Daniel Hannöver baute eine Schweißvorrichtung für die Heimwerkstatt, um eingelaufene Wellen aufzuschweißen. Die Basis ist eine konventionelle Betonmischmaschine.
Das Aufschweißen eingelaufener Wellen aus Getrieben oder Achsen bedarf Erfahrung und spezielles Werkzeug. In Fachunternehmen übernehmen solche Aufgaben häufig moderne Schweißroboter oder Mitarbeiter mit Hilfe spezieller Vorrichtungen. Im Zuge von Restaurationsarbeiten und Getriebeinstandsetzungen ist es allerdings meist schwierig, eine passende Firma für derartige Individualreparaturen zu finden. Auch Daniel Hannöver aus dem niedersächsischen Steinfeld/Mühlen hatte dieses Problem bei der Restauration seines Deutz D 130 06. So war z. B. der Sitz des Dichtrings der vorderen Steckachse eingelaufen, weshalb der gelernte Werkzeugmechaniker nach einer Lösung suchte, die Welle selbst instand zu setzen.
Da Hannöver bereits eine Drehbank besaß, um die Wellen abzudrehen und zu schleifen, überlegte er sich, wie er diese selbst aufschweißen kann. „Die Drehbank dreht für solche Arbeiten zu schnell. So kam mir der Gedanke mit der langsam drehenden Mischmaschine“, berichtet der Tüftler. Da gebrauchte Betonmischer, auch als Speismühle bekannt, häufig ein hartes Arbeitsleben hinter sich haben und nicht mehr rund laufen, entschied sich Hannöver für den Kauf eines neuen Mischers. Daran schraubte er die vordere Trommel ab und baute eine Konstruktion, mit der sich ein altes Dreibackenfutter einer Drehbank in der Trommel anbringen lässt. „Als knifflig stellte sich das Zentrieren des Futters heraus. Hierfür nutzte ich eine Messuhr“, so der Erfinder.
Doch damit war es nicht getan, denn auch die Mischmaschine drehte in ihrer festen Übersetzung für bestimmte Wellendurchmesser zu schnell. Um die Drehgeschwindigkeit auf verschiedene Wellendurchmesser anpassen zu können, ersetzte Hannöver den Standard-Motor durch einen Getriebemotor mit langsamer Übersetzung. Zusätzlich kann er die Drehzahl per Frequenzumrichter stufenlos steuern.
Auch beim Halter für den Schweißbrenner ließ sich der Tüftler etwas einfallen. Der Halter lässt sich per Klemmschraube flexibel in seiner Neigung einstellen. So kann der Brenner immer im...
Das Aufschweißen eingelaufener Wellen aus Getrieben oder Achsen bedarf Erfahrung und spezielles Werkzeug. In Fachunternehmen übernehmen solche Aufgaben häufig moderne Schweißroboter oder Mitarbeiter mit Hilfe spezieller Vorrichtungen. Im Zuge von Restaurationsarbeiten und Getriebeinstandsetzungen ist es allerdings meist schwierig, eine passende Firma für derartige Individualreparaturen zu finden. Auch Daniel Hannöver aus dem niedersächsischen Steinfeld/Mühlen hatte dieses Problem bei der Restauration seines Deutz D 130 06. So war z. B. der Sitz des Dichtrings der vorderen Steckachse eingelaufen, weshalb der gelernte Werkzeugmechaniker nach einer Lösung suchte, die Welle selbst instand zu setzen.
Da Hannöver bereits eine Drehbank besaß, um die Wellen abzudrehen und zu schleifen, überlegte er sich, wie er diese selbst aufschweißen kann. „Die Drehbank dreht für solche Arbeiten zu schnell. So kam mir der Gedanke mit der langsam drehenden Mischmaschine“, berichtet der Tüftler. Da gebrauchte Betonmischer, auch als Speismühle bekannt, häufig ein hartes Arbeitsleben hinter sich haben und nicht mehr rund laufen, entschied sich Hannöver für den Kauf eines neuen Mischers. Daran schraubte er die vordere Trommel ab und baute eine Konstruktion, mit der sich ein altes Dreibackenfutter einer Drehbank in der Trommel anbringen lässt. „Als knifflig stellte sich das Zentrieren des Futters heraus. Hierfür nutzte ich eine Messuhr“, so der Erfinder.
