Das Konzept von FarmTool besteht darin, Tierarzt und Landwirt digital zu vernetzen. Federführung bei der Entwicklung hat Dr. Rolf Nathaus, der selbst rund 15 Jahre als Tierarzt in der Schweinepraxis arbeitete. Dies erklärt, warum mit „PigTool“ die Softwareentwicklung zunächst auf die Schweinehaltung ausgerichtet war. Mit CattleTool und PoultryTool steht nun auch eine Software für Rinder- und Geflügelhalter zur Verfügung. Dafür waren vor allem Anpassungen auf Seiten der Software für die Tierarztpraxis (VetTool) nötig.
In diesem Zusammenhang sollen in Kürze weitere Schnittstellen zu den Managementsystemen von dsp-agrosoft, Agrisyst und db eingerichtet werden, so dass Leistungsdaten importiert und Arzneimittelanwendungen exportiert werden können. Für den Landwirt entfallen damit Doppeleingaben, wenn die Diagnosen und Arzneimittelanwendungen direkt in Sauen- oder Kuhplaner übernommen werden können.
Ein weiterer Vorteil ist die integrierte Auswertung von Leistungsdaten sowie eine bessere Bewertung tierärztlicher Maßnahmen. Langfristiges Ziel ist die verbesserte Früherkennung von Problemen mit der Tiergesundheit, wobei die ständig besser werdende Sensorik zur Tierüberwachung unterstützend wirkt, so Nathaus.
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Das Konzept von FarmTool besteht darin, Tierarzt und Landwirt digital zu vernetzen. Federführung bei der Entwicklung hat Dr. Rolf Nathaus, der selbst rund 15 Jahre als Tierarzt in der Schweinepraxis arbeitete. Dies erklärt, warum mit „PigTool“ die Softwareentwicklung zunächst auf die Schweinehaltung ausgerichtet war. Mit CattleTool und PoultryTool steht nun auch eine Software für Rinder- und Geflügelhalter zur Verfügung. Dafür waren vor allem Anpassungen auf Seiten der Software für die Tierarztpraxis (VetTool) nötig.
In diesem Zusammenhang sollen in Kürze weitere Schnittstellen zu den Managementsystemen von dsp-agrosoft, Agrisyst und db eingerichtet werden, so dass Leistungsdaten importiert und Arzneimittelanwendungen exportiert werden können. Für den Landwirt entfallen damit Doppeleingaben, wenn die Diagnosen und Arzneimittelanwendungen direkt in Sauen- oder Kuhplaner übernommen werden können.
Ein weiterer Vorteil ist die integrierte Auswertung von Leistungsdaten sowie eine bessere Bewertung tierärztlicher Maßnahmen. Langfristiges Ziel ist die verbesserte Früherkennung von Problemen mit der Tiergesundheit, wobei die ständig besser werdende Sensorik zur Tierüberwachung unterstützend wirkt, so Nathaus.
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Wer bei Nutztieren Arzneimittel einsetzt, hat einen gewaltigen Dokumentationsaufwand zu leisten. FarmTool erleichtert dem Tierarzt und dem Tierhalter diese Arbeit. Die rechtssichere Dokumentation beginnt mit einem per QR-Code gestützten Warenwirtschaftssystem in der Arztpraxis und reicht lückenlos bis zur Verabreichung im Stall. Alle Arzneimittel und Impfstoffe sind in einem auf den Betrieb abgestimmten Behandlungsplan aufgelistet.
Der Abgabebeleg wird nach Freigabe in VetTool digital bereitgestellt. Der Tierhalter kann ihn dann in seiner Webanwendung öffnen und um den Anwendungsbeleg ergänzen. Der rein digital durchgeführte Vorgang reduziert gegenüber einer handschriftlichen Dokumentation die Gefahr von Übertragungsfehlern erheblich.
Die Anwendung von Mitteln, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, lässt sich nicht dokumentieren. Auf vorhandene Restmengen wird hingewiesen, wenn hierfür die tierärztliche Verordnung nicht mehr aktuell ist. Denn Restmengen von Arzneimitteln dürfen zwar im Betrieb sachgerecht gelagert, aber ohne eine neue Verordnung nicht angewendet werden. Nach einer Applikation hinterlegt das System die Wartezeit und legt eine Checkliste an, die bei einem Tierverkauf den Landwirt warnt.
Seit Januar 2023 bietet die Software ein paar wichtige Neuerungen. Dazu zählen:
Die Einführung einer separaten Datenbank für den Landwirt mit Schnittstelle zur Praxismanagementsoftware. Landwirte können so getrost zu einem anderen Tierarzt wechseln — vorausgesetzt, dieser nutzt ebenfalls FarmTool.
FarmTool läuft im Web und verlangt damit einen ständigen Internetzugang. Die Benutzeroberfläche passt sich den Verhältnissen von PC, Tablet und Handy an. Wer im Stall-Abteil Zugang zum Internet hat, kann folglich schon direkt am Tier dokumentieren.
Tierärztliche Protokolle, Laborbefunde und Maßnahmenpläne werden dem Landwirt digital bereitgestellt. Das bringt mehr Übersicht.
FarmTool bietet nun noch mehr Schnittstellen, z. B. zur HIT-Datenbank. Und es besteht ein Austausch mit diversen Anbietern von Herdenmanagementsystemen wie db, dsp-agrosoft oder AgrisSyst.
Bei der Verordnung von Restmengen lassen sich Bestände mit unterschiedlichen Chargennummern zusammenführen.
Fakt ist: Tierärzte dürfen verschreibungspflichtige Arzneimittel nur im Rahmen einer Behandlung abgeben. Hierzu gehört immer ein Betriebsbesuch mit einer Untersuchung der Tiere und im Falle von Antibiotika auch der regelmäßige Resistenztest zur Prüfung der Wirksamkeit.
