Gut zu wissen
- Per Funkgerät kann man die Reichweite des BT Com von Protos enorm vergrößern.
- Das Einrichten und Koppeln ist kompliziert, außerdem sind die Funktionen (z. B. beim Telefonieren) nur im Wechsel nutzbar.
- Das aufgerüstete System mit BT Com und Funkgerät kostet etwa 855 Euro pro Person. Alle BT Com ab 2018 kann man nach einem Update mit Funkgeräten koppeln.
Das BT Com von Protos begeisterte uns im Test nicht nur durch sein geringes Gewicht und die kompakte Bauweise (profi 12/2018). Auch die Übertragungsqualität und die Steuerung per Smartphone-App konnten überzeugen. Ein „k.o.“-Kriterium für das System als Forstfunk war allerdings die mangelnde Reichweite: Unter ungünstigen Bedingungen schafft das Bluetooth-basierte System teilweise nicht einmal 100 m.
Digitalfunk statt Bluetooth
Das Problem soll durch die Kopplung des BT Com mit einem Handfunkgerät behoben sein. Dann kommuniziert das BT Com per Bluetooth mit dem mitgeführten Funkgerät. Per...
Gut zu wissen
- Per Funkgerät kann man die Reichweite des BT Com von Protos enorm vergrößern.
- Das Einrichten und Koppeln ist kompliziert, außerdem sind die Funktionen (z. B. beim Telefonieren) nur im Wechsel nutzbar.
- Das aufgerüstete System mit BT Com und Funkgerät kostet etwa 855 Euro pro Person. Alle BT Com ab 2018 kann man nach einem Update mit Funkgeräten koppeln.
Das BT Com von Protos begeisterte uns im Test nicht nur durch sein geringes Gewicht und die kompakte Bauweise (profi 12/2018). Auch die Übertragungsqualität und die Steuerung per Smartphone-App konnten überzeugen. Ein „k.o.“-Kriterium für das System als Forstfunk war allerdings die mangelnde Reichweite: Unter ungünstigen Bedingungen schafft das Bluetooth-basierte System teilweise nicht einmal 100 m.
Digitalfunk statt Bluetooth
Das Problem soll durch die Kopplung des BT Com mit einem Handfunkgerät behoben sein. Dann kommuniziert das BT Com per Bluetooth mit dem mitgeführten Funkgerät. Per NXDN Digitalfunk ist dieses wiederum mit anderen Funkgeräten vernetzt. Das KWF hat hier bereits dem Kenwood NX-3320E2 die „erforderliche“ Reichweite von 300 bis 400 m im Praxiseinsatz bescheinigt. Wie das BT Com ist es so entsprechend vom BMEL förderfähig.
Was die Reichweite angeht, haben wir bei eigenen Versuchen im Wald selbst unter ungünstigen Bedingungen (hügeliges Gelände, dichter Bestand) über 2 km gemessen — sehr gut! Ein „sehr gut“ bekommt in diesem Zusammenhang auch die Sprachqualität bei dem Digitalfunk. Schaltet man um auf den ebenfalls möglichen Analogfunk PMR 446 (Personal Mobile Radio), gibt es deutlich mehr Störgeräusche.
Gefallen hat uns auch die in den Funkgeräten von Blickle & Scherer integrierte Alarmfunktion: Bei Inaktivität (z. B. Bewusstlosigkeit) wird — durch einen Lagesensor ausgelöst — ein Alarmton in die Gruppe gesendet. Zudem ertönt aus dem Funkgeräte-Lautsprecher ein lauter Auffindeton.
Im Einsatz kompliziert
Nicht ganz ohne ist das Einrichten, Koppeln und Nutzen von BT Com-Kapseln, Handfunkgeräten und Smartphone: „Primary Mode“, „Radio Mode“, „VOX-Steuerung“... — hier muss man sich schon etwas genauer mit der Bedienungsanleitung befassen, um die Menüs, Ansagen und Tastenkombinationen zu durchschauen. Hat man die Dinge einmal eingerichtet, funktioniert die Sache.
Allerdings gibt es einige Einschränkungen, die im praktischen Einsatz zu beachten sind:
- Ist man per Funk verbunden, kann man nicht mehr mit einem weiteren Teilnehmer ohne Funkgerät per BT Com kommunizieren. Dazu muss per Knopfdruck der Modus gewechselt werden.
- Zusätzlich lässt sich das BT Com per Bluetooth mit einem Telefon verbinden. Während eines Telefonats kann man dann aber nicht per Funk z. B. gewarnt werden.
- Genauso ist nicht möglich, „nebenbei“ Musik über die Gehörschutzkapsel zu empfangen — das ist aus sicherheitstechnischer Sicht auch sehr sinnvoll.
Bleiben noch die Kosten: Das BT Com von Protos kostet je Gerät rund 365 Euro (alle Preise plus MwSt.). Hinzu kommen noch einmal etwa 490 Euro für das Funkgerät Kenwood NX-3320E2. Somit kostet die Ausrüstung für jede Person rund 855 Euro.