Gut zu wissen
- Eine geschwindigkeitsabhängige Mengensteuerung und automatische Teilbreitenschaltung sind bei einem neuen Streuer sehr sinnvolle Ausstattungen.
- Eine Nachkontrolle der Querverteilung sollte immer erfolgen. Bei Streuern der Oberklasse können Radarsysteme das übernehmen. Auch sie müssen kalibriert werden.
- Auch eine Grenz- und Grabenstreueinrichtung sollte nicht fehlen. Hinweise zur Einstellung muss der Hersteller liefern.
Durch das Losverfahren besteht zumindest die
Chance auf Förderung auch bei der Anschaffung von Mineraldüngertechnik. Die Mindestanforderungen an einen förderfähigen Streuer sind nicht sehr hoch. Auf mehr Ausstattung zu setzten, kann aber sinnvoll sein.
Mineraldüngerstreuer: Das muss es mindestens sein
Das sind die Mindestanforderungen, die Maschinen auf der Positivliste erfüllen müssen. Sie gelten alternativ, das heißt, eine der Bedingungen muss erfüllt sein. Kombinationen sind aber möglich. Im Einzelnen:
- Ein System zur Mengenkalibrierung, zum Beispiel per Waage, Drehmomentmessung oder Kombination aus beidem.
- Eine Teilbreitenschaltung, diese muss nicht automatisch über GPS erfolgen.
- Ein System zur elektronischen Nachkontrolle der Querverteilung, aktuell über Radarsensoren möglich.
- Eine Lösung zur Anpassung des Streufächers in Hanglagen.
Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, sich im Rahmen der Förderung darüber hinaus mit Themen wie Windkompensation und dem Rand-, Grenz- und Grabenstreuen zu beschäftigen.
Mengenanpassung sinnvoll
Eine fahrgeschwindigkeitsabhängige Mengenanpassung sollte bei einem neuen Streuer heute Standard sein. Sie funktioniert auch ohne Waage oder sonstige Mengenmessung. Dann ist aber ein Abdrehen notwendig und der Streuer wäre nicht förderfähig. Eine Waage oder eine Messung des Drehmoments an der Scheibe erspart das Abdrehen und macht die Technik förderfähig. Die Eingabe der gewünschten Ausbringmenge ist dann ausreichend.
Mit Waage prüft der Streuer in einem vorgegebenen Intervall, ob die angestrebte Menge tatsächlich ausgebracht wird. Ist das nicht der Fall, wird der Fließfaktor angepasst und der Schieber nachgeregelt. Mit zunehmender Anzahl Messungen wird das System immer genauer, da es sich dem tatsächlichen Fließfaktor des Streustoffs immer weiter annähert. Wenn die Technik über einen Neigungssensor oder zusätzliche Wiegezellen verfügt, arbeitet sie auch im Hang sehr genau.
Mit der Waage hat man die Restmenge immer im Blick. Sie kann genutzt werden, um zum Beispiel den Streuer für eine Restfläche passend zu füllen.
Die Drehmomentmessung regelt die Ausbringmenge über das an der Streuscheibe anliegende Drehmoment. Das System ist günstiger als die Wiegetechnik, kann aber Restmengen nicht genau messen, sondern nur indirekt berechnen.
Beim Rand- oder Grenzstreuen regelt dieses System die Menge, kalibriert aber den Fließfaktor nicht. Mittlerweile sind auch Kombinationen aus Waage und Drehmomentmessung verfügbar. Der Vorteil: Die Systeme kalibrieren sich gegenseitig für noch mehr Genauigkeit.
Teilbreiten sollten Standard sein
Die Stellgrößen für die Teilbreitschaltung sind die Ausbringmenge, die Scheibendrehzahl und der Aufgabepunkt. Den größten Einfluss hat die Menge. Deshalb lässt sich eine Teilbreitenschaltung auch bei zapfwellengetriebenen Streuern mit konstanter Scheibendrehzahl und festem Aufgabepunkt schon sinnvoll und einfach umsetzen.
Mit elektrisch...