Doch gibt es jenseits akuter Krankheitsfälle auch Behandlungsroutinen wie Zyklussteuerung, Geburtshilfe oder die Behandlung gegen Parasiten. Diese Maßnahmen fußen auf einem betrieblich vereinbarten Behandlungsregime und dürfen im Auftrag des Tierarztes getätigt werden.
Für eine sachgerechte Anwendung und für eine korrekte Mengenkalkulation werden die im tierhaltenden Betrieb benötigten Präparate in einen digitalen Behandlungsplan aufgenommen — inklusive den Hinweisen zu Dosierung, Wartezeiten und zur Anwendung auf dem Einzelbetrieb. Auf dieser Grundlage stellt der Landwirt eine Anfrage an die Tierarztpraxis, wobei das System die benötigten Mengen anhand von Tierzahl und Gewicht berechnet.
Per Mausklick landet diese Liste im Praxismanagementsystem VetTool der Tierarztpraxis. Die Mitarbeiter erstellen daraus den Lieferschein und den Abgabebeleg. Letzterer wird dann vom betreuenden Tierarzt digital freigegeben — oder zurückgezogen, wenn z. B. nach einer Tieruntersuchung neue Entscheidungen nötig sein sollten. Ist alles in Ordnung, kann im Stall der digitale Abgabebeleg per Mausklick bearbeitet und in das digitale Bestandsbuch überführt werden.
Seit 2023 hat FarmTool für Landwirte ein neues Bezahlmodell. Neben einer Einrichtungsgebühr in Höhe von 120 Euro für die Bereitstellung der Datenbank und für eine Online-Einführung beträgt die monatliche Grundgebühr 14,90 Euro pro Stammbetrieb. Hinzu kommen 4,90 Euro für jede weitere Betriebseinheit mit eigener Viehverkehrsverordnung-Registriernummer (VVVO-Nr). Die Erstellung eines Abgabebelegs kostet 0,90 Euro je Position.
Der Verzicht auf eine Dokumentation über die Abgabe von Medikamenten in Papierform und die damit einhergehende Rechtssicherheit sind bereits gute Gründe, sich über die Nutzung von FarmTool Gedanken zu machen. Wer sich mit den Entwicklern unterhält, erkennt schnell, welches gewaltige Potenzial noch in dem digitalen Werkzeug steckt. So prüft die von Tierärzten gegründete Softwarefirma bereits die weitere Integration anderer Softwaresysteme. So können inzwischen — mit Einverständnis des Kunden — Daten zu Laborbefunden, Diagnosen und Arzneimittelanwendungen verschiedenster Herdenmanagementsysteme bereitgestellt werden. Nervige und zeitraubende Mehrfacherfassungen entfallen somit. Und mit Blick auf eine Früherkennung von Krankheiten kann dieser Weg der Digitalisierung dazu beitragen, den Wert und die Bedeutung tierärztlicher Maßnahmen besser darzustellen.
Fazit
Die Software FarmTool für Betriebe mit Schweine-, Geflügel- und Rinderhaltung ermöglicht die digitale Dokumentation von Arzneimittel und Impfstoffanwendungen in der Tierhaltung. Das System ist in sich geschlossen und verlangt, dass auch die betreuende Tierarztpraxis die Software nutzt. Die Anwendung ist für den Praktiker einfach, vor allem rechtssicher.
Basis für einen reibungslosen Ablauf ist der mit dem Tierarzt erarbeitete Behandlungsplan. Neu ab 2023 ist unter anderem die webbasierte Anwendung, welche einen ständigen Zugang zum Internet erfordert.
Praktikermeinung
Jonas Schäfer ist Leiter eines Teams von Mitarbeitern in einer Anlage mit 1 500 Sauen. Mit FarmTool hat der gelernte Landwirt seit 2017 Erfahrung. „Früher passierten immer wieder Dokumentationsfehler. Seitdem wir mit unserem Tierarzt auf Grundlage seiner Untersuchung digitale Behandlungspläne erstellen, gehen die Mengenberechnungen nicht mehr schief. Auch die Restmengen an Arzneimitteln sind seitdem deutlich reduziert.
Für Schäfer ist es heute Routine, wenn er bei der Arbeitsplanung zur Wochenmitte den Behandlungsplan der darauffolgenden Woche Punkt für Punkt durchgeht. Mit dem Drücken der Senden-Taste schließt Schäfer diese Arbeit ab, und schon kann er sich wieder einer anderen Aufgabe widmen.
„Für uns Praktiker ist es doch immer wichtig, dass es schnell und einfach geht — mit FarmTool ist dies definitiv der Fall“, führt Schäfer aus. Bei Betriebskontrollen könne er zudem entspannt bleiben, denn seit 2017 werden in seinem Stall alle Prozesse sicher und gesetzeskonform dokumentiert.
„Im Zusammenhang mit ständig wechselnden Fremdarbeitskräften ist dies alles andere als eine Selbstverständlichkeit“, stellt der versierte Stallleiter hier fest. Selbst bei neuen Mitarbeitern im Sauenstall kann der Stallleiter sich nun aber sicher sein, dass alles aufgeschrieben wird.
In der Regel gibt Schäfer am Stall-PC alle gruppenbezogenen Maßnahmen selbst in das Programm ein. Zuvor zählt er immer erst die verbrauchten Injektionsflaschen durch, anschließend ordnet er den Verbrauch der jeweiligen Sauengruppe zu.
Langjährige Mitarbeiter, welche die vom Tierarzt anvertrauten Einzeltierbehandlungen durchführen, tragen diese selbst per Stall-Smartphone ins Programm von FarmTool ein.