Technik

Mineraldüngertechnik: So genau wie möglich

Jetzt besteht die Chance, mit Förderung in Düngetechnik zu investieren. Welche Ausstattung sinnvoll ist, erklärte Ulrich Lossie im profi Webinar.

Düngerstreuer im Einsatz

Ein neuer Düngerstreuer kann umfangreich ausgestattet werden. Auf einige Optionen sollten Sie nicht verzichten. (Bildquelle: Werkbild)

Gut zu wissen

- Eine geschwindigkeitsabhängige Mengensteuerung und automa­tische Teilbreitenschaltung sind bei einem neuen Streuer sehr sinnvolle Ausstattungen.
- Eine Nachkontrolle der Querverteilung sollte immer erfolgen. Bei Streuern der Oberklasse können Radarsysteme das übernehmen. Auch sie müssen kalibriert werden.
- Auch eine Grenz- und Grabenstreueinrichtung sollte nicht fehlen. Hinweise zur Einstellung muss der Hersteller liefern.
Durch das Losverfahren besteht zumindest die Chance auf Förderung auch bei der Anschaffung von Mineraldüngertechnik. Die Mindestanforderungen an einen förderfähigen Streuer sind nicht sehr hoch. Auf mehr Ausstattung zu setzten, kann aber sinnvoll sein.

Mineraldüngerstreuer: Das muss es mindestens sein

Das sind die Mindestanforderungen, die Maschinen auf der Positivliste erfüllen müssen. Sie gelten alternativ, das heißt, eine der Bedingungen muss erfüllt sein. Kombina­tionen sind aber möglich. Im Einzelnen:
  • Ein System zur Mengenkalibrierung, zum Beispiel per Waage, Drehmomentmessung oder Kombination aus beidem.

  • Eine Teilbreitenschaltung, diese muss nicht automatisch über GPS erfolgen.

  • Ein System zur elektronischen Nachkontrolle der Querverteilung, aktuell über Radarsensoren möglich.

  • Eine Lösung zur Anpassung des Streu­fächers in Hanglagen.

Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, sich im Rahmen der Förderung darüber hinaus mit Themen wie Windkompensation und dem Rand-, Grenz- und Grabenstreuen zu beschäftigen.

Mengenanpassung sinnvoll

Eine fahrgeschwindigkeitsabhängige Mengenanpassung sollte bei einem neuen Streuer heute Standard sein. Sie funktioniert auch ohne Waage oder sonstige Mengenmessung. Dann ist aber ein Abdrehen notwendig und der Streuer wäre nicht förderfähig. Eine Waage oder eine Messung des Drehmoments an der Scheibe erspart das Abdrehen und macht die Technik förder­fähig. Die Eingabe der gewünschten Ausbringmenge ist dann ausreichend.
Mit Waage prüft der Streuer in einem vorgegebenen Intervall, ob die angestrebte Menge tatsächlich ausgebracht wird. Ist das nicht der Fall, wird der Fließfaktor angepasst und der Schieber nachgeregelt. Mit zunehmender Anzahl Messungen wird das System immer genauer, da es sich dem tatsächlichen Fließfaktor des Streustoffs immer weiter annähert. Wenn die Technik über einen Neigungssensor oder zusätzliche Wiege­zellen verfügt, arbeitet sie auch im Hang sehr genau.
Mit der Waage hat man die Restmenge immer im Blick. Sie kann genutzt werden, um zum Beispiel den Streuer für eine Restfläche passend zu füllen.
Die Drehmomentmessung regelt die Ausbringmenge über das an der Streuscheibe anliegende Drehmoment. Das System ist günstiger als die Wiegetechnik, kann aber Restmengen nicht genau messen, sondern nur indirekt berechnen.
Beim Rand- oder Grenzstreuen regelt dieses System die Menge, kalibriert aber den Fließfaktor nicht. Mittlerweile sind auch Kombinationen aus Waage und Drehmomentmessung verfügbar. Der Vorteil: Die Systeme kalibrieren sich gegenseitig für noch mehr Genauigkeit.

Teilbreiten sollten Standard sein

Die Stellgrößen für die Teilbreitschaltung sind die Ausbringmenge, die Scheibendrehzahl und der Aufgabepunkt. Den größten Einfluss hat die Menge. Deshalb lässt sich eine Teilbreitenschaltung auch bei zapfwellengetriebenen Streuern mit konstanter Scheibendrehzahl und festem Aufgabepunkt schon sinnvoll und einfach umsetzen.
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