Gut zu wissen
- Eine geschwindigkeitsabhängige Mengensteuerung und automatische Teilbreitenschaltung sind bei einem neuen Streuer sehr sinnvolle Ausstattungen.
- Eine Nachkontrolle der Querverteilung sollte immer erfolgen. Bei Streuern der Oberklasse können Radarsysteme das übernehmen. Auch sie müssen kalibriert werden.
- Auch eine Grenz- und Grabenstreueinrichtung sollte nicht fehlen. Hinweise zur Einstellung muss der Hersteller liefern.
Durch das Losverfahren besteht zumindest die
Chance auf Förderung auch bei der Anschaffung von Mineraldüngertechnik. Die Mindestanforderungen an einen förderfähigen Streuer sind nicht sehr hoch. Auf mehr Ausstattung zu setzten, kann aber sinnvoll sein.
Mineraldüngerstreuer: Das muss es mindestens sein
Das sind die Mindestanforderungen, die Maschinen auf der Positivliste erfüllen müssen. Sie gelten alternativ, das heißt, eine der Bedingungen muss erfüllt sein. Kombinationen sind aber möglich. Im Einzelnen:
- Ein System zur Mengenkalibrierung, zum Beispiel per Waage, Drehmomentmessung oder Kombination aus beidem.
- Eine Teilbreitenschaltung, diese muss nicht automatisch über GPS erfolgen.
- Ein System zur elektronischen Nachkontrolle der Querverteilung, aktuell über Radarsensoren möglich.
- Eine Lösung zur Anpassung des Streufächers in Hanglagen.
Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, sich im Rahmen der Förderung darüber hinaus mit Themen wie Windkompensation und dem Rand-, Grenz- und Grabenstreuen zu beschäftigen.
Mengenanpassung sinnvoll
Eine fahrgeschwindigkeitsabhängige Mengenanpassung sollte bei einem neuen Streuer heute Standard sein. Sie funktioniert auch ohne Waage oder sonstige Mengenmessung. Dann ist aber ein Abdrehen notwendig und der Streuer wäre nicht förderfähig. Eine Waage oder eine Messung des Drehmoments an der Scheibe erspart das Abdrehen und macht die Technik förderfähig. Die Eingabe der gewünschten Ausbringmenge ist dann ausreichend.
Mit Waage prüft der Streuer in einem vorgegebenen Intervall, ob die angestrebte Menge tatsächlich ausgebracht wird. Ist das nicht der Fall, wird der Fließfaktor angepasst und der Schieber nachgeregelt. Mit zunehmender Anzahl Messungen wird das System immer genauer, da es sich dem tatsächlichen Fließfaktor des Streustoffs immer weiter annähert. Wenn die Technik über einen Neigungssensor oder zusätzliche Wiegezellen verfügt, arbeitet sie auch im Hang sehr genau.
Mit der Waage hat man die Restmenge immer im Blick. Sie kann genutzt werden, um zum Beispiel den Streuer für eine Restfläche passend zu füllen.
Die Drehmomentmessung regelt die Ausbringmenge über das an der Streuscheibe anliegende Drehmoment. Das System ist günstiger als die Wiegetechnik, kann aber Restmengen nicht genau messen, sondern nur indirekt berechnen.
Beim Rand- oder Grenzstreuen regelt dieses System die Menge, kalibriert aber den Fließfaktor nicht. Mittlerweile sind auch Kombinationen aus Waage und Drehmomentmessung verfügbar. Der Vorteil: Die Systeme kalibrieren sich gegenseitig für noch mehr Genauigkeit.
Teilbreiten sollten Standard sein
Die Stellgrößen für die Teilbreitschaltung sind die Ausbringmenge, die Scheibendrehzahl und der Aufgabepunkt. Den größten Einfluss hat die Menge. Deshalb lässt sich eine Teilbreitenschaltung auch bei zapfwellengetriebenen Streuern mit konstanter Scheibendrehzahl und festem Aufgabepunkt schon sinnvoll und einfach umsetzen.
