendlich folgt der Rückversand.
(Bildquelle: Bertling)
Nun werden alle Bauteile wieder angeschraubt und das Rundinstrument geschlossen. Ein finaler Test bestätigt die ordnungsgemäße Funktion. Zuletzt wird die rückseitige Verschraubung mit einem Farbsiegel und das Instrument mit einem Reparaturaufkleber versehen. Darauf stehen die Vorgangsnummer, das Datum und der Kunde. Kommt es zu einer erneuten Reparatur oder einer Reklamation — Ilgenfritz gibt ein Jahr Garantie auf jede Reparatur — lässt sich alles genau nachverfolgen. Schlussendlich folgt der Rückversand.
(Bildquelle: Bertling)