Prototyp eines Pflugsaatsystems: Zwischenfrüchte säen mit dem Pflug
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Gut zu wissen
- Demontieren lässt sich der Säbalken in nur 20 Minuten. Am Pflug sind keine Veränderungen nötig.
- Einen Preis für den Eigenbau konnte uns der Landwirt noch nicht nennen.
In der Praxis weit verbreitet ist deshalb der Einsatz eines Universalstreuers z. B. auf dem Grubber. Dieses Verfahren hat für Landwirt Maier einen entscheidenden Nachteil: Das so verteilte Saatgut liegt auf der Bodenoberfläche. Bei ausreichend Feuchtigkeit ist das für Lichtkeimer in Ordnung, für Dunkelkeimer jedoch nicht. Auch die Drillsaat von
Zwischenfruchtgemengen ist immer ein Kompromiss, weil grobe Samen leicht vertrocknen, wenn sie zu flach abgelegt werden. Alles Gründe für Mathias Maier, über ein anderes Säsystem nachzudenken, das Saatgut in zwei Bodenhorizonten ablegt.
Säbalken am Pflug
Die nach innen, zum Pflug zeigenden Rohre lassen das grobe Saatgut in den sich drehenden Erdbalken hineinrieseln. Der Winkel der Rohre zum Pflugkörper bestimmt dabei die Ablagetiefe. Eine exakte Tiefenablage ist jedoch nicht möglich. „Aber den Ackerbohnen macht es nichts aus, ob sie 5 oder 8 cm tief liegen“, so Mathias Maiers Erfahrung. Die vom Pflug weg ausgerichteten Rohre blasen das feine Saatgut auf die frisch gepflügte Bodenoberfläche.
Insgesamt 16 Särohre sind an dem vierfurchigen Pflug montiert: zweimal vier für grobes und zweimal vier für feines Saatgut. Um nicht auch 16 Schläuche verlegen zu müssen, installierte Mathias Maier elektronisch schaltbare Y-Ventile. Diese geben jeweils die nach unten gerichteten Särohre frei. Jedes Ausheben des Pflugs löst über das Hubwerkssignal den Schaltvorgang im Y-Ventil automatisch aus.
Zweigeteilter Saattank
Den Tank versah Mathias Maier mit Leermeldesensoren und einer Innenbeleuchtung. Ein vorne am Tank angebrachter Radarsensor ermittelt die Fahrgeschwindigkeit für die exakte Dosierung der Saatmenge. Die Düngerdosierung von Kverneland ersetzte der Landwirt durch eine Saatgutdosierung von Horsch. Zwei unabhängig voneinander arbeitende Elektromotoren drehen nun die Zellenräder. Über das Terminal lassen sich somit zwei verschiedene Aussaatstärken einstellen.
Das hydraulisch angetriebene Gebläse befördert das Saatgut aus dem Fronttank über zwei Leitungen mit 70 mm Durchmesser nach hinten zu den zwei Saatgutverteiltürmen des Pflugsaatsystems. Ein Verteiler ist für die groben Samen und einer für die feinen Samen zuständig.
Starkes Gebläse für Bohnen
Somit muss der zur Pflugsaat eingesetzte Schlepper nicht nur mit einem Fronthubwerk und einer ISO-Bus-Steckdose, sondern auch mit den für den Antrieb des Gebläses nötigen Hydraulikanschlüssen ausgestattet sein: Dazu zählt eine Druckleitung, ein freier Rücklauf sowie ein weiterer Leckölanschluss. „Für eine gute Verteilung von grobkörnigen Leguminosen stelle ich für das Gebläse eine Hydrauliköl-Fördermenge von 23 l pro Minute ein“, berichtet Mathias Maier.
Anfertigung auf Anfrage
Pflug-, Grubber- und Drillsaat im Vergleich
Für die Drillsaat kam eine Kreiseleggendrillkombi von Pöttinger zum Einsatz. Bei der Grubbersaat verteilte ein Düngerstreuer von Rauch die Leguminosen vor dem Grubbern, die dieser anschließend in den Boden einmischte. Außerdem streute bei dieser Variante ein auf dem Grubber aufgebauter, elektrisch angetriebener Universalstreuer von Lehner das feine Saatgut während des Grubberns auf die bearbeitete Fläche.
Anschließend untersuchten die Studierenden die Entwicklung des Zwischenfruchtbestands mittels Luftbildaufnahmen sowie durch Bestimmung von Trockenmasse- und Chlorophyllgehalt. Die Pflugsaat zeigte hier keine Nachteile.
Dafür ergab die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit einen Vorteil für die Pflugsaat, sofern der Pflug bei den nicht im Pflugsaatverfahren gesäten Varianten im Frühjahr zur Grundbodenbearbeitung eingesetzt wird. Ansonsten liegen die Kosten der Grubbersaat nach Berechnungen der Studierenden bei 44 Euro und die der Drillsaat mit Säkombi bei 65 Euro pro Hektar, während für die Pflugsaat rund 80 Euro/ha zu veranschlagen sind.