Mit elektrisch geregelten Schiebern liegen also bereits die Voraussetzungen für eine einfache Teilbreitenschaltung vor. Mehr Genauigkeit kommt mit der automatischen Verstellung des Aufgabepunktes hinzu. Der hydraulische Streuscheibenantrieb bietet die höchste Ausbaustufe bei seitenabhängiger Anpassung der Drehzahl. Dazu ist pro Scheibe ein Hydraulikmotor notwendig. Sechs bis acht Teilbreiten sind bei manueller Schaltung Standard.
Um von einer Schaltung per Hand zur Automatik über GPS zu kommen, ist meist eine höhere Ausbaustufe beim Terminal nötig. ISO-Bus-Terminals haben sich dabei durchgesetzt. Die ISO-Bus-Welt erlaubt eine balken- oder parabelförmige Ansteuerung der Teilbreiten. Die Parabelform entspricht eher dem Streubild, kann aber nicht von jedem Terminal umgesetzt werden. Streuer, die die Parabel unterstützen, können deshalb auch mit der Balkenschaltung arbeiten, die viele Terminals umsetzen können. Auch die Anzahl der Teilbreiten ist abhängig von den Fähigkeiten des Anzeigegeräts und kann theoretisch bis über 100 reichen. Sechs bis acht sind weit verbreitet.
Im Gegensatz zur Pflanzenschutzspritze setzt sich die Überlappung am Vorgewende oder in einem Keil beim Streuen aus drei Überfahrten zusammen: Der Fahrt am Vorgewende, der Einfahrt nach sowie der Ausfahrt vor dem Wenden. Deshalb hat auch die Mengenanpassung den größten Einfluss auf die Teilbreitenschaltung.
Das Schalten von Teilbreiten passt die Überlappungen nach drei Strategien an und düngt die drei Überfahrten entsprechend auf. Die Üblappungen der drei Strategien betragen 0 %, 50 % und 100 %. Die Werte gibt der Fahrer über das Terminal vor.
Die Genauigkeit der Schaltung hängt von Streubreite, Arbeitsbreite und Streubild ab. Je flacher die Flanke des Streubildes ist, desto weiter greifen die Überlappungen ineinander. Die doppelte Streubreite im Vergleich zur Arbeitsbreite bietet zum Beispiel eine flache Flanke, die sich gut durch die automatische Teilbreitenschaltung ausregeln lässt.
Nachkontrolle der Querverteilung
Über eine Messung per Radar bieten Amazone und Rauch Systeme zur Kontrolle des Streubildes an. Dabei erfasst die Technik den Abwurfwinkel und passt ihn über den Aufgabepunkt an den Sollwert an. Amazone ist seit 2015, Rauch seit 2019 mit dem System am Markt. Wesentlicher Unterschied ist die Ausrichtung der Sensoren. Amazone schaut von oben auf das Streubild, Rauch von unten. Auch die Anzahl der Sensoren unterscheidet sich, das Messprinzip ist aber das Gleiche. Wichtig im Einsatz: Die Sensoren sollten nicht zu stark verschmutzt sein.
Entscheidend ist die Grundeinstellung der Systeme bzw. ein Durchgang zum Kalibrieren. Dazu sind je nach Lösung Prüfschalen oder Matten notwendig. Amazone gibt einen Sollwert für den Abwurfwinkel in der Streutabelle an, eine Durchfahrt mit Prüfschalen kalibriert das System auf den tatsächlichen Winkel. Rauch stellt zunächst den Aufgabepunkt ein und ermittelt mit einem ersten Prüfschalendurchgang den tatsächlichen Abwurfwinkel. Anschließend erfolgt die Feineinstellung mit einer weiteren Kalibrierfahrt.
Die Systeme für die automatische Nachkontrolle der Querverteilung sind mit rund 7 000 Euro nicht günstig und kommen nicht für alle Betriebe in Frage. Auf ein Set aus Prüfschalen oder Matten zur Messung der Querverteilung sollten Sie aber bei der Anschaffung eines neuen Streuers auf keinen Fall verzichten. Die manuelle Kontrolle dauert nicht lange und zahlt sich schnell aus. Sie sollte mindestens beim Saisonstart und jedem Wechsel der Düngerart durchgeführt werden.