Doch damit war es nicht getan, denn auch die Mischmaschine drehte in ihrer festen Übersetzung für bestimmte Wellendurchmesser zu schnell. Um die Drehgeschwindigkeit auf verschiedene Wellendurchmesser anpassen zu können, ersetzte Hannöver den Standard-Motor durch einen Getriebemotor mit langsamer Übersetzung. Zusätzlich kann er die Drehzahl per Frequenzumrichter stufenlos steuern.
Auch beim Halter für den Schweißbrenner ließ sich der Tüftler etwas einfallen. Der Halter lässt sich per Klemmschraube flexibel in seiner Neigung einstellen. So kann der Brenner immer im optimalen Winkel zur Welle positioniert werden. Zudem kann die Halterung per Elektromotor entlang einer sich drehenden Gewindestange bewegt werden. Ein Axialvorschub von 0 bis 12 mm pro Wellenumdrehung ist so möglich.
Eingestellt wird der seitliche Vorschub ebenfalls über einen Frequenzumrichter. Auch das Aufschweißen breiter Einlaufspuren ist so mit einer spiralförmigen Schweißnaht um die Welle herum ohne Unterbrechung möglich. Ein weiterer Clou ist die kombinierte Schaltung von Schweißgerät, Drehbewegung und axialem Brennervorschub. Per Fußtaster löst Hannöver die drei Funktionen gleichzeitig aus. Zudem sind die elektronischen Bauteile per Kunststoffplatten von der Trommel getrennt. So soll eine Überspannung der empfindlichen Steuerung verhindert werden.
Das Bauen der Vorrichtung war das eine, die richtigen Einstellungen zu finden das andere. „Es waren viele Probeschweißungen nötig um den passenden Draht- und Brennervorschub, die Trommeldrehzahl sowie die passende Schweißstromstärke zu finden“, erzählt der Praktiker. Besonders ist auf die Beschaffenheit der Welle zu achten „Beim Aufschweißen von Dichtungssitzen an randschichtgehärteten Wellen verwende ich sehr harten DUR-600-Schweißdraht mit einer Härte von 56 bis 62 HCR. Mit diesem werden beispielsweise auch Baggerzähne aufgeschweißt“, so Hannöver.
Der Schleifbereich des Wellendichtrings soll so robuster sein als vorher. Allerdings stellt dieser Stahl auch Anforderungen an das Drehwerkzeug. Für das harte Material verwendet der Tüftler ein Drehwerkzeug aus CBN (Kubisches Bornitrid), das fast so hart wie diamantbesetzte Werkzeuge ist.
Die Vorrichtung und seine Erfahrungen bei der Instandsetzung von Wellen nutzt Hannöver hauptsächlich für Hobbyzwecke. Gerne ist er allerdings bereit, anderen Tüftlern mit ähnlichen Problemen, beispielsweise bei der Restauration ihres Traktors oder ihrer Maschine mit Rat und Tat zu unterstützen.
Mittlerweile hat der Tüftler vor allem beim Überarbeiten von Wellen für ZF-Getriebe der 3000er Baureihe sowie mit Allradachsen von ZF und Siege Erfahrungen sammeln können. Seine Dienste bietet er z. B. im Tausch gegen Teile für seinen D 13006 an. „Eine Hand wäscht die andere“, lautet sein Motto. Für Gleichgesinnte ist Hannöver über die Homepage pullingbox.com erreichbar. Hierüber haben wir bereits in profi 4/2022 berichtet.