BvL KI-Kamera für den Futtermischwagen: Erkennt sogar Kinder

BvL stellte auf der EuroTier eine KI-Kamera vor. Diese vermag zwischen Mensch und Tier zu unterscheiden und schlägt auch Alarm, sobald ein Kind erkannt wird.

vor 6 Monaten

Beim Rangieren mit Maschinen am Hof lauert täglich Gefahr. Mehr Sicherheit verspricht hier das von BvL nun angebotene KI-Kamerasystem. (Bildquelle: Schildmann)

Beim Rangieren mit Maschinen kommt es immer wieder zu teils dramatischen Unfällen. BvL bietet daher schon viele Jahre ein Kamerasystem für die eigenen Futtermischwagen an. Ab sofort erweitert BvL sein Angebot um eine KI-Kamera, welche auf menschliche Konturen trainiert ist und dadurch Alarm schlägt, sobald sie einen Menschen in der Gefahrenzone detektiert.

BvL KI-Kamera: Display mit Gefahrenzonen

Das System verfügt über eine KI-Kamera aus dem Programm von RT-Systemtechnik sowie einen Monitor für die Kabine. Die kabelgebundene Kamera hat einen Blickwinkel von wahlweise 110 bis 170 Grad. Auf dem Monitor werden farbige Zonen angezeigt, die den Gefahrenbereich markieren. Sobald das System in diesem Bereich eine Person erkennt, erfolgt eine optische Warnung auf dem Bildschirm, gleichzeitig ertönt ein lautes Alarmsignal.

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Die KI-Kamera bezieht BvL vom Elektronikspezialisten RT-Systemtechnik aus Rheine. (Bildquelle: Schildmann)

Intelligente Erkennung von Mensch und Tier

Die in der Kamera integrierte Software erkennt Menschen in verschiedensten Positionen — ob stehend, gebückt oder krabbelnd. Selbst Kinder erfasst das System erstaunlich zuverlässig — wie beim von profi inszenierten Fall eines dreijährigen Jungen auf seinem Bobbycar.

Sobald die KI-Kamera einen Menschen im Gefahrenbereich erkennt, gibt das System dem Fahrer einen optischen und akustischen Alarm aus. (Bildquelle: Schildmann)

Und, ganz wichtig: Weder Gegenstände oder Tiere noch der Kopf eines Rinds lösen einen Alarm aus — was Fehlwarnungen minimiert. Allerdings schlägt somit das System leider auch nicht beim auf der Betriebsfläche schlafenden Hofhund an.

Flexible Einsatzmöglichkeiten

Das System eignet sich sowohl für gezogene Maschinen als auch für Selbstfahrer, und es lässt sich an Neumaschinen ab Werk integrieren oder nachrüsten. Bei Bedarf können auch mehrere Kameras installiert werden, um mit einem vergrößerten Blickwinkel einen erweiterten Schutz genießen zu können.

Kosten und Verfügbarkeit

BvL bietet sein konventionelles Rückfahr-Kamerasystem bisher zum Preis von knapp 1.100 Euro an (alle Preise ohne Mehrwertsteuer). Beim Neukauf verlangt BvL für den Tausch der konventionellen Kamera gegen die neue KI-Kamera aktuell einen Aufpreis von 600 Euro. Neu kostet das komplette System so 1.700 Euro.

Eine Umrüstung vorhandener BvL-Kamerasysteme ist ebenfalls möglich, wobei die Montage meist durch den Landwirt selbst möglich ist. Lediglich das Einstellen des Blickwinkels mit einer digitalen Justierung des Erfassungsbereichs kann die Hilfe eines Technikers von BvL erfordern. Für alle Varianten gilt im Übrigen ein Grundsatz: Laufende Lizenzgebühren fallen mit dem KI-Kamerasystem nicht an.

Martin Zäh

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