Amazone bietet zusätzlich ein System zur Windkompensation an. Es arbeitet mit den Radarsensoren zusammen und passt den Aufgabepunkt und die Scheibendrehzahl seitenunabhängig an die Windverhältnisse an. Der Fahrtwind wird dabei verrechnet. Das System kann außerdem die Grenzen der Ausbringung aufzeigen.
Anpassung am Hang
Bei Fahrten am Hang verändert sich durch die Seitenneigung der Aufgabepunkt auf die Scheibe, da der Dünger vertikal nach unten fällt. Damit verändert sich der Abwurfwinkel, das Streubild wird verzerrt. Systeme, die den Abwurfwinkel überwachen, wirken sich deshalb auch am Hang positiv auf die Verteilgenauigkeit aus.
Rauch hat zudem mit HillControl ein System vorgestellt, dass eine Anpassung mit Hilfe eines Gierraten- und Neigungssensors vornimmt. Außerdem passt HillControl die Ausbringmenge auf Kuppen oder in Senken an. So kommt es zum Beispiel in einer Senke nicht zur Überdosierung.
Rand-, Grenz-, und Grabenstreuen
Beim Randstreuen ist es das Ziel, möglichst 100 % der Menge bis an den Feldrand auszubringen. Dabei wird ein möglichst trapezförmiger Streufächer mit einer steilen Flanke angestrebt. Diese Flanke reicht über die Fläche hinaus. Das ist in Absprache mit dem Flächennachbarn möglich. Beim Grenzstreuen bleibt diese Flanke auf der Fläche. Das ist angebracht, wenn sich zum Beispiel eine Straße anschließt.
Das Grabenstreuen hat teils je nach Bundesland verschiedene Anforderungen. Ziel ist, kein Korn über die Grenze oder sogar mit Abstand zur Grenze zu streuen. Dafür sollten die Hersteller Einstellwerte liefern. Für diese Fälle gibt es verschiedene Lösungen. Entweder kommen Streuschirme zum Einsatz, die die Körner ablenken. Die Schirme sind passend zu Arbeitsbreite und Streuverfahren (Rand-, Grenz-, Grabenstreuen) einzustellen. Elektrisch angesteuerte Schirme ermöglichen bei passender Grundeinstellung alle Streuarten auf Knopfdruck.
Eine Ergänzung bzw. Alternative zum Außenstreuschirm stellt der Mittenstreuschirm dar. Allerdings ist dann eine zusätzliche Überfahrt in der Grenze notwendig. Im oberen Segment weit verbreitet ist es, an der Grenze die Scheibendrehzahl und den Aufgabepunkt an die jeweilige Grenzsituation aus der Kabine anzupassen.
Ein weiteres Verfahren ist das Ausbringen über eine kürzere Streuschaufel auf der Scheibe. Dies kann durch Umlenken des Düngerstroms oder Verschieben des Aufgabepunkts erfolgen. Auch die Umkehr der Drehrichtung ist hier eine mögliche Lösung, um eine kürzere Schaufel zu aktivieren.
Fazit
Die Mindestanforderungen für eine Förderung im Investitionsprogramm Landwirtschaft sind bei den Mineraldüngerstreuern schnell erreicht. Techniken zur Mengensteuerung und automatische Teilbreitenschaltung sollten Sie bei einer Neuanschaffung als Standardausstattung ansehen. Auch Prüfschalen zur Kontrolle der Querverteilung gehören mit zu einem Streuer der Mittelklasse.
In der Oberklasse mit meist hohen Flächenleistungen und Ausbringmengen bietet eine automatische Kontrolle und Anpassung der Querverteilung eine hohe Sicherheit. Wichtig ist hier das Kalibrieren der Technik. Je nach Region runden Systeme zur Wind- oder Hangkompensation das Ausstattungspaket ab.